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Loge der Lust

Loge der Lust

Titel: Loge der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henke Sandra
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herausgehört hatte. Würde sie Ärger bekommen, weil sie eine wichtige Information nicht protokolliert hatte? Es musste jedenfalls eine Botschaft zwischen den Zeilen gewesen sein, eventuell etwas, das nur ein Einheimischer verstand – oder nur Matthew allein.
    „Nun gut, Sie können uns fast gar nichts über die Diebin sagen.“ Joshua strich vom Scheitel abwärts über seine Pilzkopffrisur, die im Gegensatz zum Vortag nicht mit Gel am Kopf klebte. „Offenbar war sie eine Frau ohne Eigenschaften und stank nicht einmal aus dem Mund. Es gibt an ihrem Aussehen nichts, was uns Hinweise auf ihre Identität geben könnte.“
    „Es tut mir leid“, sagte der Earl, aber für Teena klang das nicht gerade ehrlich, denn während seine Gesichtszüge ernst blieben, schienen seine Augen die Polizei von Gardenrye auszulachen.
    Energisch drehte sich Matthew um. „Dann berichten Sie uns bitte, was genau vorgefallen ist. Vielleicht hilft uns das weiter.“
    Woodridge nickte. Er neigte den Oberkörper nach vorne, ohne seine gerade Haltung aufzugeben, und legte die Unterarme auf den Tisch. „Ich ging mit den anderen Gästen …“
    Ungehalten unterbrach Matthew ihn. „Wer waren sie?“
    „Das tut nichts zur Sache. Sie haben nichts Relevantes beobachten können, da ich die Lady in Pink nach dem Dessert etwas abseits von der Gesellschaft traf.“
    „So weit sind wir noch nicht.“ Matthew nahm wieder Platz. „Erzählen Sie von Anfang an.“
    Der Earl of Cunninghall nickte. „Als wir in das Kaminzimmer kamen, sah ich die Lady. Sie lag, wie gesagt, nackt auf einer Tafel. Es gab keine Stühle, auch keine Teller. Ihr Körper war mit den köstlichsten Desserts drapiert, von Honey Fudge über Plumpudding zu Mini-Eclaires, dazwischen heimisches und exotisches Obst. Flüssige Schokolade in den Geschmacksrichtungen Zartbitter, Milchschokolade und weiße Schokolade hatte man hier und da auf ihre Haut geträufelt.“
    „So genau muss es auch nicht sein“, warf Joshua ein.
    „Zuerst ging ich nur um sie herum, wie ein Panther, der seine Beute umkreist, um sie zu begutachten und nervös zu machen.“ Schmunzelnd schaute der Graf Teena an, die sich kaum noch auf ihre Notizen konzentrieren konnte. „Ich aß eine der Erdbeeren, deren Stile und Blätter man großzügig herausgeschnitten hatte und von denen jeweils eine auf die rechte und linke Brustwarze gesteckt waren. Ich nahm die Frucht ganz in meinen Mund auf, umschloss den Nippel an der Wurzel mit meinen Lippen und saugte. Die Erdbeere glitt in meinen Mund, und die Dame seufzte.“
    Teena spürte mit einem Mal den T-Shirt-Stoff an ihren Brustwarzen. Sobald sie ein Wort schrieb und dabei den Arm leicht bewegte, rieb der Stoff an den Nippeln. Beiläufig sah sie an sich hinunter. Ihre Warzen standen erigiert hervor und malten sich ab. Sie wusste, dass Woodridge sie beobachtete, schaute aber nicht zu ihm hinüber, sondern zeichnete die letzten Buchstaben ihrer Notizen akribisch nach, um sich abzulenken.
    Er fuhr fort: „Kaum dass ich eine Erdbeere im Mund hatte, leckte ich über die Warzenhöfe, denn sie waren mit Schokolade bestrichen worden. Eine köstliche Kombination. Diese beiden Aromen harmonieren perfekt.“
    Unbewusst strich Teena mit der Zungenspitze über ihre Oberlippe. Als ihr die Sinnlichkeit dieser Geste bewusst wurde, war es bereits zu spät, denn der Graf hatte sie bemerkt. Sie stützte den linken Arm auf dem Ellbogen ab und legte die Hand an die Stirn, um ihre Augen abzuschirmen, ganz so, als würde die Sonne in den Verhörraum scheinen und sie blenden.
    Tatsächlich klarte das Wetter auf. Mehr und mehr Blau war am Himmel zu sehen, und die Temperaturen stiegen gemächlich.
    Woodridge räusperte sich und hob eine Hand an den Hals. „Kann ich bitte ein Glas Wasser haben?“
    Matthew sah Teena auffordernd an, aber Joshua hatte sich bereits erhoben. „Etwas zu trinken könnten wir wohl alle gebrauchen“, sagte er und schlurfte hinaus.
    „Weiter, weiter, bitte“, drängte Matthew.
    „Die Dame mit der pinkfarbenen Perücke hielt eine Zuckerstange zwischen den Zähnen, so eine dünne, kurze, die zerbricht, wenn man zubeißt“, fuhr der Earl fort. „Ich schloss meine Lippen um die Stange. Langsam glitt ich mit dem Mund hoch und runter, leckte die Zuckerstange und küsste die Schönheit immer dann, wenn sich unsere Lippen trafen.“
    Es prickelte in Teenas Lippen.
    „Leider war die Stange bald so dünn, dass sie brach. Ich spuckte meinen Teil in einen Mülleimer, der

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