Loose Laos
zerstört und anschließend wieder aufgebaut. In Laos ist Vat Ongteu wegen seines großen Bronzebuddhas Phra Ongteu berühmt (
ongteu
bedeutet „tonnenschwer“): Die Statue ist fast 6 m hoch und 3,50 m breit.
Vat Inpeng im Westen steht beispielhaft für die Vat-Architektur Vientianes. An der Nordseite steht die älteste der aus dem 19. Jh. erhaltenen Bibliotheken Vientianes
(ho tai)
. Eine der größten aktiven Klosterbibliotheken befindet sich im Vat Mixai . Etwas zurückversetzt und nördlichder Setthathirat Rd. türmt sich das außergewöhnlich hohe Staffeldach von Vat Haisok auf. Bemerkenswert sind hier auch der Trommelturm und die lieblichen Pastellfarben des
sim
.
Museen und Monumente
Laotisches Nationalmuseum
Das Laotische Nationalmusem befindet sich in einem Kolonialbau an der Samsenthai Road vis-à-vis der Kulturhalle. Das Gebäude diente einst Souvanna Phouma als Büro, bevor es 1980 als Revolutionsmuseum zahlreiche Memorabilien aus dem „30-jährigen Kampf“ versammelte. Vor allem Funktionäre und Schulkinder standen damals vor den Exponaten Schlange.
Mit der Öffnung des Landes wandelte sich auch der Schwerpunkt der Ausstellung. 1990 wurde der „Lenin-Raum“ geschlossen, Mitte der 90er-Jahre die Angriffe gegen Thailand aufgegeben und 1997 schließlich der Name geändert. Im Oktober 1999 schloss das Museum dann, um ein halbes Jahr später mit neuem Konzept und einigen neuen Exponaten wieder zu eröffnen. Seitdem stehen laotische Geschichte und Kultur im Mittelpunkt.
Die Kontraste in diesem Museum werden bereits in der Eingangshalle deutlich: Hier sind sowohl die kommunistische Flagge mit Hammer und Sichel als auch zahlreiche Buddhastatuen zu sehen. Unter den Statuen befinden sich Exemplare, die einst aus Tempeln entwendet wurden und nun einen sicheren Platz im Museum gefunden haben. In der Vitrine können Besucher Buddhastatuen zweifelhafter Herkunft hinterlassen.
Höhepunkte im Erdgeschoss sind die alten Bronzetrommeln, das Steingefäß von der Ebene der Tonkrüge (Xieng Khouang), prähistorische Werkzeuge sowie Kunstwerke aus der Khmer-Zeit, ursprünglich Teil der Sammlung des Ho Phra Keo. Die Sandstein-Skulptur von Ganesh , dem elefantenköpfigen Hindugott, datiert aus dem 7. Jh, und soll von Don Khong im äußersten Süden des Landes stammen. Gefunden wurde sie allerdings wie viele andere Objekte in Xai Fong, rund 10 km südöstlich von Vientiane. Der Vishnukopf aus grauem Sandstein stammt aus dem 12. Jh. und wurde Ende der 60er-Jahre im Vat Simuang entdeckt. Angeblich stellte er früher einen Amitabha-Lokesvara dar, dessen Locken dann zu dem für Vishnu typischen Kopfschmuck umgearbeitet wurden. Daneben werden archäologische Ausgrabungsprojekte vorgestellt und dokumentiert.
Das Obergeschoss beginnt mit einer kleinen Ausstellung zur ethnischen Vielfalt des Landes, ehe die Ära des laotischen Königreiches Lane Xang bis zu seinem Zerfall thematisiert wird.
Die neuere Geschichte beginnt mit einer Ausstellung zur Kolonialzeit, wo der bewaffnete Widerstand gegen die Franzosen thematisiert wird. Gezeigt werden archaisch anmutende Waffen der frühen Aufstände ethnischer Minoritäten und Fotoserien zu den Ursprüngen der revolutionären Bewegung im Ersten Indochinakrieg (1946–54). Ähnlich und bisweilen mit propagandistischen Bildunterschriften werden auch die Jahre des Bürgerkriegs illustriert – von der Gründung der Laotischen Volkspartei 1955 unter dem Vorsitz von Kaysone Phomvihane über die US-Bombardements ab 1964 bis hin zur kommunistischen Machtergreifung 1975. Diese den revolutionären Kampf thematisierenden Abteilungen sind in vergleichbarer Form auch in den Partei-Museen an der Kaysone Phomvihane Road zu finden (s. Kasten S. 154 ).
Wieder im Untergeschoss angelangt, kann die neueste gesellschaftliche Entwicklung anhand von kaum kommentierten Fotoserien nachvollzogen werden. Interessant ist der Abschnitt über die Arbeit von UXO Lao , der Organisation, die im ganzen Land Blindgänger beseitigt. Abschließend lohnt ein Blick in das Gästebuch , das sowohl großes Lob als auch Kritik enthält.
Wer das Museum in Abständen von einigen Jahren besucht, wird die Veränderungen und Verschiebungen innerhalb der Ausstellungen feststellen. Es kommen immer mehr archäologische Funde hinzu, außerdem werden regelmäßig restaurierte oder „wiederentdeckte“ Exponate aus dem Archiv geholt, darunter finden sich sowohl wertvolle Buddhafiguren als auch Fotos aus dem ehemaligen
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