Loose Laos
ließ.
Besucher betreten den That Luang heute durch das Westtor. Die Anlage besteht aus drei Ebenen und einem Wandelgang. Gleich links des Eingangs befindet sich die Statue von Jayavarman VII., einem der großen Könige Angkors. Sie wurde 1951 nahe dem heutigen Stupa gefunden. Interessant ist auch die goldene Statue in der Nordwestecke: Manche Experten sehen darin einen
dvarapala
(Khmer-Wächter). Mit den Händen umklammert er einen Griff, der Teil eines Stocks oder Stabes gewesen sein könnte – typisch für die
dvarapala
-Darstellungen der Khmer.
Auf der Ostseite des That, auf der ersten Ebene , erhebt sich im Schatten eines Pavillons der kleine That Sithamma Haysok. Rechts daneben steht etwas erhöht die Pancasila-Stele, so genannt wegen der eingearbeiteten fünf Lotusblüten, die die fünf buddhistischen Laienregeln symbolisieren
(pancasila)
. Legenden zufolge handelt es sich dabei um jene Stele, die König Ashoka einst hier errichtete. Die Mauer, die die erste Ebene umgibt, ist an jeder Seite mittig mit einem Gebetshäuschen versehen, das über eine Naga-Treppe erreicht werden kann.
Die Mauer der zweiten Ebene wird von 120 Lotus-Blütenblättern eingefasst und schließt mit einem Zinnenkranz ab. Im Zentrum jeder der 228 lotusförmigen Zinnen befindet sich ein Hohlraum mit einer Buddhafigur.
Die dritte Ebene besteht aus dem großen, gewölbten Hauptkörper
(anda),
auf dem die Spitze thront. Sie wird von 30 Stupas umringt, die für die zehn buddhistischen Vollkommenheiten in ihren drei Graden stehen. Die jeweilige Vollkommenheit
(parami)
ist auf den Sockeln der Stupas eingraviert. Die Form der zentralen Spitze, die an eine geschlossene Bananenblüte erinnert, ist typisch für Laos. Vom Boden bis zur Spitze misst der That Luang 45 m.
Wer mehr über die kunsthistorischen Zusammenhänge erfahren möchte, findet mit etwas Glück in den Buchläden Vientianes das Heftchen
Symbol of the Lao Nation: The That Luang of Vientiane
. Den schönsten Anblick bietet der That Luang zum Sonnenuntergang, wenn die goldene Oberfläche in sanftes Licht getaucht wird.tgl. 8–12, 13–16 Uhr, Eintritt 5000 Kip.
Weitere Gebäude um den That
Von den vier Vats, die den That Luang einst umgaben, stehen nur noch zwei: Vat That Luang Tai im Süden und Vat That Luang Neua im Norden. Der mächtige Ho Thammasapha wurde erst 2010 fertig gestellt. Mit dem Bau erhalten die Lao Buddhist Fellowship Organization und das Oberhaupt des laotischen
sangha
, beide bislang im Vat That Luang Neua angesiedelt, endlich einen repräsentativen Hauptsitz. Die bombastischen Ausmaße (Breite 54 m, Länge 74 m, Höhe 37 m) lassen den That Luang allerdings zwergenhaft erscheinen.
That Dam
That Dam, der „ Schwarze Stupa “, bildet auf Höhe der amerikanischen Botschaft eine Verkehrsinsel in der Chantakoummane Road. Er wurde vermutlich in der Lane-Xang-Zeit gebaut. Einer Legende zufolge lebt im Erdreich darunter eine siebenköpfige Naga, die als Schutzgottheit der Stadt verehrt wird.
Vat Sisaket
Das älteste erhaltene Kloster Vientianes, Lane Xang Ave, Ecke Setthathirat Road, ist auch das schönste. Es wurde 1818 unter König Anouvong erbaut. Die Siamesen verschonten den Tempel 1828, um ihn als Lager für ihre Truppen zu nutzen. Im Gegensatz zum Ho Phra Keo dient Vat Sisaket noch heute als Kloster. Dank früher Rekonstruktionen stehen auf dem Gelände noch einige alte Schreinbauten. Der
sim
ist an den Bangkok-Stil des späten 18. Jhs. angelehnt und von einem Wandelgang umgeben. Ähnliche Gänge besitzen heute nur noch die wichtigsten Vats Bangkoks.
Insgesamt werden im Vat Sisaket mehr als 10 000 Buddhastatuen und -figuren aufbewahrt, die meisten davon im Wandelgang. Viele stammen aus Tempeln, die im Krieg zerstört wurden. Besonders schöne Beispiele für die laotische Bronzekunst des 16. und 17. Jhs. befinden sichan der Südwestseite des Wandelgangs. Fast alle stellen den Erleuchteten in der Pose der „Erdberührung“ dar
(bhumisparsa-
Mudra
)
. Im Unterschied zu den jüngeren Bronzen im Säulengang des Ho Phra Keo sind die Gesichtszüge und Körperteile runder geformt, inbesondere Nase, Hände und Finger. Viele Statuen haben noch den originalen Strahl der Weisheit
(ketu-mala),
der sich vom Scheitelpunkt des Kopfes erhebt
(usnisa).
In den tausenden Nischen dahinter stehen je zwei winzige Figuren aus Holz, Metall, Keramik oder Stein.
Der Pali-Kanon
Die älteste vollständig überlieferte Schriftensammlung der Lehren Buddhas ist der Pali-Kanon. Für
Weitere Kostenlose Bücher