Loose Laos
erst 1821 als vollendet, als man die Bronzestatue , einen 4 m hohen geschmückten Buddha, darin untergebracht hatte.
Besonders eindrucksvoll ist das Dach , das sich in fünf Lagen auftürmt. Ursprünglich bestand es nur aus vier Stufen – die fünfte deckt eine Galerie mit separatem Satteldach, die erst später hinzukam. 2004 wurde das Dach erneuert, allerdings monierte die Unesco, dass anstatt örtlich produzierter Ziegel moderne Importware aus Thailand verwendet wurde. Zusammen mit Vat Vixoun, Vat That Luang und Vat Pak Khan repräsentiert Vat Mai einen im 18. und 19. Jh. gängigen, vom Lue-Stil beeinflussten Architekturstil Luang Prabangs.
Wichtigste Sehenswürdigkeit des Klosters ist das vergoldete Relief , das die gesamte von der Galerie geschützte Front überzieht. Das traditionell aus Holz geschnitzte Basrelief wurde 1968 durch eine Modelage aus Beton, Lack und Blattgold ersetzt. Es stellt Szenen aus dem Vessantara Jataka dar, die von der vorletzten Inkarnation Buddhas erzählt (S. 233 ).
Buddhastatuen im Vat Vixoun
Vat Mai spielte als „Königliches Kloster“ unter König Ounkham im 19. Jh. eine zentrale Rolle. Sein Abt
(satou)
war engster Vertrauter des Königs und trat in Zeiten siamesischer Vorherrschaft als Vermittler zwischen dem laotischen Oberhaupt und dem französischen Vizekonsul Auguste Pavie auf. Nachdem Vat Vixoun 1887 in Flammen aufgegangen war, wurde Vat Mai zur Stätte des Phra Bang. Er blieb es bis zur Unterbringung der Statue auf dem Palastgelände 1947. Bis heute finden das rituelle Übergießen des Phra Bang und andere Zeremonien zum Neujahrsfest Boun Pi Mai vor dem
sim
von Vat Mai statt. In einer Prozession wird die Statue am dritten Tag der Feierlichkeiten (Neujahrstag) zu Vat Mai gebracht und auf dem Hof aufgestellt. Am sechsten Tag endet Boun Pi Mai mit dem festlichen Umzug des Phra Bang zurück zum Palastgelände.
In einem Nebengebäude des Klosters ist eine kleine Bibliothek mit alten und neuen Palmblattmanuskripten untergebracht. Das von Deutschland unterstützte Projekt widmet sich der Erhaltung und Reproduktion der Schriften, in denen die Lehrreden Buddhas abgefasst sind (S. 145 ). Es werden regelmäßig Lesestunden abgehalten. Eintritt 10 000 Kip, Bibliothek frei.
Vats im Osten
Südöstlich des Phou Si liegen drei geschichtsträchtige Bauwerke dicht nebeneinander. Ein Abstecher lohnt sich in erster Linie wegen der buddhistischen Kunst im Vat Vixoun.
Im Gründungsmythos von Luang Prabang legten die zwei Asketen und Begründer Xieng Dong-Xieng Thongs einen von vier Grundsteinen auf dem Gelände von Vat Vixounarat nieder. Bei der anschließenden Besiedlung der Halbinsel kämpfte sich Khoun Bourom, der erste Regent der neuen Stadt, mit seinen treuen Dienern Pu No und Na No durch dichte Vegetation vor. Die Reisfelder von Pu No und Na No entstanden dort, wo sich heute Vat Vixoun, Vat Aham und That Mak Mo befinden. Als eine riesige Kürbispflanze dem Reich alles Sonnenlicht raubte, opferten sich die selbstlosen Diener, indem sie das Monstergewächs fällten und dabei zu Tode kamen. „Großvater No“ und „Großmutter No“ – wie sie liebevoll genannt werden – lösten die 15 Nagas in ihrer Schutzfunktion über Luang Prabang ab. Bis heute werden sie als Schutzgeister der Stadt
(devata luang)
und als Urahnen verehrt.
1866 schlug die französische Expedition unter Doudard de Lagrée in der direkten Nachbarschaft von Vat Vixoun ihr Lager auf. Einem illustrierten Bericht von Francis Garnier und Louis Delaporte ist es zu verdanken, dass das Aussehen des einstigen Vat Vixoun mit (ehemals vollständig rundem) That Mak Mo heute überliefert ist.
Vat Vixounarat (Vat Vixoun)
König Vixounarat ließ das nach ihm benannte Kloster 1513 als Stätte für den Phra Bang bauen. Das Heiligtum war anschließend bis 1707 und von 1867–87 hier untergebracht. Der ehemalige, ganz aus Holz gebaute
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galt bis zu seiner Zerstörung durch die Ho 1887 als das prächtigste Bauwerk der Stadt.
Der heutige
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datiert von 1898 und weist nur noch im Grundriss und in der Dachform Ähnlichkeiten mit dem ursprünglichen Vat Vixoun auf. Er repräsentiert den Lue-Stil , der sich auch im Vat Mai, Vat Pak Khan und Vat That Luang wiederfindet. Ein Merkmal ist der integrierte Wandelgang, der um das Mittelschiff und entlang der Rückwand um das zentrale Buddhabildnis herumführt. Das umlaufende Dach bedeckt diesen Gang, während das Walmdach darüber das Heiligtum schützt. Der Vorbau am Eingang kam später
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