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Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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auch so tödlich. „Es wird ihm nicht fehlen.“
    Die Glocke zum Abendessen tönte laut und hallend. Allein an einem Tisch aus dunklem, poliertem Holz, das fast schwarz wirkte, saß der Wächter des Abgrundes. Er hob seinen Kelch und trank einen Schluck roten Wein. „Wo bleibt mein Essen, Bard?“, fragte er, auch wenn er sich nicht auf das Essen freute, das diesen Namen kaum verdiente.
    Wäre Jissa nicht bereits tot, er hätte sie sicher schon lange hinrichten lassen, weil sie versuchte, ihn auszuhungern. Heute war es natürlich die neue Gefangene, die seine Wut würde ertragen müssen. Er fragte sich, ob sie ihm wieder in die Augen sehen würde, wenn er sie zu einer weiteren Nacht im Kerker verurteilte.
    „Ich sehe nach, mein Lord.“ Der große Mann drehte sich um, damit er die Tür öffnen konnte … und dahinter stand die Gefangene, Liliana, und bei ihr Jissa, und beide hielten riesige Tabletts in den Händen.
    „Danke“, sagte Liliana mit viel zu breitem Lächeln. „Wir konnten die Tür nicht allein öffnen.“ Und dann trat sie mit ihren humpelnden Schritten in die Große Halle. Ihr Gesicht lag gnadenlos frei, weil sie die Haare zusammengenommen hatte.
    Wieder merkte er, wie diese seltsame Gefangene ihn faszinierte.
    Nachdem sie ihr Tablett auf den Tisch gestellt und abgewartet hatte, bis Jissa es ihr gleichtat, nahm sie die Deckel von den Schüsseln und fing an, ihm zu servieren. „Das“, sagte sie und legte eine kleine runde Tarte auf seinen Teller, „ist nicht meine beste Arbeit, aber Ihr habt mir auch nicht viel Zeit gelassen, mein Lord. Jissa hat mir erzählt, dass die Glocke zum Abendessen heute besonders früh läutet.“
    Er hob den Bissen hoch und fragte sich, ob sie all ihr Essen in so winzigen Portionen servieren würde. Und ob ihre Worte eine Warnung sein sollten. Vielleicht hatte sie gelogen, was ihre Fähigkeiten in der Küche anging. Wenn das so war, musste er sie zurück in den Kerker schicken. Auf seiner Stirn bildeten sich tiefe Furchen. Sie faszinierte ihn genug, dass er sie weiter um sich haben wollte, aber er durfte sie nicht verschonen – er war schließlich der Wächter des Abgrundes. Gnade war eine Schwäche, die man ihm nicht vorwerfen konnte. Aber vielleicht würde er Bard bitten, ihr eine Decke zu bringen.
    „Nun, mein Lord? Wollt Ihr nicht essen, oder habt Ihr Angst, dass ich Euch vergifte?“ Die Frage war eine Frechheit, genau wie der winzige Bissen in seinen Händen.
    Er überlegte, sie für ihre Dreistigkeit zu bestrafen, beschloss dann aber, dass sie wahrscheinlich geistesschwach war und es nicht besser wusste. „Der Wächter des Abgrundes kann nicht sterben.“
    Sie strich sich eine steife Haarsträhne hinter das Ohr. „Aber nur, solange Ihr Euch in der Burg befindet.“
    Sie amüsierte ihn, also beschloss er, ihr zu antworten. „Nein. Solange ich mich in dieser Welt befinde.“
    „Ich verstehe. “ Da war ein Flüstern in den Tiefen ihrer Augen, und er fragte sich, ob sie eine sehr gewitzte Spionin war, gekommen, um ihn zu töten.
    Aber wer würde es wagen, die Klinge gegen den Lord der Schwarzen Burg zu erheben? Und warum sollte man ihm eine Kreatur schicken, die so schwach und winzig und seltsam war? Lächerlich. Also aß er die Tarte.
    Eine Geschmacksexplosion – süß und frisch und würzig und … „Was hast du noch gemacht?“ Er schluckte den winzigen Bissen und wartete ungeduldig, während sie ihm zwei weitere servierte.
    Dann kam die Suppe, klar und mit kleinem runden Grünzeug darin. Sie erklärte ihm, dass es „Frühlingszwiebeln“ waren. Er blinzelte und hatte das plötzliche unerklärliche Gefühl, dass er Zwiebeln nicht ausstehen konnte. Was für ein merkwürdiger Gedanke – er aß alles, was Jissa ihm vorsetzte. Andererseits hatte Jissas Essen auch keinen Geschmack. „Das soll mich satt machen?“
    „Versucht es, mein Lord.“
    Den Löffel ließ er einfach liegen. Er nahm die Schüssel und trank.
    Und trank.
    Und trank.
    Ein großes Quadrat aus vielen einzelnen Schichten lag vor ihm, als er mit der Suppe fertig war und die Schüssel beiseitestellte. Dieses Mal stellte er keine Fragen, sondern nahm einfach die Gabel und probierte einen Bissen.
    Käse und dünner Teig und Paprika und Kohl, Tomaten und noch andere Dinge, Gewürze, die er nicht benennen konnte, die aber auf seiner Zunge flackernd zum Leben erwachten. Er aß seinen Teller rasch und genussvoll leer. „Was gibt es als Nächstes?“
    Sie löffelte weichen und luftigen Reis auf

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