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Loose Laos

Loose Laos

Titel: Loose Laos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Martin H.; Tappe Michael; Petrich Stefan; Kramer Annette; Auth Jan; Monreal Düker
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Piloten starteten von Rollbahnen in Laos, Thailand und Vietnam, die großen B-52-Bomber auch in Guam, Okinawa und Taiwan.
    Bis 1968 hatten die USA bereits eine Milliarde Dollar für den Luftkrieg ausgegeben. Einigen Historikern zufolge wurden ab 1966 auch zivile Ziele ins Visier genommen, um die Menschen aus den Dörfern zu vertreiben und die kommunistischen Truppen so von Lebensmitteln und anderer Unterstützung abzuschneiden. Insgesamt verließen zwischen 1964 und 1973 etwa 20–30 % der laotischen Bevölkerung ihre Heimatregionen.
    Trotz der intensiven Luftangriffe gelang es den königlich-laotischen Truppen nicht, den entscheidenden Durchbruch zu erzielen. Die Bodenkämpfe konzentrierten sich zu Beginn vor allem auf die Ebene der Tonkrüge. Während Vang Paos Armee mit Hilfe amerikanischer Bomber die kommunistischen Verbände in der Trockenzeit zurückschlagen konnte, erschwerten widrige Wetterbedingungen in der Regenzeit effektive Luftschläge und ließen Pathet Lao und Nordvietnamesen Boden gutmachen. Die USA gingen daraufhin zu Flächenbombardements über, die weite Teile von Xieng Khouang verwüsteten.
    Anfang 1970, nach der US-Invasion in Kambodscha (und der Zerstörung des Sihanouk-Pfades), weitete sich der Krieg auf den Süden aus. Zu dieser Zeit marschierten monatlich etwa 8000 Mann mit 10 000 t Kriegsgerät auf dem Ho-Chi-Minh-Pfad nach Südvietnam. Parallel zu Flächenbombardements regten die USA im Februar 1971 den Einmarsch von 17 000 südvietnamesischen Soldaten nach Zentrallaos an, um die Nachschubroute der Nordvietnamesen bei Xepon zu unterbrechen. Die Operation
Lam Son 719
wurde jedoch verraten und schlug fehl (s. S. 417 ). Nur wenige Monate später kontrollierten die laotischvietnamesischen Verbände den gesamten Südosten einschließlich des Bolaven-Plateaus.
    Öffentlicher Druck und die Einsicht, dass der Zweite Indochinakrieg nicht zu gewinnen sei, führten in den USA schließlich zum Umdenken. Im Januar 1973 beendeten die Konfliktparteien mit dem Pariser Abkommen die Kampfhandlungen in Vietnam. Im Februar vereinbarten Phoumi Vongvichit für die Pathet Lao und der Innenminister der Vientianer Regierung, Pheng Phongsavan, die „Wiederherstellung des Friedens und die Schaffung der nationalen Eintracht in Laos“. Wie schon 1957 und 1962 waren die Pathet Lao in der besseren Ausgangsposition. Inzwischen kontrollierten sie drei Viertel des Landes, allerdings noch keine der großen Städte am Mekong.
Die dritte Koalitionsregierung
    Nach zähen Verhandlungen bestätigte König Savang Vatthana im Mai 1974 die dritte Koalitionsregierung unter Souvanna Phouma. Wie vereinbart bestand das Kabinett zu gleichen Teilen aus linken und rechten Kräften. Als Teil des Friedensabkommens waren zuvor bereits Vientiane und Luang Prabang neutralisiert worden. Fortan liefen hier Pathet Lao und königliche Ordnungshüter gemeinsam Streife.
    Damit war es den kommunistischen Kräften gelungen, friedlich in die „Vientiane-Zone“ einzudringen, während sich die Gegenseite von Pathet-Lao-Gebiet fernhielt. Diese sichere Position nutzten die Pathet Lao in der Folgezeit, um mit einer Kombination aus militärischem Druck und Massendemonstrationen auch in den großen Mekongstädten Fuß zu fassen. Dabei profitierten sie davon, dass viele Politiker des alten Regimes als US-Kollaborateure geächtet waren.
    Mitte 1974 kam es zu ersten Streiks. Im April 1975 besiegten Pathet-Lao-Verbände bei Phou Khoun die Überreste der „Geheimen Armee“, und im gleichen Monat löste Savang Vatthana auf Druck der Kommunisten die Nationalversammlung auf. Im Mai protestierten schließlich aufgebrachte Massen in Vientiane gegen rechte Regierungsvertreter, was eine erste Fluchtwelle nach Thailand zur Folge hatte. Unter dem Eindruck der kommunistischen Siege in Phnom Penh und Sai Gon übernahmen Pathet-Lao-Truppen wenig später Pakxe, Savannakhet und Thakhek, bevor sie im August 1975 in die Hauptstadt einmarschierten.
    Anfang Dezember 1975 wurde die Monarchie abgeschafft und die Demokratische Volksrepublik Laos proklamiert. Einzige regierende Partei war fortan die Laotische Revolutionäre Volkspartei (LRVP). Der populäre Souphanouvong erhielt dasAmt des Präsidenten. Kaysone Phomvihane, der machtvolle, aber weitgehend unbekannte Parteigründer, wurde zum Premierminister ernannt.
Laotische Demokratische Volksrepublik
    Der Machtwechsel in Vientiane bedeutete für Laos in vielerlei Hinsicht eine Zäsur : Erstmals seit 30 Jahren befand sich das

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