Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
Vom Netzwerk:
besonders ihre Unterwäsche.
    „Was“, presste sie endlich trotz ihrer Demütigung heraus, „
macht
Ihr da?“
    „Ich sehe mir etwas an.“ Eine düstere Miene. „Die gefallen mir nicht.“ Sie sah fassungslos zu, wie er die Tunika, die Hosen und die Unterwäsche in kleine Streifen riss. „Die Stiefel kannst du behalten.“
    „Aufhören!“ Sie streckte die Hand über den Rand der Wanne aus, aber er fuhr einfach fort, methodisch den Stoff zu zerreißen, auch als ihre Finger den schwarzen Stein seiner Rüstung berührten. Allzu bald waren die Kleider zu einem Haufen Lumpen zusammengeschrumpft, die er mit einem Stiefel in die Ecke schob.
    Sie wollte weinen, starrte ihn aber stattdessen wütend an. „Was soll ich jetzt anziehen?“ Sie hatte ihr eigenes Kleid eingeweicht, um die Blutflecken zu entfernen, und es war noch nass.
    „Erzähl mir eine Geschichte, und ich stehle dir ein Kleid.“
    Sie wusste nicht, ob das sein Ernst war – beide Teile seiner Aussage –, aber sie wusste, dass er sie genau da hatte, wo er sie haben wollte. Das würde sie lehren, sich nicht mit dem Wächter des Abgrundes anzulegen. Sie atmete langsam aus und tauchte dann ins Wasser, bis ihr Kopf bedeckt war, um ihren Verstand freizumachen und ihr Haar zu befeuchten. Als sie wieder auftauchte, machte sie ein erschrecktes und würdeloses Geräusch.
    Er hockte neben der Wanne, die Arme auf den Rand gestützt und so nah, dass sie sich vorbeugen könnte und sein Gesicht mit den Lippen liebkosen …
Du liebe Zeit.
Sie schluckte den wahnwitzigen Impuls herunter, der sie dazu bringen wollte, auf ihn zu reagieren wie auf einen Mann, der sie ansah wie einen besonders köstlichen Leckerbissen. Stattdessen glitt sie im Wasser zurück, bis ihr Rücken gegen den Rand stieß.
    Sie waren sich immer noch zu nah, egal, wie riesig die Wanne sein mochte. „Wo ist die Seife?“
    Er hob eine Hand und hielt sich das rechteckige Stück unter die Nase. „Riecht gut.“
    Wieder neckte er sie.
    „Gebt sie mir.“
    „Nein.“
    Unerträglich frustriert bespritzte sie ihn mit Wasser. Zu spät fiel ihr ein, dass er ein mächtiger Mann war und so stark, dass er ihr wehtun konnte. Er schreckte zurück, aber als das Wasser ihn traf, wurde er nicht wütend. Stattdessen wischte er sich die Tropfen aus dem Gesicht und … lächelte.
    Ihr Verstand setzte einfach aus.
    Er war mehr als alles, was sie sich als Kind je vorgestellt hatte, wenn sie davon träumte, von den verlorenen Erben von Elden gerettet zu werden.
    Und er roch noch einmal an ihrer Seife, als wäre es das Beste, das er je gerochen hatte. Würde er mit ihr das Gleiche tun, wenn sie sich mit dieser Seife wusch? Sie biss sich auf die Unterlippe und kniff den Mund zusammen, um sich wieder unter Kontrolle zu bekommen. Überwältigt von schockierendem Verlangen oder nicht, sie wollte nicht, dass der Wächter des Abgrundes an ihr schnüffelte. Er würde sie nur noch mehr hassen, wenn er schließlich herausfand, wessen Blut in ihren Adern floss.
    Der Gedanke hätte sie abkühlen sollen, aber dann hielt er ihr die Seife hin … und zog sie wieder zurück, als sie eine Hand danach ausstreckte. Sie erstarrte. Er hielt sie ihr wieder hin … ein Stück weiter weg. Sie kannte dieses Spiel und spielte trotzdem mit … bis sie wieder da war, wo sie angefangen hatte, am Rand der Wanne, ganz nah an seinem Gesicht. „Gebt mir die Seife“, flüsterte sie, „und ich erzähle Euch die Geschichte von drei Prinzen und einer Prinzessin.“ Sie verschwieg dieses Mal absichtlich den Namen des Königreichs Elden. Er traf ihn zu tief, und vielleicht würde er sich weigern zu hören, was sie weiter zu sagen hatte.
    Er zögerte. „Komm näher.“
    „Das ist nahe genug.“ Sie konnte jede einzelne seiner goldenen Wimpern sehen, die Augen von so leuchtendem Grün umrahmten, dass sie sich in ihrer Klarheit verlieren könnte.
    Nein.
    Die Blutmagie in ihrem Inneren spie dieses Wort aus wie einen Peitschenschlag, erinnerte sie daran, dass sie keine Zeit hatte, sich in seinen Augen zu verlieren. Sie durfte nicht vergessen, dass sie hier war, um ihn aus seinem verzauberten Gefängnis zu befreien und ihn nach Hause, nach Elden, zu bringen.
    Danach …
    Ihr Herz tat einen bittersüßen Sprung, denn sie hatte kaum eine Chance, ihren Vater zu überleben. Selbst wenn sie es tat, war sie immer noch die Tochter des Blutmagiers. Wenn man sie im Königreich von Elden nicht hinrichten ließ, weil sie ihnen den verlorenen Prinzen zurückgebracht

Weitere Kostenlose Bücher