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Loecher, noch und noecher

Loecher, noch und noecher

Titel: Loecher, noch und noecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Rebhandl
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konnte sich nicht mehr befreien, er bekam überhaupt keine Luft mehr zwischen ihren gewaltigen Arschbackenbergen und starb tausende qualvolle Tode, als sie ihn endlich in sich aufnahm, und zwar als Ganzes, wie es ihm vorkam.
    „Gefällt es dir, mein Liebling?“
    „Nein, das tut es nicht!“
    Das war noch schlimmer als letztes Jahr in Detroit, Michigan, wo ihn einige Geschäftspartner eines Autozulieferers nach einem wirklich prächtigen Deal mit Prosecco sturzbetrunken gemacht und in eine finstere Hinterhofwohnung verschleppt haben, die definitiv kein heiterer Musentempel war, wie sie ihm zuvor irreführenderweise versprochen hatten, sondern ein so genannter dark-room, wie der Amerikaner sagt. Dort haben sie ihn schmalärschigen und weißhäutigen Arschfick-Novizen mit 39 schwarzen Holzfällern, die gerade ein halbes Jahr lang in einer abgelegene Hütte in Canada gelebt und dort Rotbuchen geschlägert hatten, alleine gelassen, und die haben mit ihren monstercocks, wie der Amerikaner ebenfalls sagt, in ihm herumgerührt wie der Stabmixer im Kartoffelpürree – „Aua!“
    Als er blutender Klumpen Fleisch wieder zu sich gekommen war, draußen in der finsteren Straße neben einer Mülltonne, haben noch ein paar brothas mit ihm Straßenfußball gespielt und ihm die Scheiße heraustreten wollen, was aber auch zu ihrer Überraschung nicht funktioniert hat, das hat sonst immer funktioniert, wie sie sich gegenseitig versichert haben. Da spätestens hat er endlich kapiert, dass der zu feiernde Deal wohl nur für ihn und seinen Konzern ein zu feiernder war, nicht aber für seine Geschäftspartner in Detroit, Michigan, wo sie auch schwer an der Globalisierung zu knabbern haben.
    Aber das mit Mutti im Unterwäscheschrank war schlimmer, viel schlimmer.
    Seinen Hausdrachen Irm hat er sich eingetreten, als er noch Werkzeugmacherschnupperlehrling im Stammwerk war und sie Kartoffelschälerin in der Werksküche. Als noch niemand ahnen konnte, dass ihn zunächst seine Leistungen als Betriebsrat sowie in der Folge als Gesamtbetriebsrat und dabei wiederum sein Schweigen bei der einen oder anderen Beschneidung von Arbeitnehmerrechten durch den damaligen Vorstand über den anschließenden Umweg Economic school of Monty Burns an die Spitze des Unternehmens spülen würden.
    Die verbeulte Schrottkarre Irm war schon zu Beginn seines Aufstiegs in den 70er Jahren unansehnlich wie ein Traktor neben einem Ferrari, aber als er dann zum Konzernlenker aufstieg, war es so richtig offensichtlich, dass er in die Scheißkiste gegriffen hatte, als er seine Frau Irm im Sommer der Liebe zum Traualtar führte, seine Frau Irm kann er heute brauchen wie der chinesische Wirtschaftsaufschwung die Sandalenträger von Greenpeace.
    Wie hundert kommunistische Kader machte sie ihm in der Folge das Leben zur Hölle – „Ich will dies, ich will das, ich will dahin, ich will dorthin!“. Und am schlimmsten und peinlichsten: „Benenn bitte endlich ein Auto nach mir!“, Wenn er eines seiner Modelle Irm genannt hätte, oder noch schlimmer: Wenn eines seiner Automodelle jemals so beschissen ausgesehen hätte wie seine Frau Irm, wäre er dann jemals Manager des Jahres geworden?
    Wohl kaum.
    Ein Hintergestell hatte sie wie ein alter Elefant, breit und ausladend, und an jeder erdenklichen Stelle ihrer grandios misslungenen Karrosserie bildeten sich mit den Jahren Airbags made by Fett, die an ihr hinunterhingen wie die ebenfalls katastrophal schlecht montierten Innenwandverkleidungen beim Monty, keine Karosseriespenglerei dieser Welt hätte ihre Sacktitten jemals wieder richten können, und nichts ist trauriger als Weihnachten mit einer Frau verbringen zu müssen, die einen an die Tränensäcke von Inspektor Derrick erinnert, wenn sie aus der Dusche kommt.
    Dabei sieht er auch keinen Benz, wenn er sich selbst in den Spiegel schaut. Wie Unkraut im Rosenhain steht er da, gebeugt wie eine Brezel läuft er über die lärmgedämmten Flure der Konzernzentralen, und seine sündteuren Brioni-Anzüge sitzen selbst dann nicht perfekt, wenn 1000 kleine pakistanische Schneiderlein jahrelang daran herumschnipseln, aber er ist wenigstens Konzernlenker!
    Als die Franzi Kubelik dann bereits seit zwei Stunden überfällig ist, macht sich der Konzernlenker dann ganz unkühle Sorgen, und plötzlich entdeckt er auch die Blutspritzer an der Wand vor sich, die gewiss kein Weihnachtsschmuck sind. Auch sieht er Blutspritzer am Bettvorleger, der wiederum ein erlegter Tiger ist. Von welchem

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