Loose Laos
angesehen werden. Außer diesen Gruppen sind die Sieben-Tage-Adventisten, die Lutheraner und die Anglikaner im Lande tätig. Insgesamt wird die Zahl der Christen nach einer Erhebung von 1995 mit 60 000 angegeben.
Unter den Pathet Lao wurden alle christlichen Kirchen geschlossen und erst in den 80er-Jahren wieder zugelassen.
Islam
Erste Berichte über muslimische Händler in Laos gibt es schon aus dem frühen 17. Jh. Allerdings ist nicht geklärt, ob diese damals auch schon im Königsreich siedelten.
Der Islam wird in Laos heute fast ausschließlich von Gruppen von Einwanderern repräsentiert, darunter Inder, Pakistani, Araber und Malaien. Nach der Revolution verließen viele das Land, so dass heute nur noch etwa 1100 Moslems in Laos leben.
Andere Religionen
Die eigentlich animistischen Ethnien der Yao und der Lanten kennen Rituale, die aus dem chinesischen Taoismus stammen. Vor der Einführung des Theravada-Buddhismus übte der Hinduismus einen starken Einfluss auf die Kultur der Laoten aus. In Vientiane gibt es heute eine kleine Gemeinde der Bahai.
Architektur und Kunst
Architektur und Kunst sind in Laos vorwiegend religiöser Natur. Wie das Land selbst standen beide all die Jahrhunderte unter dem Einfluss der südlichen Nachbarn.
Die frühe Klosterarchitektur Lane Xangs gleicht weitgehend der Architektur in den alten thailändischen Reichen Lan Na und Ayutthaya. Während die meisten Bauten reine Holzkonstruktionen waren, wurden die Klöster in Luang Prabang und Vientiane ab dem 16. Jh. teilweise aus Mauerwerk errichtet. Durch Krieg und Verfall sind jedoch nur wenige im Original erhalten. Heutige Rekonstruktionen beziehen sich zwar oft auf die ursprünglichen Formen, sind aber im Laufe der Jahrhunderte immer wieder verändert worden. Erst in jüngster Zeit orientieren sich die Restauratoren wieder verstärkt an traditionellen Techniken.
Zwar wurden die berühmten Bronzetrommeln der nordvietnamesischen Dong-Son-Kultur auch in Laos gefunden, von einer eigenständigen laotischen Bronzekunst kann man aber erst mit dem Aufstieg des ersten gesamtlaotischen Reiches Lane Xang im 14. Jh. sprechen. Sie beschränkt sich fast ausschließlich auf Buddha-Darstellungen. Zwischen dem 16. und 18. Jh. entwickelte die laotische Kunst im Bronzeguss und in der Holzschnitzerei eine eigenständige Ikonografie, die sich besonders deutlich an alten Buddhastatuen, Türen, Fensterflügeln und rituellen Gegenständen zeigt.
Am interessantesten ist wahrscheinlich der Reichtum an laotischen Textilen . Die Frauen jeder Volksgruppe stellen am Webstuhl wahre Kunststücke her, die nicht nur ihre Geschicklichkeit beweisen, sondern auch für die jeweilige Ethnie identitätsstiftend sind.
Architektur
Der Vat
Religiöses Herzstück fast jedes laotischen Dorfes ist der „Vat“. Der Begriff meint ein theravada-buddhistisches Kloster und leitet sich vom Pali-Wort
avasa
ab (Wohnstätte, Aufenthaltsort).
Das Klosterareal setzt sich aus verschiedenen Sakralbauten und Monumenten zusammen, die sich um die wichtigste Verehrungsstätte, den sim , gruppieren. Anders als in Thailand oder Sri Lanka wird das prunkvolle Gebäude in Laos auch als Ordinationshalle (Pali =
sima)
genutzt und nach dieser Funktion benannt. Auf dem Altar des
sim
befindet sich das Hauptbildnis, meist eine hohe sitzende Buddhastatue aus Ziegel, umgeben von Votivgaben und weiteren Skulpturen.
Noch höhere Verehrung als das zentrale Bildnis genießt der Stupa, in Laos That genannt (von Pali und Sanskrit
dhatu
= Element, Reliquie). Das turmartige Monument gilt als das älteste Symbol des Buddhismus. Seine ursprünglich runde Form ist aus den Grabhügeln hervorgegangen, die Königen zu Lebzeiten des Buddha als Begräbnisstätte dienten. Nach dem Tod Buddhas wurden seine sterbliche Überreste an acht nordindische Fürstentümer übergeben und dort in befestigten Grabhügeln beigesetzt. In der Folgezeit entstanden in allen buddhistischen Ländern Stupas zur Aufbewahrung von Buddha-Reliquien, heiligen Objekten und buddhistischen Schriften. Diese massiven Monumente sind nicht nur das bedeutendste Bauwerk eines Vat, sondern oft auch das älteste. Der That wurde immer im Westen des Klosterhofes, unmittelbar hinter dem
sim
, errichtet. Kleinere Varianten stehen meist auf dem Gelände verstreut und enthalten als so genannte
that kaduk
, Grabstupas , die Asche angesehener Persönlichkeiten. Nebengebäude eines Vat können eine zusätzliche Buddha-Halle
(vihara)
und kleinere Schreinbauten sein,
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