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Loose Laos

Loose Laos

Titel: Loose Laos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Martin H.; Tappe Michael; Petrich Stefan; Kramer Annette; Auth Jan; Monreal Düker
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zusammen
(Pinus keysia
,
Pinus merkusii)
.
    Tropische Baumarten säumen auch die Hauptstraßen Vientianes, darunter der großblättrige Balsamapfel
(Clusia rosea)
, Leberwurstbäume und Eukalyptus. Der ausladende Regenbaum
(Albizia saman)
steht oft einzeln. Die verschiedenen Arten der
Albizia
tragen bohnenförmige Früchte, die bis zu 40 cm lang sein können. In reifem Zustand springen sie auf und geben die Samen frei. Bei einigen Arten verholzen die Früchte und nehmen eine fast schwarze Farbe an. Der aus Indien stammende Bodhi-Baum
(Ficus religiosa)
ist auf jedem Klostergelände zu finden. Wie viele Feigen und tropische Nutzbäume ist er stammblütig : Blüten wie Früchte wachsen direkt aus dem Stamm oder aus den Ästen.
    Das häufigste Ziergewächs und zugleich Tempelbaum und Nationalblume ist der opulent duftende Frangipani
(Plumeria rubra)
, laot.
dok champa
. Bis auf eine blattlose Phase während der trockenen Monate trägt er an seinem knorrigen Geäst lange Blätter und propellerförmige rosa oder weißgelbe Blüten.
    Nicht nur im Dschungel sind besonders große und alte Bäume mit Epiphyten überzogen. In dicken Astgabeln sitzen der Kronen-Geweihfarn
(Platycerium coronarium)
oder der als Zimmerpflanze bekannte Nestfarn
(Asplenium nidus)
.
Tiere
    Seinen menschenleeren, unwegsamen Gebieten verdankt Laos eine Fauna, deren Artenvielfalt in Südostasien an zweiter Stelle rangiert (hinter Kambodscha). Mehr als 600 Vogelarten, 172 Säugetiere und 142 Reptilien wurden bislang gezählt. Davon ist der überwiegende Teil in den Waldgebieten der Annamitischen Kordillere beheimatet. Als sensationell gelten die Entdeckungen in den 90er-Jahren, als Zoologen im laotisch-vietnamesischen Grenzgebiet auf drei bis dahin unbekannte Huftiere stießen: das Truong Son-Muntjak
(Muntiacus truongsonensis)
, Riesenmuntjak
(Megamuntiacus vuquangensis)
und das Saola
(Pseudoryx nghetinhensis)
.
    Besonders viele seltene Tierarten kommen im Nakai-Nam Theun NPA vor, das in Teilen dem Nam-Theun-II-Stausee zum Opfer gefallen ist. Die Wildlife Conservation Society engagiert sich seit Jahren für den Schutz und die Umsiedlung der Wildtiere, betroffen ist auch eine große Elefantenpopulation. Das Gebiet grenzt an das Vu-Quang-Naturschutzgebiet in Vietnam, in dem das Saola zum ersten Mal gesichtet wurde. Erst im Jahre 1998 sorgte die Entdeckung einer Population von Manipur-Leierhirschen
(Cervus eldi)
in der Provinz Champasak für Aufsehen. Die Hirschart galt in Laos als ausgestorben, und ihr weltweiter Bestand könnte damit die geschätzten 3000 übersteigen. Der Fund lässt Wissenschaftler auf weitere Populationen dieser und anderer Spezies in Laos hoffen. 2005 entdeckten Forscher auf einem Markt eine Nager-Art, die schon lange als ausgestorben galt, und 2009 einen neue Singvogelspezies aus der Familie der Bülbül.
    Makaken sind noch recht häufig in Laos zu sehen.
    Von der reichen Tierwelt bekommen Besucher leider kaum etwas zu Gesicht. Häufig bleibt es bei Geckos, Wasserbüffeln und einer überwältigenden Zahl von Schmetterlingen unmittelbar nach der Regenzeit. Selbst Vögel sieht man selten. Ein Grund sind die Jagdgewohnheiten der Landbevölkerung, für die es zum Alltag gehört, auch kleinste Singvögel zu fangen oder zu schießen. Auf den Märkten werden besonders viele Kleinvögel zum Verzehr oder als Haustiere angeboten.
    Die urwüchsigen Landschaften bieten zahlreichen Schlangen einen idealen Lebensraum. Daher ist die Chance, ihnen nicht nur auf dem Markt zu begegnen, hoch. Besonders in Acht nehmen muss man sich vor der hochgiftigen Bambusotter – fingerdünn, bis zu 1 m lang, grün – und der Kobra.
Bedrohte Tierarten
    Eines der am intensivsten gejagten und teuer gehandelten Tiere ist ein Schuppentier, der Pangolin
(Manis javanica
und
pentadactyla)
. Er wird gegessen und das Horn seiner Krallen und Schuppen in der traditionellen Medizin verarbeitet. Heute ist der Bestand auf verschwindend geringe 1 % der vor 30 Jahren gemessenen Population geschrumpft. Seltene Arten von Dachs, Schleichkatze und Lori sowie unter den Primaten Languren und Makaken gehören ebenfalls zu den Gejagten. Als gefährdet gelten der Weißwangengibbon und der Kleideraffe, der besonders prächtig in vier Farben gezeichnet ist.
    Dennoch findet man in Laos noch eine Reihe von Tierarten, die einst auf der gesamten südostasiatischen Halbinsel verbreitet waren und heute vom Aussterben bedroht sind. Ganz oben auf der Liste der bedrohten großen Säuger stehen das

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