Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

Titel: London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Harris
Vom Netzwerk:
ihm mit einem Lächeln den Weg zu einem Stuhl. Fünf Minuten später öffnete sich die Bürotür, und Belsey wurde hereingebeten.
    Er wurde empfangen von einer Frau und einem Mann. Sie trug einen schwarzen Hosenanzug und hatte ein Klemmbrett in der Hand, er war sonnengebräunt, hatte einen grau melierten Spitzbart und trug ein Jeanshemd, dessen Kragen offen stand. Die Frau lächelte Belsey zu, verließ dann den Raum und schloss die Tür hinter sich. Der Spitzbart begrüßte ihn mit einem verschmitzten Lächeln, was bedeutete: Jetzt sind wir unter uns, unter Männern.
    »Freddie Garth.« Er schüttelte Belsey die Hand. »Was zu trinken?«
    »Dasselbe wie Sie.«
    Er orderte über die Gegensprechanlage Bier und Wasser. Vom Büro hatte man einen Blick über das Dächergewirr Sohos bis zur Greek Street. An den Wänden hingen gerahmte Drucke von Rennwagen, eine weiße Leinwand für Fotoaufnahmen und eine Messlatte für die Körpergröße. Der Schreibtisch war schwarz, die Sessel waren aus Leder.
    »Ich bin für kurze Zeit in London«, begann Belsey.
    »Natürlich.«
    »Und ich hätte gern etwas Gesellschaft.«
    »In dieser Stadt kann man sich ziemlich einsam fühlen.«
    »Der Punkt ist, ich hätte gern ein Mädchen, das so jung ist, dass es meine Tochter sein könnte«, sagte Belsey.
    Der Mann nickte. »Warum nicht?«
    »Wie jung geht es denn?«
    »Sie werden feststellen, dass alle unsere Mädchen sehr frisch sind.«
    »Irgendwelche Tabus?«
    »Sie zahlen für die Gesellschaft. Was darüber hinausgeht, liegt ganz allein bei Ihnen und dem Mädchen. Wir mischen uns da nicht ein. Aber Sie werden feststellen, dass die meisten sehr entgegenkommend sind. In zwei Jahren sind mir nie Klagen zu Ohren gekommen.«
    »Angenommen, ich möchte ein Mädchen, das Emerald heißt?«
    Garths Kiefermuskulatur verhärtete sich.
    »Arbeitet jemand mit diesem Namen für Sie?«
    »Nein.«
    »Nicht mehr, richtig?«
    »Noch nie.«
    »Seit wann hat sie bei Ihnen gearbeitet?«, fragte Belsey.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    Belsey zückte seine Marke. »Und jetzt denken Sie mal ganz scharf nach, worüber ich möglicherweise mit Ihnen reden möchte.«
    Garth machte die Augen zu und wieder auf. Er war verärgert. Es war ja auch ärgerlich, wenn man nichts weiter als ein Zuhälter war und dann in Verbrechen verwickelt wurde.
    »Seit Anfang letzten Jahres«, sagte er und machte es sich auf eine Art in seinem Sessel bequem, die besagte: Also gut, aber das ist reine Zeitverschwendung.
    »Sie ist erst im September achtzehn geworden.«
    »Haben Sie einen Haftbefehl?«
    »Haben Sie einen Gewerbeschein?«
    »Bei uns ist alles in Ordnung.«
    »Nicht, wenn Sie Siebzehnjährige verhökern.«
    »Ohne Haftbefehl rede ich kein Wort mehr mit Ihnen. Das Ganze hat nichts mit uns zu tun.«
    »Das Komische ist, es hat auch nichts mit mir zu tun. Wa rum sollte ich also einen Haftbefehl dabeihaben?« Belsey lachte. »Es hat nichts mit Ihnen zu tun, und es hat nichts mit mir zu tun.« Er fragte sich, wo das Bier blieb.
    »Dann können Sie ja wieder gehen.«
    »Und trotzdem haben Sie sie ganz schnell aus Ihrem Angebot gestrichen.«
    Die Frau kam mit einem Tablett voller Getränke herein und sah den Ausdruck auf ihren Gesichtern. Sie schaute Garth verwundert an, doch der winkte sie gleich wieder aus dem Zimmer.
    »Wir haben sie vor fünf Wochen gestrichen.«
    »Eins von den Bieren wäre mir ganz recht gewesen.«
    »Bringen wir es schnell hinter uns. Es ist schrecklich, was da passiert ist. Aber es hat nichts mit uns zu tun, und Sie verschwenden nur Ihre Zeit.«
    »Warum haben Sie sie gestrichen?«
    »Wir haben sie gefeuert.«
    »Warum?«
    »Sie sagte, dass sie sich verliebt hat.« Garths Augen leuchteten.
    »Ist das schlimm?«
    »Wir wissen, was das heißt.«
    »Und, was heißt es?«
    »Es heißt, da draußen glaubt jemand, dass er es gratis bekommt.«
    Belsey dachte darüber nach.
    »Vielleicht war sie wirklich verliebt«, sagte er.
    »Es heißt, sie schafft auf eigene Rechnung an. Sicher, vielleicht hat es ihr sogar gefallen. Das passiert öfter, als Sie glauben. Macht das Geschäft nicht gerade einfacher.«
    »Woher wussten Sie, dass sie verliebt war?«
    »Sie wurde unzuverlässig. Mir kamen Gerüchte zu Ohren. Sie ließ Kundentermine sausen.« Er zuckte mit den Achseln. Arme Jessica, dachte Belsey. Geht nicht zur Schule und geht nicht zur Arbeit. Das Mädchen war ihm irgendwie ähnlich.
    »Machte sie irgendeine Sekretärinnennummer?«
    Garth runzelte die Stirn.

Weitere Kostenlose Bücher