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Loose Laos

Loose Laos

Titel: Loose Laos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Martin H.; Tappe Michael; Petrich Stefan; Kramer Annette; Auth Jan; Monreal Düker
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Kapitulation im August 1945 nutzte die Lao Issara das entstandene Machtvakuum. Sie erklärte das „Land Laos“ ( Pathet Lao ) für vollständig unabhängig und stellte ein halbes Jahr lang die provisorische Regierung. Phetsarat wurde Premierminister, unterstützt von seinen Halbbrüdern Prinz Souvanna Phouma und Prinz Souphanouvong, letzterer mit Verbindungen zur vietnamesischen Unabhängigkeitsbewegung
(Vietminh)
. König Sisavangvong, der weiterhin zu Frankreich hielt und die Lao-Issara-Regierung nicht anerkannte, wurde im Oktober abgesetzt.
    Die neue Regierung befand sich jedoch in einer denkbar schlechten Ausgangsposition: Nach der japanischen Kapitulation hatten sich die Streitkräfte der Kuomintang in Nordlaos festgesetzt, die Briten kontrollierten den Süden, die Verwaltung lag brach, und die Staatskasse war leer. Das Geld reichte nicht aus, um die Landesverteidigung zu organisieren. Als sich Frankreich Anfang 1946 mit China über den Abzug der Truppen und mit den Vietminh über einen Modus Vivendi in Vietnam geeinigt hatte, begann es mit der Rückeroberung des Landes.
Unabhängigkeitskampf und Genfer Abkommen
    Nach blutigen Auseinandersetzungen übernahm Frankreich im April 1946 wieder die Macht in Laos. Teile der Lao Issara, darunter die Prinzen Phetsarat, Souvanna Phouma und Souphanouvong, flüchteten nach Thailand und bildeten dort eine Exilregierung. Andere Mitglieder der Bewegung gingen in den Dschungel, wo sie in der Folgezeit immer stärker unter den Einfluss der kommunistischen Vietminh gerieten.
    Im August 1946 schuf Frankreich einen neuen Verwaltungsmodus für Laos. Im so genannten franko-laotischen Modus Vivendi erkannte es die Einheit des Landes unter der Krone von Luang Prabang an. Im November erlangte Laos zudem die Gebiete westlich des Mekong zurück, die es 1941 an Thailand verloren hatte. Im Mai 1947 wurde schließlich eine neue Verfassung verabschiedet.
    Nicht zuletzt unter dem Eindruck der französischen Zugeständnisse begann sich die Lao Issara zu spalten. Ein Lager um Souvanna Phouma wollte die laotische Unabhängigkeit über Verhandlungen mit Frankreich erreichen. Ein anderes, geführt vom „Roten Prinzen“ Souphanouvong, liebäugelte mit den Vietminh. Als Frankreich Laos 1949 schließlich als unabhängigen Staat im Gefüge der Union Française anerkannte, sahen die meisten Mitglieder der Lao Issara ihre Forderungen erfüllt und kehrten nach Laos zurück. Der verbleibende Teil ging in den Untergrund, wo er zu den bereits aktiven laotischen Guerillakämpfern stieß und in den Folgemonaten mit Hilfe der Vietnamesen eine neue Organisation aufbaute.
    Im August 1950 fand unter der Führung der Kommunistischen Partei Indochinas in der Provinz Houaphan der „Kongress des laotischen Widerstands“ statt. Ergebnis war die Gründung der Neo Lao Issara („Front Freies Laos“). Sie fungierte als Dachorganisation aller antifranzösischen Kräfte und verstand sich als „Widerstandsregierung“ des „Landes Laos“ –
Pathet Lao
, so auch die spätere Bezeichnung der laotischen kommunistischen Bewegung. Souphanouvong wurde zum Vorsitzenden gewählt, weitere Mitglieder waren Phoumi Vongvichit und Kaysone Phomvihane , der ein Jahr zuvor die Keimzelle der Laotischen Volksarmee gegründet hatte und schließlich zum Kopf der Laotischen Volkspartei aufstieg. In einem Zwölf-Punkte-Programm beschlossen die Delegierten, ein vollständig unabhängiges Laos unter einer neuen Koalitionsregierung zu schaffen. Zugleich sollten die Minoritäten stärker in den Kampf einbezogen werden. Programm und Personalpolitik machten deutlich, wie stark die Bewegung bereits ideologisch, organisatorisch und logistisch an Nordvietnam gebunden war.
    Bis 1953 brachten die Truppen der Neo Lao Issara mit Hilfe des Vietminh große Teile des Nordostens (Houaphan, Xieng Khouang) unter ihre Kontrolle. Zum Zentrum des Widerstandes wurde die Provinzhauptstadt Xam Neua. Aber auch in den anderen Gebieten der „befreiten Zone“ machten sich Pathet-Lao-Kader unverzüglich an den Aufbau neuer Zellen.
    Frankreich geriet nun zunehmend unter Druck. Während in Europa der Protest gegen den „schmutzigen Krieg“ wuchs, gewannen in Indochina die Befreiungsbewegungen die Oberhand. Angesichts dieser Situation entschloss sich Frankreich zu einer Änderung der Strategie: Zum einen zog es sich taktisch aus dem Konflikt zurück (was im Fall von Laos 1953 mit der Unterzeichnung des franko-laotischen Vertrags über Freundschaft und

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