Lonely Planet Reiseführer Argentinien
(Neo-Tango), darunter sind Gotan-Projekt, Bajofondo Tango Club und Tanghetto zu nennen.
Wer sich als Tango-Interessierter in Buenos Aires aufhält, sollte auf das Orquesta Típica Fernández Fierro achten, das die althergebrachten Tango-Stücke auf ganz neue Weise interpretiert, aber auch eigene Neukompositionen zur Aufführung bringt. Einen Besuch wert ist aber auch das junge Orquesta Típica Imperial.
Cumbia villera ist ein vergleichsweise modernes Musikphänomen: eine Mischung aus cumbia und Gangsta-Rap mit etwas Punk und einer Prise Reggae. Entstanden ist dieser Musikstil in den Slums von Buenos Aires. In den aggressiven Texten geht es um Ausgrenzung, Armut, Drogen, Sex und die argentinische Wirtschaftskrise.
Bedeutende Tango-Sänger sind heute Susana Rinaldi, Daniel Melingo und Adriana Varela. Mehr über den Tango findet man auf Klicken Sie hier .
Volksmusik
Die Volksmusik wird in Argentinien folklore oder folklórico genannt. Sie vereint mehrere populäre Stilrichtungen, wie chamamé , chacarera und zamba .
Zu den größten zeitgenössischen argentinischen folklórico -Musikern zählt Akkordeonist Chango Spasiuk, ein virtuoser Vertreter der chamamé -Musik von Corrientes. Horacio Guarany ist ein zeitgenössischer folklórico -Sänger, der für seine CD Cantor de Cantores 2004 für den Latin Grammy in der Kategorie „Best Folk Album“ nominiert worden war. Eduardo Falú, Víctor Heredia, León Gieco und Soledad Pastorutti sind weitere Interpreten des folklórico .
Überstrahlt werden sie alle aber von Atahualpa Yupanqui (1908–1992), dem zweifellos bedeutendsten zeitgenössischen Folklore-Musiker Argentiniens. Seine besondere Art von Musik hat sich aus der Musik-Bewegung des nueva canción („neues Lied“) entwickelt, die in den 1960er-Jahren ganz Lateinamerika überschwemmte. Diese neue Musikrichtung war in der Folklore-Musik verwurzelt und behandelte in ihren Texten oft soziale und politische Themen. Ihre Grande Dame war die Argentinierin Mercedes Sosa (1935–2009), auch außerhalb Südamerikas eine der bekanntesten argentinischen Folk-Sängerinnen; sie hat mehrere Latin Grammys gewonnen.
GARDEL & DER TANGO
Im Juni 1935 beging eine Kubanerin in Havanna Selbstmord. Zur gleichen Zeit versuchten sich auch in New York und in Puerto Rico zwei Frauen mit Gift umzubringen. Der Grund für diese Verzweiflungstaten: Der Tango-Sänger Carlos Gardel war bei einem Flugzeugunglück in Kolumbien ums Leben gekommen.
Gardel, in Frankreich geboren, kam im Alter von drei Jahren zusammen mit seiner alleinerziehenden Mutter nach Buenos Aires. Bereits als Jugendlicher unterhielt er die Nachbarn mit seinem Gesang. Seine außergewöhnliche Stimme verhalf ihm zu einer steilen Karriere als Sänger.
Gardel spielte eine große Rolle bei der Entwicklung des Tango-canción, des Tangogesangs. Quasi im Alleingang machte er den Tango in Paris und New York populär. Mit seiner sinnlichen Stimme und seinem Charisma feierte er große Erfolge in den Ländern Lateinamerikas, er war der Star des goldenen Tango-Zeitalters der 1920er- und 1930er-Jahre. Als die Tonfilmzeit begann, spielte Gardel auch in einigen Musikfilmen mit. Er starb auf dem Höhepunkt seiner Karriere bei einem Zusammenstoß zweier Flugzeuge.
Auch heute noch hat er zahlreiche Fans, die seine Musik tagtäglich hören. In einer Redensart heißt es: „Gardel singt mit jedem Tag besser.“
Rock & Pop
Musiker wie Charly García, Fito Páez und Luis Alberto Spinetta sind Ikonen des rock nacional (argentinischer Rock). Soda Stereo, Sumo, Los Fabulosos Cadillacs und Los Pericos rockten in Argentinien bereits in den 1980er-Jahren und genießen weiterhin große Popularität. Bersuit Vergarabat ist immer noch eine der besten Rockbands von Argentinien – mit einer musikalischen Komplexität, die ihresgleichen sucht. Die R&B-Band Ratones Paranoicos trat 1995 als Vorgruppe der Rolling Stones auf, während La Portuaria – die ein Mix aus Latin, Jazz und R&B spielt – 2006 mit David Byrne zusammenarbeitete.
CHARLY GARCIA
Charly García machte mit der argentinischen Nationalhymne genau das, was auch Jimi Hendrix mit der US-Hymne tat. Das bescherte García einen Gerichtsprozess wegen mangelnden Respekts vor „nationalen Symbolen“.
Andere bekannte argentinische Bands sind die Underground-Rocker Babasónicos, die Punkrocker Attaque 77, die Rockbands Los Piojos, Los Redonditos de Ricota, Los Divididos, Catupecu Machu und Gazpacho sowie die Metal-meets-Hip-Hopper Illya
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