Loose Laos
südöstlichen Ecke, ein Stelzenbau mit zwei parallelen Satteldächern, ist im nordlaotischen Stil gebaut. Sowohl die Bibliothek als auch die
kuti
wurden 2010 renoviert.tgl. 8–12, 13–16 Uhr, Eintritt 5000 Kip.
Vat Simuang
Vat Simuang am Ostende von Samsenthai und Setthathirat Road ist das lebendigste Kloster Vientianes. An kaum einem anderen Ort lässt sich die religiöse Hingabe der Einwohner besser erleben.
Als König Setthathirat Vientiane 1560 zur Hauptstadt erklärte, ließ er hier die Stadtsäule
(lak muang)
aufstellen. Eine Legende erzählt, dass sich zuvor eine schwangere Frau namens Si in die Baugrube gestürzt hatte, um sich der Stadt zu opfern. Man opferte daraufhin auch einen Schimmel. Seither wurde die Schutzpatronin Yamae Simuang oft bei Vollmond auf Ausritten gesehen. Der Vat ist heute vor allem Anziehungspunkt für schwangere Frauen, die um eine leichte Niederkunft bitten. Aber auch bei anderen Ereignissen wie Krankheit oder einer bevorstehenden Reise wird hier spiritueller Beistand gesucht.
Auch dieses Kloster wurde 1828 zerstört, später wieder aufgebaut und zuletzt 1960 erweitert. Die Anlage genießt so viel Aufmerksamkeit, dass die farbigen Zementskulpturen noch nicht verblasst sind, bevor sie aufs Neue lackiert werden. Einen starken Kontrast dazu bilden die Ruinen eines That an der Westseite. Es wird angenommen, dass er im 12. oder 13. Jh. unter den Khmer entstanden ist.
Wer den
sim
betritt, erreicht zunächst eine große Vorhalle, in der ein Mönch Segnungen erteilt, versinnbildlicht durch Schnüre, die er um die Handgelenke der Gläubigen bindet. Auch ein anderes typisches Ritual ist hier zu beobachten: Dabei wird eine Dose mit Holzstäbchen geschüttelt und eines der Stäbchen herausgezogen. Darauf steht eine Nummer, die auf ein Fach in einem Setzkasten voller kleiner Zettel hinweist. Diese Zettel enthalten Prophezeihungen oder alltägliche Hinweise – mit erheblichem Interpretationsspielraum.
Erst im zweiten Raum steht das vergoldete Stadtheiligtum. Hier bringen die Lao ihre Opfergaben dar: Schalen mit Obst, Blumensträuße, Kerzen und Wachstempel, erhältlich an den vielen Verkaufsständen an der Straße vor dem Vat. Ungewöhnlich ist, dass die vierkantige, oben abgerundete Stele den Platz auf dem Hauptaltar einnimmt. Womöglich war sie Teil eines alten Shiva-Heiligtums. Ende der 60er-Jahre wurde hier auch ein Vishnukopf aus dem 12. Jh. gefunden – ein weiteres Indiz für das hohe Alter der Stätte. Der Kopf ist heute im Nationalmuseum zu sehen.
In dem kleinen Park vor dem Haupteingang steht die Statue Sisavangvongs , des ersten laotischen Königs nach der Unabhängigkeit. Die Dokumente in seiner Hand stellen die Verfassung des Königreiches dar, die traditionell auf Palmblättern niedergeschrieben wurde. Sisavangvong starb 1959 nach einer Regierungzeit von 55 Jahren, 6 Monaten und 14 Tagen, der längsten seit König Sourigna Vongsa im 17. Jh.
Die Tatsache, dass die kommunistischen Bilderstürmer gerade seine Statue stehen ließen, ist eine der feineren Ironien der laotischen Geschichte: Sie war eine Stiftung der Sowjetunion nach einem Besuch des Thronfolgers Savang Vatthana in der UdSSR. Bereits ein Jahr nach Errichtung der Statue wurde die königliche Regierung gestürzt. Der bronzene Monarch überlebte, da man ein Geschenk des Bruderlandes unmöglich vom Sockel stoßen konnte. Erstaunlich war nur, dass 1977 ein Duplikat der Statue vor dem Königspalast von Luang Prabang aufgestellt wurde.
Vat Sokpaluang
Vat Sokpaluang, auch Vat Pa (Waldkloster) genannt, liegt rund 3 km südlich des Talat Sao in Muang Sisattanak, einem der wohlhabenderen Wohnviertel Vientianes. Obwohl längst Teil der Stadt, lässt der dichte Baumbestand der Klosteranlage die Zeit erahnen, als sie fernab in freier Natur lag. Bekannt ist das Kloster heute für seine Kräutersauna mit Massage und die dort praktizierte Vipassana-Meditation (s. S. 174 ).
Weitere Vats im Zentrum
Bei einem Spaziergang durch die Nebenstraßen zwischen Setthathirat und Fa Ngum Road durchqueren Besucher unweigerlich die Anlagen vieler bedeutender Vats. Frühmorgens zum
dag bat
(Almosengang) sind die Eindrücke am schönsten, aber auch bei einem Kurzbesuch zwischendurch lässt sich einiges vom Geschehen in und um einen Vat mitbekommen.
Nicht nur den geografischen Mittelpunkt bildet Vat Ongteu . Neben der größten Novizenschule beherbergt er auch die meisten Mönche. Der Tempel stammt ursprünglich aus dem 16. Jh., wurde im 19. Jh.
Weitere Kostenlose Bücher