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Löcher: Die Geheimnisse von Green Lake (Gulliver) (German Edition)

Löcher: Die Geheimnisse von Green Lake (Gulliver) (German Edition)

Titel: Löcher: Die Geheimnisse von Green Lake (Gulliver) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louis Sachar
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an Stanley. »Höhlenmensch, würdest du bitte mal herkommen?«
    Stanley war überrascht, dass sie seinen Namen kannte. Er hatte sie doch noch nie gesehen. Bis sie aus dem Wagen gestiegen war, hatte er nicht einmal gewusst, dass der Boss eine Frau war.
    Er war nervös, als er zu ihr hinüberging.
    »Mr. Pendanski und ich hatten gerade eine kleine Auseinandersetzung. Hast du schon etwas getrunken, seit Mr. Pendanski dir zuletzt die Flasche gefüllt hat?«
    Stanley wollte Mr. Pendanski keinen Ärger machen. »Ich hab noch ’ne ganze Menge«, sagte er.
    »Pardon?«
    Stanley verbesserte sich. »Ja, ich hab was getrunken.« »Danke. Dürfte ich bitte mal deine Flasche haben?« Stanley reichte sie ihr. Ihre Fingernägel waren dunkelrot lackiert.
    Sie schüttelte die Flasche sanft, so dass das Wasser in dem Plastikbehälter hin- und herschwappte. »Hören Sie, dass die Flasche nicht mehr voll ist?«, fragte sie.
    »ja«, sagte Mr. Pendanski.
    »Dann füllen Sie sie«, antwortete die Chefin. »Und wenn ich Ihnen das nächste Mal etwas sage, dann erwarte ich, dass Sie es auch tun, ohne meine Autorität in Frage zu stellen. Wenn es Ihnen zu viel Mühe macht, eine Trinkflasche zu füllen, dann bekommen Sie von mir eine Schaufel. Dann dürfen Sie das Loch graben und der Höhlenmensch kann Ihnen die Flasche füllen.« Sie wandte sich wieder an Stanley. »Das würde dir doch sicher nicht zu viel Mühe machen, oder?«
    »Nein«, sagte Stanley.
    »Nun, wie haben Sie sich entschieden?«, fragte sie Mr. Pendanski. »Möchten Sie die Flaschen füllen oder möchten Sie lieber graben?«
    »Die Flaschen füllen«, sagte Mr. Pendanski.
    »Danke sehr.«

15
    Mr. Pendanski füllte die Wasserflaschen.
    Die Chefin holte eine Heugabel von der Ladefläche des Pick-ups und ging damit den Erdhaufen neben X-Rays Loch durch, um zu sehen, ob sich darin vielleicht noch etwas anderes verbarg.
    »Wenn Sie X-Ray zurückgebracht haben, bringen Sie mir drei Schubkarren her«, sagte sie zu Mr. Pendanski.
    X-Ray stieg zu Mr. Pendanski in den Wagen. Als sie losfuhren, lehnte er sich aus dem Fenster und winkte.
    »Zero«, sagte die Chefin, »ich will, dass du X-Rays Loch übernimmst.« Sie schien zu wissen, dass Zero am schnellsten graben konnte.
    »Deo und Torpedo, ihr grabt da weiter, wo ihr angefangen habt. Aber ihr bekommt jeder einen Helfer. Zickzack, du hilfst Deo. Magnet hilft Torpedo. Höhlenmensch, du arbeitest mit Zero zusammen. Die Erde wird immer zweimal bewegt. Zero gräbt das Loch und der Höhlenmensch schaufelt die Erde anschließend vorsichtig in einen Schubkarren. Genauso machen es Zickzack und Deo, Magnet und Torpedo. Wir wollen nichts übersehen. Wenn einer von euch etwas findet, bekommt ihr beide den Rest des Tages frei und dürft doppelt so lange duschen. Wenn die Schubkarren voll sind, kippt ihr sie außerhalb dieses Gebiets aus. Wir wollen nicht, dass uns hier irgendwelche Erdhaufen im Weg sind.«
    Den Rest des Tages blieb die Chefin an Ort und Stelle, zusammen mit Mr. Pendanski und Mr. Sir, der nach einer Weile ebenfalls aufgetaucht war. Von Zeit zu Zeit brachte Mr. Sir Wasser zu den anderen Gruppen, aber ansonsten rührte er sich mit seinem Wasserwagen nicht von der Stelle. Die Chefin sorgte dafür, dass in Gruppe D niemand Durst zu haben brauchte.
    Stanley befolgte die Anweisungen genau. Sorgfältig sah er die Erde durch, die Zero aus dem Loch warf, und schaufelte sie in einen Schubkarren, obwohl er wusste, dass er nichts finden würde.
    Immerhin war es leichter, als selbst ein Loch zu graben. Wenn der Schubkarren voll war, rollte er ihn ein gutes Stück weit weg, bevor er ihn ausleerte.
    Die Chefin konnte nicht still stehen. Ständig lief sie herum, schaute den Jungen über die Schulter und ging mit ihrer Heugabel die Erde durch. »Gut machst du das, wirklich«, sagte sie zu Stanley.
    Nach einer Weile sollten die Jungen die Plätze tauschen, so dass Stanley, Zickzack und Magnet gruben, während Zero, Deo und Torpedo die Erde in die Schubkarren schaufelten.
    Nach dem Imbiss stieg Zero wieder ins Loch, während Stanley an den Schubkarren zurückkehrte. »Wir haben keine Eile«, wiederholte die Chefin mehrfach. »Wichtig ist nur, dass wir nichts übersehen.«
    Die Jungen gruben, bis jedes Loch gut sechs Fuß tief und sechs Fuß breit war. Aber es war immer noch besser, zu zweit sechs Fuß tief zu graben als allein fünf Fuß tief.
    »Nun gut, für heute soll’s genug sein«, sagte die Chefin. »Ich habe so lange gewartet, da kann ich

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