Lonely Planet Reiseführer Argentinien
Argentiniens wichtigste Weinregion, aber auch in anderen Provinzen wird hervorragender Wein gekeltert. Mehr über Weinkeller abseits der ausgetretenen Pfade ist auf den Seiten 377 und 390 zu erfahren.
Sofern es in Argentinien eine Art Nationalbier gibt, ist es natürlich Quilmes. Wenn man ein porrón bestellt , wird eine Halbliterflasche oder ein chopp serviert, ein gekühltes Fassbier.
Argentinier sind ganz verrückt nach ihrem café con leche (Milchkaffee). Ein Kaffee mit einem Schuss Milch heißt café cortado , ein lágrima besteht aus Milch mit ein oder zwei Tropfen Kaffee. Es gibt auch Schwarzen und Kräutertee – und natürlich in jedem Fall mate .
ALFAJORES
Alfajores sind runde, Cookie-ähnliche Sandwiches, beschichtet mit dulce de leche oder Fruchtfleisch. Zu kaufen gibt es sie an kioskos (Kioske oder kleine Straßenläden). Sie schmecken köstlich und sind Argentiniens Antwort auf Schokoriegel.
Selbst in großen Städten wie Buenos Aires ist agua de canilla (Leitungswasser) ohne weiteres trinkbar. In Restaurants bestellen die meisten Gäste aber in Flaschen abgefülltes Mineralwasser, entweder agua con gas (mit Kohlensäure) oder agua sin gas (ohne Kohlensäure). In älteren, traditionell orientierten Restaurants wird Sodawasser ( un sifon de soda ) in Siphonflaschen serviert, es wird von Argentiniern gern mit billigem Wein vermischt.
Wohin zum Essen & Trinken?
Die Argentinier gehen liebend gern essen, und es herrscht kein Mangel an Lokalen, in denen man etwas Ordentliches zu essen bekommt.
Das beste Fleisch genießt man in einer parrilla (Steakhaus). Confiterias und Cafés sind stets tagsüber und häufig auch nachts geöffnet, meistens mit einer umfangreichen Speise- und Getränkekarte. In Bars und Pubs ist das Angebot an Mahlzeiten kleiner, manche allerdings bieten durchaus komplette Mahlzeiten an. Ein tenedor libre (wörtlich: freie Gabel) ist ein „All you can eat”-Restaurant; die Qualität der Speisen ist meistens annehmbar; mindestens eine Getränkebestellung ist obligatorisch und kostet extra.
Viele landestypische Restaurants sind in der Regel nur zu den offiziellen Essenszeiten geöffnet, also 15.30 Uhr für den Lunch und 21 Uhr für das Abendessen.
Zum Frühstück essen Argentinier nur wenig – üblicherweise nur einen Kaffee mit medialunas (Croissants – dulce , also süß, oder salada , einfach). Eine Alternative dazu sind tostadas (Toast) mit manteca (Butter), mermelada (Marmelade) oder facturas (Gebäck). Einige Hotels der gehobenen Klasse bieten auch Frühstücksbüfetts an.
Tischbestellungen werden entgegengenommen, sind aber lediglich in gehobenen Restaurants an Wochenenden wirklich notwendig – oder auch während der Hauptsaison in Mar del Plata und Bariloche. Um die Rechnung bittet man mit einem „ la cuenta, por favor “ oder mit der üblichen Handbewegung. Die meisten Restaurants akzeptieren Kreditkarten, kleinere nur Barzahlung.
Wer einige Pesos sparen möchte, bestellt am besten ein menú del día oder menú ejecutivo , das in vielen Restaurants angeboten wird. Sie beinhalten normalerweise ein Hauptgericht, einen Nachtisch und ein Getränk – das Ganze dann auch noch zu einem günstigen Preis.
MATE & DAS RITUAL
Zubereitung und Genuss von mate ist vielleicht das einzige Kulturgut in Argentinien, das tatsächlich die Grenzen von Ethnien, Klassen und Berufsständen überwindet. Mate ist weitaus mehr als nur ein Getränk, es ist ein ausgefeiltes Ritual unter Familien, Freunden und Arbeitskollegen.
Der Ausdruck yerba mate bezeichnet die getrockneten und kleingeschnittenen Blätter der Stechpalmenart Ilex paraguayensis. Nirgendwo sonst wird so viel mate geerntet und getrunken wie in Argentinien; der Durchschnittsverbrauch pro Kopf und Jahr liegt bei 5 kg – und damit viermal so hoch wie bei Kaffee.
Allein schon die Zubereitung und erst recht das Trinken sind ein echtes Ritual. Eine bestimmte Person, der cebador , füllt das Kürbisgefäß fast bis zum Rand mit yerba und schüttet dann langsam heißes Wasser darüber. Dann reicht der cebador das Gefäß abwechselnd jedem am Tisch, getrunken wird mit Hilfe der bombilla , einem Trinkhalm aus Metall mit einem knollenförmigen Sieb am unteren Ende. Jeder am Tisch trinkt das Gefäß jeweils leer. Die bombilla darf keinesfalls berührt werden und das Gefäß soll möglichst zügig an den nächsten Trinker weitergereicht werden. Ein schlichtes gracias sagt dem cebador , dass der nächste dran ist.
Eine Einladung zum mate
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