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London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

Titel: London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Harris
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haben.«
    »Und hier bin ich.«
    Sie schaute ihn skeptisch an. »Einen Hinweis gibt es allerdings … Was das Mädchen angeht.«
    »Was?«
    »In ihrer Handtasche haben wir einen Brief gefunden.«
    »Und was steht drin?«
    »Dass es ihr leidtut.«
    »Was?«
    »Der Tenor lautet: ›Ich kann das nicht machen. Tut mir leid.‹ Eine Absage.«
    »Was kann sie nicht machen?«
    »Weiß ich nicht. Keine Adresse, keine Anrede.«
    »Gehst du dem nach?«
    »Wir sprechen mit jedem, der sie gekannt hat. Bis jetzt haben wir keinen Hinweis auf eine Romanze gefunden. Wenn wir auf ein Liebesdrama stoßen, dann gehen wir dem natürlich nach, aber das alles sieht mir nicht nach der Arbeit eines sitzen gelassenen Teenagers aus.«
    »Wahrscheinlich hast du recht.«
    »Ich muss jetzt wieder zurück. Danke für den Kaffee, Nick.« Für seine Tipps dankte sie ihm nicht. Belsey schaute ihr hinterher, bis sie in die Kirche verschwunden war, dann ging er zum Magdala-Pub und stellte sich Barber vor. Detec tive Inspector Ken Barber hatte schwere Augenlider und mehrere goldene Ringe an den Fingern. Er saß in Begleitung von zwei Jungs aus dem Morddezernat im hinteren Teil des Pubs. Sie hatten glasige Augen und waren gereizt. Es waren ihre ersten Drinks, seit man sie der Einsatzzentrale zugeteilt hatte. Aber der Inspector schien noch fit zu sein. Er holte Belsey einen Stuhl, und Belsey brach Miranda Millers Fünfziger an und bestellte vier Bier.
    »Habt ihr schon rausgefunden, was Jessica Holden die letzten paar Tage gemacht hat?«, fragte Belsey. »Gestern zum Beispiel?«
    »Vor der Bishops Avenue wurde sie zuletzt in einem Fitnessstudio gesehen. Mehr wissen wir noch nicht.« Der Inspector hob sein Glas. »Prost.«
    »In welchem Fitnessstudio?«
    »Die Edelbude in der Nähe der Belsize Avenue.«
    »Habt ihr den Laden überprüft?«
    »Die sagen, sie war zwei- oder dreimal die Woche da. Nach Aussage von anderen Kunden ist sie immer für sich geblieben.«
    »Netter Laden«, sagte Belsey.
    »Nette Kundschaft.« Die Männer lachten.
    »Wer von uns hat sich den Laden angeschaut?«
    »Keine Ahnung. Warum? Glaubst du, die Geschichte hat was mit Fitness zu tun? Glaubst du, sie hat jemanden vom Laufband geschubst?« Die Jungs aus dem Morddezernat lachten. Belsey lachte.

27
    Es handelte sich nicht um ein simples Fitnessstudio, son dern um einen Wellnessclub – den Belsize Health Club. Den Unterschied machten jede Menge pflegeaufwendiges Grünzeug und jede Menge Bildschirme, auf denen alle nur denkbaren Satellitenkanäle liefen. Das Gebäude befand sich am Ende einer teuren Stichstraße. Ventilatoren bliesen Chlorschwaden über das Kopfsteinpflaster Richtung High Street. Der Mitgliedsausweis garantierte, dass man keinem Mitbürger begegnete, der nicht dreitausend Pfund im Jahr für Pilates übrig hatte. Die das Geld hatten, strömten herein, nach dem sie einen weiteren Tag damit verbracht hatten, es zu verdienen.
    »Ich möchte vielleicht Mitglied werden«, sagte Belsey der Frau am Empfang.
    »Einen Moment.« Sie rief: »Mark.«
    Ein Mann tauchte auf. Er trug Shorts und T-Shirt mit dem Logo des Fitnessstudios, seine Unterarme legten Zeugnis ab von den Vorteilen der Clubmitgliedschaft.
    »Darf ich Ihnen unsere Räume zeigen?«
    »Ich bitte darum.«
    »Na, dann los.« Er klopfte Belsey auf die Schulter und führte ihn in den Trainingssaal. »Wie heißen Sie?«
    »Nick.«
    »Tja, Nick, ich habe den Eindruck, als würde Ihnen etwas Entspannung ganz guttun.«
    »Und welche Maschine ist dafür am besten?«
    Mark lachte. »Woran genau wollen Sie denn an sich arbeiten?«
    »Ich will einen Waschbrettbauch.«
    Er zeigte Belsey das neue Equipment, den Swimmingpool, einen Saal mit Trainingsrädern. Belsey bewunderte die wachsende Armee von Männern und Frauen, die auf der Stelle ihrem eigenem Spiegelbild entgegenliefen. Mark redete über Teilzahlungspläne.
    »Wenn Sie ein Au-pair-Mädchen haben oder so, die können wir zum halben Preis auf Ihre Rechnung setzen.«
    »Perfekt. Könnte ich wohl kurz duschen, wenn ich schon mal da bin? Ein Saunagang wäre auch nicht schlecht.«
    »Sicher, ich kann Ihnen eine Gastkarte ausstellen.«
    »Das wäre nett«, sagte Belsey. »Und wenn Sie mir noch ein Handtuch geben könnten?«
    Belsey ging mit seinem Handtuch in den Umkleideraum, zog sich aus und legte seine Klamotten zusammen. Einige Mitglieder hatten eigens für sie reservierte Garderoben schränke. Sie waren größer als die anderen, trugen goldene Nummern und kleine

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