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Londons Albtraum-Nächte

Londons Albtraum-Nächte

Titel: Londons Albtraum-Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch bewohnt wurde.
    Vor mir verschwand Suko durch den Eingang. Die Haustür war bereits entfernt worden. Die Ratten hatten einen freien Durchlauf bis zum anderen Ende, und den nutzten sie auch aus. Es war ziemlich dunkel. Wir sahen sie nicht, aber wir hörten sie. Das Trippeln der Füße auf dem Steinboden war einfach nicht zu überhören. Es vermischte sich mit anderen Geräuschen, wenn die laufenden Ratten gegen irgendwelche herumliegenden Gegenstände stießen. Da hörten wir dann Geräusche, die entstehen, wenn leere Dosen über den Boden geschleift werden.
    Wir holten unsere Lampen hervor. Beim Gehen knipsten wir sie ein. Die beiden Strahlen waren die Verfolger der Tiere, und wir holten sie auch ein. Die Lichtkegel huschten über die Körper hinweg, was die Tiere nicht störte und sie auch nicht aus der Ruhe brachte. Sie setzten ihren Weg quer durch das Haus fort, und im Licht der Lampen tauchte bereits das Ende auf.
    Es war eine Hintertür. Sie gab es noch, aber sie stand offen und hing schief in den Angeln.
    Ich hatte Suko in diesem schmutzigen und stinkenden Flur den Vortritt gelassen. Als wir den Aufbau der Treppe passierten, leuchtete ich kurz das Geländer an, das mir sehr brüchig erschien. Sogar den Abfall auf den Stufen entdeckte ich. Dieses Haus war die ideale Rattenfestung.
    Trotz der guten Bedingungen verließen sie es. Hinter dem Tor lag ein Hof, in den sie hineinrannten. Wir mussten davon ausgehen, dass wir andere Häuser an der gegenüberliegenden Seite sahen, nur war das hier nicht der Fall. Überraschenderweise lag vor uns ein Stück Brachland. Nicht ganz leer, bedeckt mit Trümmern eines alten Baus. Die Reste waren zum Teil mit Strauchwerk oder mit hohen Gräsern überwuchert. Ich hatte kaum zwei Schritte ins Freie getan, als mir ein bestimmter Geruch in die Nase stieg. Er war Suko ebenfalls nicht verborgen geblieben, denn mein Freund schnupperte und blieb stehen.
    »Und?«, fragte er.
    »So riecht kalter Rauch.«
    »Genau.«
    Irgendjemand musste vor kurzer Zeit hier ein Feuer gemacht haben, deren Rest wir noch rochen. Wäre es nicht so dunstig gewesen, hätten wir womöglich ein Ziel ausmachen können, so aber schauten wir zunächst ins Leere und in die Dunkelheit hinein, die auch die Ratten verschluckt hatte. Hier hatten sie es besser als auf der Straße. Es gab genügend Verstecke für sie, und wir hatten das Nachsehen.
    Suko leuchtete die Umgebung ab. Ich ging einige Schritte zur Seite. Dabei merkte ich, dass der Geruch des kalten Rauchs intensiver wurde. Irgendwo in der Nähe musste sich die Quelle befinden. Ein letztes rotes Feuerauge sah ich dabei nicht, und plötzlich hörte ich einen Fluch. Nicht Suko hatte ihn ausgestoßen, sondern ein mir fremder Mann, der mit einer schwankenden Bewegung auf die Beine kam. Er hatte hinter einem mit Unkraut bewachsenen Hügel gelegen und musste durch mich gestört worden sein.
    Er kam auf die Füße und blieb breitbeinig stehen, das Gesicht durch den davor angewinkelten Arm geschützt, um nicht durch den Strahl meiner Leuchte geblendet zu werden.
    »He, was soll das?«
    »Ärger?«, fragte ein zweiter.
    »Da ist ein Typ, der... nein, zwei Typen.«
    »Okay.«
    Ich hatte gesehen, um wen es sich handelte. Es waren Berber. Männer, die auf der Straße lebten. Und es waren nicht nur zwei, sondern fünf Gestalten, die hier auf dem kalten Boden ihr Dachlager eingerichtet hatten. Ich sah die Decken, die alten Schlafsäcke. Reste vom Essen und auch leere Flaschen.
    Die Ratten entdeckten wir nicht. Sie hatten die Gunst des Augenblicks genutzt und waren abgetaucht.
    Wir erlebten nicht eben einen freundlichen Empfang. »He, was soll das? Was wollt ihr hier?« Der Sprecher rieb seine Augen. »Verpisst euch. Aber schnell.«
    »Langsam, Meister«, sagte ich. »Und immer mit der Ruhe. Wir sind es, die Fragen stellen.«
    »Ich denke, ihr braucht mal den Heiligen Geist – oder?«
    »Wieso?«
    »Ich hasse es, in meiner Nachtruhe gestört zu werden.« Der Sprecher war sauer und ging auf mich zu.
    »Vorsicht, Rudy, das könnten Bullen sein.«
    »Ist mir auch egal.«
    Er wollte mir tatsächlich an den Kragen. Ich war schneller. Bevor er Zugriff, hatte ich meine Beretta hervorgeholt und ließ ihn in die Mündung blicken.
    »Keinen Stress, Meister. Wir sind tatsächlich Polizisten. Ich denke, das sollte reichen.«
    Rudy blieb stehen. Er war ein großer Mann und durch das Leben auf der Straße zu einem Rübezahl-Typen geworden. Er roch nach Schnaps, und auch seine Kleidung

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