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Lord Camerons Versuchung

Lord Camerons Versuchung

Titel: Lord Camerons Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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wandte sich um und begann, an Ainsley zu knabbern, was Ainsley veranlasste, sich weiter an die Wand zurückzuziehen.
    Es ist etwas Schönes, von einem Pferd gemocht zu werden und sein Vertrauen geschenkt zu bekommen, doch es ist etwas ganz anderes, von ihm gefangen gehalten zu werden. Ainsley versuchte, sehr langsam an Jasmine vorbeizugehen, doch die Stute hinderte sie daran, indem sie sich ein weiteres Mal umdrehte. Die Hunde bellten vor der Box, und Daniels besorgte Stimme war auch nicht gerade hilfreich.
    Jasmine scheute und schwang die Hinterhand in Ainsleys Richtung, als vom Hof her laute Schritte zu hören waren. Ainsley tauchte zur Seite weg für den Fall, dass das Pferd auskeilte, aber Jasmine hatte nicht die Absicht, das zu tun.
    Sie stürmte durch die halb offen stehende Tür ihrer Box und galoppierte hinaus in die Freiheit, stob vorbei an Angelo, Daniel, den Hunden und der hohen Gestalt von Cameron MacKenzie, der gekommen war, um nach dem Rechten zu sehen.

9
    »Was zum Teufel tun Sie hier?«, rief Cameron ihr aus dem Dunkel des Stallhofes zu.
    Angelo, der sich auf den Rücken eines Pferdes geschwungen hatte, ritt ruhig aus dem Stall, um Jasmine zu verfolgen. Daniel und die Hunde folgten Angelo, während ein Stalljunge hastig ein Pferd für Cameron sattelte.
    Camerons zupackende Hände umklammerten Ainsleys Schultern, aber ihr Ärger darüber, so grob behandelt zu werden, wurde von der Tatsache gemildert, dass Cameron jedes Recht hatte, wütend zu sein. Jasmine war ein Rennpferd, das eine Menge Geld wert war und Camerons Fürsorge anvertraut worden war. Die wilde schottische Landschaft war voller Unwägbarkeiten, Löcher, die Jasmine zu Fall bringen konnten, eisige Bäche, die sie mit sich reißen, Moore, die sie verschlingen konnten.
    »Geben Sie nicht Angelo die Schuld«, sagte Ainsley rasch. »Oder Daniel. Ich habe die Tür offen gelassen.«
    »Oh, keine Sorge, meine Hübsche, ich gebe euch allen dreien die Schuld. Angelo hatte kein Recht, Sie hineinzulassen, und Danny hätte Sie überhaupt nicht hierherbringen dürfen.« Sein Zorn wischte jegliches Bisschen englischer Fassade, das er haben mochte, weg. Er war jetzt ein wütender Highlander, jederzeit bereit, nach seinem Schwert zu greifen.
    »Ich glaube, das Pferd hat erst gescheut, als ein großer Schotte hereingekommen ist, um zu sehen, was hier vor sich geht.«
    Camerons Augen blitzten. »Ich hätte nie gedacht, dass Sie so töricht sind, in einem Stall mit einem halb verrückten Rennpferd herumzustreifen!«
    »Ich musste mir mein Haarband zurückholen.«
    Cameron ließ sie los, aber sein Zorn hatte sich nicht gelegt. »Was für ein Band – wovon reden Sie überhaupt?«
    »Sie war dabei, mein Haarband zu fressen. Ich glaube nicht, dass es Ihnen gefallen hätte, wenn sie daran erstickt wäre.«
    Er starrte auf Ainsleys Kopf. »Was zum Teufel hat Sie überhaupt veranlasst, es ihr zu geben?«
    »Ich habe es ihr nicht gegeben. Jasmine hat einen langen Hals und kräftige Zähne.«
    Camerons Hand lag für einen kurzen Moment dort, wo Jasmine eine Strähne aus Ainsleys Haar gezupft hatte. Seine Stimme wurde etwas weicher. »Sind Sie in Ordnung?«
    »Es geht mir gut. Mein Bruder Patrick hatte ein Pferd, das regelmäßig Stückchen aus jedem herausgebissen hat, der in seine Nähe gekommen ist. Ich habe noch die Narben von damals, die das beweisen. Und wenn sie nicht an unseren Körper herankommen konnte, hat sie glücklich am Hut oder an der Jacke, am Rock oder am Hemd geknabbert. Jasmine hat mir nur mein Haarband herausgezogen.«
    Cameron schien nicht zuzuhören. Er strich Ainsley mit sanfter Hand über das Haar. »Jasmine ist vor Angelo auch schon früher ausgebüxt«, sagte er. »Kein Pferd weicht vor Angelo zurück. Die kleine Süße macht uns eine Menge Ärger.«
    »Wollen Sie ihr nicht nachreiten?«
    »Ich wollte zuerst sicher sein, dass mit Ihnen alles in Ordnung ist.«
    Ainsleys Herz klopfte schneller, als seine Stimme jetzt so sanft klang. »Abgesehen davon, dass Sie mich angeschrien haben.«
    »Abgesehen davon.« Seine Augen funkelten wieder. »Gehen Sie immer so furchtlos in einen Pferdestall?«
    »Seit meinem dritten Lebensjahr. Ich fand es großartig, mich unter sie zu stellen.«
    »Großer Gott, ich bedaure Ihre Eltern.«
    »Brüder. Meine Eltern sind gestorben, als ich noch sehr klein war. Mein ältester Bruder war damals schon zwanzig und hat sich um uns gekümmert. Bemitleiden Sie den armen lieben Patrick. Ich habe ihn wahnsinnig gemacht.

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