Loose Laos
Kouprey und das Java-Nashorn. Beide werden noch in Südlaos vermutet. Stark gefährdet sind außerdem der Tiger, Elefant, das Banteng-Rind
(Bos javanicus),
Saola
(Pseudoryx nghetinhensis)
und der Wilde Wasserbüffel
(Bubalis bubalus)
. Zu den seltensten Vögeln gehören der Riesenibis
(Pseudibis gigantea)
, Große Marabu
(Leptoptilos dubius)
und Kaiserfasan
(Lophura imperialis)
. Weltweit rar, jedoch in Laos noch zahlreich anzutreffen, sind der Kurzschwanzsäbler
(Jabouilleia danjoui)
, die Laos-Buschtimalie
(Stachyris herberti)
und die Kelleytimalie
(Macronous kelleyi)
, die in Zentral- und Südlaos endemisch ist.
Sehr selten gewordene Flussbewohner sind das Siam-Krokodil, der Riesenwels
(Pangasianodon gigas)
und der Irrawaddy-Delphin (S. 466 ). Der Süßwasserdelphin im südlichen Mekong wird nicht gejagt, verfängt sich jedoch oft in Fischernetzen, wodurch sein Bestand weiter dezimiert wird.
Naturschutzgebiete (NPA)
Seit 1993 gibt es in Laos 22 National Protected Areas (NPA), in denen insgesamt 18,8 % der Landesfläche (43 450 km 2 ) unter Schutz stehen. 13 weitere Gebiete wurden vorgeschlagen, manche davon werden de facto als NPA behandelt.
Folgende Ziele wurden für die Gebiete, die der internationalen Schutzkategorie VI (Bewirtschaftete Ressourcenschutzgebiete) zugeordnet sind, formuliert: das natürliche Gleichgewicht bewahren; den Wald als Lebensgrundlage für die dort lebende Bevölkerung erhalten; Wassereinzugsgebiete schützen; Bodenerosion verhindern; und die biologische Vielfalt nachhaltig schützen. Angestrebt wird ein Umweltschutz, der mit der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung des Landes in Einklang steht. Dieser Punkt bezieht sich auf die schonende Nutzung des Waldes durch seine Bewohner und auf die Entwicklung eines ökologisch verträglichen Tourismus , der zuerst im Nam Ha NPA erfolgreich etabliert wurde. Neben den Guides und Organisatoren profitieren auch die Bergvölker wirtschaftlich von den Besuchern.
NPAs sind nicht mit Naturreservaten, Wildnisgebieten oder Nationalparks zu vergleichen. Dennoch stellt ihre Einrichtung in einem Land mit so viel Natur und einer Artenvielfalt, wie sie Laos aufweist, einen sehr wichtigen Schritt dar. Die Umsetzung der Naturschutzziele ist weitgehend von auswärtiger Finanzhilfe abhängig. Es mangelt an Personal, das die weiten Gebiete betreut und überwacht. Verbote , die in einem NPA gelten, betreffen Fischen mit Sprengstoff, die Jagd seltener Tiere und den Brandrodungsanbau. Das Sammeln von Walderzeugnissen (NTFP =
non-timber forest products)
ist den Bewohnern, die darauf angewiesen sind, ausdrücklich erlaubt. Bedauerlich ist, dass der kommerzielle Holzeinschlag noch vielerorts genehmigt wird.
Bislang gehört Laos nicht zu den Unterzeichnern des Washingtoner Artenschutzabkommens. Für ein Land, das seinen Speisezettel seit jeher mit Vögeln und Wild bereichert, steht das auch kaum zur Debatte. Hinzu kommt der florierende, auch nach laotischer Gesetzgebung illegale Handel mit exotischen Tieren, die nach China und Vietnam verkauft werden – ein Geschäft, dem nur mit einer effizienten Grenzpolizei beizukommen wäre. Die Zahl der seltenen Tiere, die auf laotischen Märkten zum Verkauf angeboten werden, ist erschreckend hoch und ein Bewusstsein für den Tierschutz so gut wie nicht vorhanden. Auch bei einem lebenden Tier, das auf dem Markt angeboten wird, raten Naturschützer dringend vom Kauf ab, da jeder Handel die bestehende Praxis unterstützt und das Tier kaum Überlebenschancen hat.
Bevölkerung
Einwohner : 6,5 Mill. (Schätzung 2009), 39 % sind jünger als 15 Jahre
Bevölkerungswachstum : 2,3 %
Lebenserwartung : 65,9 Jahre bei Frauen, 63,2 Jahre bei Männern
Säuglingssterblichkeit : 79 pro Tausend
Alphabetisierungsrate : 69 %
Stadtbevölkerung : 23,5 %
Die Bevölkerung von Laos ist ein buntes Gemisch aus verschiedensten Ethnien, die nicht selten in Gemeinschaften von einigen 100 Menschen über weite Teile des Landes verstreut leben. Nach offizieller Zählung gibt es 49 Volksgruppen und bis zu 120 Untergruppen. Damit sind in Laosmehr Ethnien zu Hause als in jedem anderen Land Südostasiens.
Derzeit leben auf einer Fläche von der Größe der alten Bundesrepublik etwa 6,5 Millionen Menschen. Auf einen Quadratkilometer kommen damit im Schnitt nur gut 27 Bewohner. Nirgendwo sonst in der Region teilen sich so wenige Menschen so viel Land. Dem gegenüber steht eine hohe Wachstumsrate der Bevölkerung – in Südostasien ebenfalls
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