Loge der Lust
kommen.
Zum Glück hatte es aufgehört zu regnen. Den Nachtwind spürte Teena kühl an ihrer feuchten Scham. Immer wieder zog sie den Rocksaum nach unten. Es waren kaum noch Leute unterwegs, aber sie war erst erleichtert, nachdem sie in ihren Landrover gestiegen war. Die Perücke stopfte sie in eine der Einkaufstaschen, die hinter den Sitzen standen, und legte einige Fertiggerichte darauf, damit niemand die falschen Haare sah. Was hatte sie sich nur dabei gedacht, das Beweisstück aufzusetzen? Die Sehnsucht nach einem frivolen Leben hatte ihren Verstand überrollt. Das durfte nicht noch einmal passieren! Aber schon als sie den Motor startete, ahnte sie, dass ihre Wünsche zu stark waren, um sie noch länger zu ignorieren. Die aufgestaute Lust würde ihr noch einige Probleme bereiten.
Sie fuhr auf direktem Weg in die Shell Road. Erschöpft trug sie die Einkaufstüten in das zweite Obergeschoss und erschrak, als plötzlich Rosalin die Wohnungstür öffnete.
„Hast du kein schlechtes Gewissen?“, fragte die rassige Schönheit, im Türrahmen stehend, und rekelte sich lasziv in einem Negligé aus schwarzer Spitze.
Teena stellte sich vor die Tüten, damit Roz nicht zufällig doch ein paar Haare der pinkfarbenen Perücke erspähte. „Wie bitte?“ Sie war zu müde für ein Quiz.
Roz kam zu ihr und nahm ihr Gesicht in beide Hände. „Erinnerst du dich nicht? Wir waren verabredet.“
Jetzt erst begriff Teena, worauf sie hinauswollte. Nach dem Erlebnis im Liquor Store kam es ihr wie eine Ewigkeit vor, seit sie bei Roz angeklopft hatte. „Ich war pünktlich nach der Arbeit hier. Wo warst du? In deinem Appartement war alles still.“
„Wann war das?“
„Kurz nach sechs.“
„Wusstest du denn nicht, dass mein Dessousladen erst um sieben Uhr schließt, Süße?“ Rosalin lächelte und küsste sie auf den Mund.
Teena schloss für einen Moment bestürzt die Augen. Sie hatte Roz vorgeworfen, nicht zu der Verabredung erschienen zu sein, dabei war sie selbst es, die ihre neue Freundin hatte sitzen lassen. Nun hatte sie ein schlechtes Gewissen. Vorurteile – unterbewusst war sie davon ausgegangen, dass man sich auf eine freizügige Frau wie Roz nicht verlassen konnte.
„Es tut mir wirklich leid. Ich bin einkaufen gegangen, saß noch lange am Hafen, rief meine Eltern an …“ Mehr wollte Teena nicht preisgeben.
„Es hat nicht jeder zur gleichen Zeit Feierabend wie du.“
„Bitte entschuldige.“
„Akzeptiert“, sagte Rosalin und küsste sie ein zweites Mal. Dann ließ sie Teenas Gesicht los. „Für eine Polizistin bist du ziemlich zerstreut.“
Teena verdrehte die Augen. Nach Monica war Roz nun die Zweite, die ihr unter die Nase rieb, wie unaufmerksam sie war. „Ich bin sehr müde. Der Tag war anstrengend.“
„Dagegen habe ich eine Medizin.“ Rosalin fasste ihre Hand und wollte Teena mit sich in ihre Wohnung ziehen, doch diese riss sich los.
„Ich möchte nur noch ins Bett.“
„Ein kleiner Absacker schadet nie. Ich habe eine neue Flasche Schampus kühl gestellt.“
„Heute nicht, wirklich nicht.“ Da Roz schmollte, fügte sie hinzu: „Sei mir bitte nicht böse.“
Bevor Rosalin etwas erwidern konnte, schloss Teena ihr Appartement auf und verschwand mit den Einkäufen. Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, lehnte sie sich ermattet dagegen. Sie brauchte Ruhe. Sie musste den lustvollen Überfall verarbeiten und überlegen, was sie mit der pinkfarbenen Perücke machen sollte. Was für ein Tag!
Eilig räumte sie die Lebensmittel in die Schränke und nahm eine ausgiebige heiße Dusche. Sie trocknete sich ab. Als sie das Nachthemd holen wollte, das auf dem Bett lag, sah sie auf ihr Spiegelbild im Ganzkörperspiegel gegenüber dem Badezimmer. Eigentlich mochte sie ihr rotes Haar nicht, doch dies war das erste Mal, dass sie den Anblick des flammend roten Schamhaars genoss. Verschmitzt lächelnd ging sie ins Bad zurück. Sie nahm den Ladyshaver und rasierte die Seiten ihres Dreiecks weg, sodass nur ein schmaler Streifen stehen blieb. Dann stutzte sie den Rest. Sie schlenderte wieder vor den Spiegel und betrachtete ihren Schoß. Er sah verletzlicher aus als vor der Intimrasur. Die Schamlippen waren nun deutlich zu sehen, die kleinen standen ein Stück weiter heraus als die großen. Das Schamhaar wirkte wie ein gepflegter Farbtupfer auf ihrer aristokratisch blassen Haut.
Nackt schlüpfte Teena in dieser Nacht unter die Bettdecke. Bevor sie in einen traumlosen Schlaf glitt, dachte sie
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