Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lord Camerons Versuchung

Lord Camerons Versuchung

Titel: Lord Camerons Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
Vom Netzwerk:
seinem Arm, und Cameron gefiel es, dass sie sie nicht wegzog. »Sie haben mich unter unglücklichen Umständen kennengelernt. Normalerweise bin ich höchst glaubwürdig und zuverlässig.«
    Cameron wollte lachen. »Sie brechen wie eine professionelle Diebin Schlösser auf, Sie durchsuchen Zimmer, verhandeln mit Erpressern und bitten mich dann, Ihnen zu vertrauen?«
    Ainsley sah ihn ärgerlich an. »Ich möchte Sie daran erinnern, dass ich Ihnen bislang auch nicht unter den besten Umständen begegnet bin, Mylord. Das letzte Mal, als wir miteinander gesprochen haben, haben Sie mir das Kleid aufgeknöpft.«
    Ja, erinnerte er sich. Und jeder Knopf hatte mehr von ihr enthüllt, von der Wärme ihrer Haut. Ihr Atem hatte heiß seine Finger berührt. Cameron streckte die Hand nach ihr aus und suchte nach ihrer Wärme.
    Er berührte ihre Schulter; sie war kalt, das fühlte er sogar durch das Leder seiner Handschuhe. »Verflucht, junge Frau, Sie frieren ja.«
    Cameron zog seine Jacke aus und legte sie Ainsley um die Schultern, ehe sie protestieren konnte. Dann fasste er sie am Revers, weil er sie nicht gehen lassen wollte. Süße Mrs Douglas, die ihm ins Gesicht sah und sagte, dass sie ihm glaubte. Niemand sonst tat das. Nur aufgrund von Harts Aussage hatte das Urteil der Untersuchung auf Suizid gelautet. Cameron war dadurch entlastet, der Fall abgeschlossen.
    Offiziell. Die öffentliche Meinung sagte etwas anderes, wenn auch nur im Flüsterton, weil Hart Verleumdungen niemals tolerieren würde. Die Frauen der Halbwelt und die Ehefrauen und Witwen, die ein wenig Aufregung wollten, suchten den Kontakt zu Cameron – wegen der Gefahr, die er bedeutete, während anständige junge Ladys angewiesen wurden, ihm aus dem Weg zu gehen. Cameron war das egal. Er hatte nie versucht, wieder zu heiraten – das eine Mal hatte ihm gereicht –, zudem bezweifelte er, dass irgendeine Frau ihn überhaupt genommen hätte, wenn er sie gefragt hätte.
    Und jetzt sah Ainsley Douglas ihn mit ihren klaren grauen Augen an und sagte ihm, dass sie an seine Unschuld glaube. Ein Beweis sei nicht nötig.
    Er wollte den Mund kosten, der solche Dinge sagte. Er wollte sie an sich ziehen, ihren Körper unter seinem fühlen, er wollte sie aus ihren Kleidern schälen und jeden Zentimeter von ihr küssen. Ainsley trug das Haar heute Abend sehr streng frisiert, und er stellte sich vor, wie es sein würde, es zu öffnen und wie Seide über seinen Körper fließen zu lassen.
    McNabs Rute schlug gegen Camerons Beine, und Ainsley lachte und beugte sich hinunter zu ihm, um seinen Kopf zu tätscheln. »Lord Cameron, ich muss Sie um einen Gefallen bitten.«
    Wusste sie nicht, wie gefährlich es war, ihn um einen Gefallen zu bitten? Nur weil Cameron keinen Mord begangen hatte, hieß das nicht, dass er nett war.
    »Welchen?«
    »Ich habe Mrs Chase’ Zimmer durchsucht, aber ich habe die Briefe nicht gefunden. Ich habe die Gelegenheit genutzt, mich auch im Rest des Hauses umzusehen, aber es ist mir nicht gelungen, sie zu finden.«
    Cameron stellte sich Ainsley vor, die sich Zugang zu sämtlichen Räumen in Harts Haus verschaffte, indem sie jedes Türschloss aufbrach. Isabella für die Dauer der Gesellschaft zu unterstützen hatte ihr eine Entschuldigung verschafft, Zutritt zu fast allen Stellen des Hauses zu haben. Hart MacKenzie, der vorsichtigste und misstrauischste Mann, der je geboren wurde, war Ainsley Douglas und ihrer Haarnadel nicht gewachsen.
    »Natürlich haben Sie das getan«, sagte er. »Sind Sie sicher, dass Sie gründlich genug waren?«
    »Ich bin immer sehr gründlich, Mylord. Aber es gibt einen Ort, an dem ich noch nicht gesucht habe.« Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die Unterlippe, zu der feinen Wunde, die Cameron dort zurückgelassen hatte. Sein Zeichen. Er, der es nicht immer mochte, eine Frau auf den Mund zu küssen, konnte nicht aufhören, sich vorzustellen, Ainsley zu küssen. »Es ist der eine Ort, an dem sie alle Briefe versteckt haben könnte«, sagte Ainsley. »Der Ort, den ich wahrscheinlich nicht betreten würde – und das sind Ihre Räume.«
    Sein Herz setzte einen Schlag lang aus. »Sie haben doch bereits dort gesucht. Angelo hat mir gesagt, dass jemand an meinem Schrank war.«
    »Aber ich konnte nicht zu Ende suchen.«
    Richtig, er selbst und Phyllida waren hereingeplatzt. Cameron hatte die Ablenkung von seiner Langeweile durch gedankenloses Kopulieren gesucht.
    Ainsley fuhr fort: »Hätte Mrs Chase eine Gelegenheit gehabt, die

Weitere Kostenlose Bücher