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Lösegeld Für Einen Toten

Lösegeld Für Einen Toten

Titel: Lösegeld Für Einen Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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es, Euch einen Austausch anzubieten, falls Euer Bruder zufällig einen unter seinen Gefangenen hat, der für uns so wichtig ist wie Elis für Euch. Hugh Beringar von Maesbury, der für Shropshire spricht, schickt mich mit der Bitte, seinen Vorgesetzten und Sheriff Gilbert Prestcote freizugeben. Dazu alle angemessenen Grüße und Empfehlungen an Euer Gnaden und die ernsthafte Versicherung unserer Absicht, wie bisher mit Euch Frieden zu halten.«
    »Die Zeit ist reif dafür«, sagte Owain trocken und anerkennend, »und es gereicht uns beiden zum Vorteil, wie die Dinge jetzt stehen. Wo ist Elis?«
    »In der Burg von Shrewsbury, und er hat auf Ehrenwort Ausgang bis zum Wall.«
    »Und Ihr wollt ihn schnell loswerden?«
    »Das eilt nicht«, sagte Cadfael. »Wir schätzen ihn genug, um ihn noch eine Weile zu behalten. Allerdings wollen wir den Sheriff, so er noch lebt und Ihr ihn habt. Hugh suchte ihn nach der Schlacht und fand keine Spur von ihm, und es waren die Waliser Eures Bruders, die den Ort, an dem er kämpfte, überrannten.«
    »Bleibt ein oder zwei Tage hier«, erwiderte der Prinz. »Ich will Boten nach Cadwaladr schicken und anfragen, ob mein Bruder Euren Mann gefangenhält. Wenn es so ist, dann sollt Ihr ihn bekommen.«
    Nach dem Abendessen wurden Harfen gespielt, man sang und trank noch lange guten Wein, nachdem der Bote des Prinzen sich auf die erste Etappe seiner langen Reise nach Aberystwyth gemacht hatte. Außerdem gab es zwischen Owains jungen Rittern und den Männern von Cadfaels Eskorte einige Ringwettkämpfe und Reitspiele. Hugh hatte mit Bedacht nur Männer ausgewählt, die sich durch walisische Verwandte empfahlen, was bei den Bewohnern von Shrewsbury nicht schwierig gewesen war.
    »Wer von all diesen Männern«, fragte Cadfael, indem er die Halle überblickte, durch die hin und wieder Qualm vom Feuer und den Fackeln zog und in der laute Stimmen hallten, »ist Eliud ap Griffith?«
    »Wie ich sehe, hat Elis so freimütig mit Euch geschwatzt, wie es eben seine Art ist«, sagte Owain lächelnd, »Gefangener hin, Gefangener her. Sein Vetter und Ziehbruder hockt in diesem Augenblick am Ende unseres Nachbartisches und mustert Euch gründlich. Er wartet wohl auf seine Gelegenheit, ein Wort mit Euch zu wechseln, sobald ich mich zurückziehe.
    Der hochgewachsene Bursche im blauen Mantel.«
    Hatte man ihn einmal bemerkt, war er nicht mehr zu verwechseln, wenn er auch das genaue Gegenteil seines Vetters schien. Seine Augen sahen Cadfael eindringlich an, sein Körper war gleichzeitig ruhig und gespannt und konnte wohl auf den kleinsten Impuls hin ungestüm reagieren. Owain erbarmte sich seiner, gab ihm einen Fingerzeig und der Junge kam zitternd wie eine abgeworfene Lanze herübergeschossen.
    Groß gewachsen war er, schmal und doch kräftig, mit strahlenden Nußaugen in einem ernsten, ovalen Gesicht, dessen Züge so fein waren wie die einer Frau. Ein Teil seiner Ergebenheit galt in diesem Augenblick sicher Elis ap Cynan, doch ein anderer Teil galt gewiß auch Wales, galt seinem Prinzen und eines Tages zweifellos auch einer Frau. Wie auch immer, man hatte den Eindruck, daß dieser junge Mann nie ganz zur Ruhe kommen würde.
    Er kniete artig vor Owain nieder, der ihm freundlich auf die Schulter klopfte und ihn anredete: »Setzt Euch hier zu Bruder Cadfael und fragt ihn alles, was Ihr wissen wollt.
    Allerdings ist Euch das Wichtigste bereits bekannt: Euer zweites Selbst ist am Leben und kann Euch für einen bestimmten Preis zurückgegeben werden.« Damit ließ er sie allein und entfernte sich, um sich mit Tudur zu beraten.
    Eliud setzte sich, stemmte die Ellbogen auf die Tafel und beugte sich begierig vor. »Bruder, ist es wirklich wahr, was Cristina mir erzählte? Ihr habt Elis sicher in Shrewsbury? Die Männer kamen ohne ihn zurück... Ich habe Boten ausgeschickt, aber niemand konnte mir erklären, wo und wie er verlorenging.
    Wie der Prinz, habe auch ich überall geforscht und nachgefragt, wenn der die Angelegenheit auch leichter nimmt. Elis ist das Ziehkind meines Vaters... Ihr seid ja selbst Waliser - Ihr wißt Bescheid. Wir sind von klein auf zusammen erzogen worden und haben beide keine weiteren Brüder...«
    »Ich weiß«, stimmte Cadfael zu, »und ich sage Euch abermals, wie Cristina Euch bereits berichtete, daß er völlig sicher, quicklebendig und so gut wie neu ist.«
    »Dann habt Ihr ihn gesehen und mit ihm gesprochen?
    Seid Ihr sicher, daß es Elis ist und kein anderer? Ein gutaussehender Mann seiner

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