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Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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ehe wir das Badezimmer erreicht haben“, sagte sie, um die Gedanken zu vertreiben, bei denen sich in ihrem ganzen Körper Wärme ausbreitete. Sie konnte es sich nicht leisten, Gefühle für ihn zu hegen, denn auch wenn er nie auf die gleiche Weise für sie empfinden würde, konnten solche Gedanken nur zu Ablenkung und letztendlich zu Versagen führen. Ihre Aufgabe war es, ihn zu wecken und nach Elden zurückzubringen, damit sein Königreich wieder atmen konnte und sein Volk nicht mehr unter der eisernen Hand des Blutmagiers geknechtet wurde.
    „So schwach, Mistress Liliana?“ Er blieb am Absatz der Treppe stehen und streckte eine Hand aus. Mit seinen grünen Augen sah er sie eindringlich an. „Komm.“

7. KAPITEL
    S ie hatte die Hand schon halb nach seiner ausgestreckt, als sie plötzlich zurückschreckte. Was, wenn er ihr beflecktes Blut bemerkte? „Ich bin schmutzig, mein Lord. Das habt Ihr selbst gesagt.“
    Seine Hand ballte sich zur Faust, während seine Augen sich zu Schwarz verdunkelten. Er drehte sich um und schob die Tür auf, und sie bekam das schreckliche Gefühl, ihn verletzt zu haben. Das konnte nicht sein. Sie war hakennasig, knochig, nur ein ungelenkes Ding. Welcher Mann wäre beleidigt, dass sie seine Hand nicht nahm?
    Aber er steht unter einem Zauber
, flüsterte ein anderer Teil ihres Verstandes.
Er kennt keine Freundschaft, keine Liebe, auch nicht die sanfte Berührung einer Frau.
    Liliana war die letzte Person auf der Welt, die jemandem diese Dinge beibringen konnte, aber selbst sie hatte als Kind den Koch zum Freund gehabt. Jetzt befürchtete sie, dass der Lord der Schwarzen Burg niemanden gehabt hatte. Sie biss sich auf die Unterlippe und ging ihm nach in das Zimmer. Er stand da, wandte ihr den Rücken zu und starrte aus dem Fenster. „Da rein.“ Er deutete nach rechts auf eine Tür.
    Sie spähte hindurch und sah dort ein steinernes Becken voll klarem kühlen Wasser. Auf dem Rand lag ein Stück Seife neben einem weichen Handtuch. Als sie an der Seife roch, nahm sie frische Kräuter wahr. Der süße Duft und die milde Seife waren ein Luxus. Sie konnte nicht abwarten, anzufangen, tauchte den Finger in das Wasser, zuckte zusammen … und hatte eine Idee.
    „Das Wasser ist sehr kalt“, sagte sie und trat zurück an die Tür. „Ich werde zu einem kleinen Nichts zusammenschrumpfen.“
    Er schwieg.
    Sie atmete tief durch und hoffte, dass sie sich nicht lächerlich machte, als sie zu ihm ging und ihm vorsichtig die Hand auf den Rücken legte, direkt unter dem Schulterblatt. Es schockierte sie, wie warm seine Rüstung sich anfühlte. Vorher war sie kalt gewesen, da war sie sich sicher, aber jetzt schien sie vor Leben zu pulsieren, als wäre sie ihm eine zweite Haut. „Bitte, mein Lord. Könnt Ihr nicht Eure Magie benutzen, um das Wasser für mich zu wärmen?“
    Sie hätte auch ihre eigene benutzen können, aber das deckte dann vielleicht ihre Identität als Blutmagierin auf – und er war ein Prinz von Elden. Er trug unglaubliche Macht innerhalb seines Körpers, mächtiger als alle, die man ihm verliehen hatte, als er zum Wächter des Abgrunds gemacht worden war.
    Er neigte den Kopf kaum merklich, als würde er über ihre Bitte nachdenken. Sein Haar schimmerte golden im Licht, das durch das Fenster hineinströmte. Ein tückischer Zug legte sich auf sein Gesicht. „Du wirst mir eine Geschichte erzählen, während du badest.“
    Der Atem stockte ihr in der Kehle. „Mein Lord, das ist inakzeptabel.“
    Er drehte sich um und starrte sie aus Augen an, die neugierig wie die einer Katze waren – und wieder ebenso grün. „Warum?“
    „Na ja …“ Er verwirrte sie, dieser Mann voll Intelligenz und Dunkelheit und einer wilden Unschuld. „Ich kann nicht nackt Geschichten erzählen!“, sagte sie schließlich.
    Er zuckte mit den Schultern, die mit einem Panzer wie lebendige Haut bedeckt waren. „Das Wasser wird dich verhüllen.“ Und damit ging er voran in die Badekammer.
    Als es ihr endlich gelang, sich aus ihrer schockierten Starre zu lösen und ihm zu folgen, dampfte die Oberfläche der großen Wanne bereits, und der Lord der Schwarzen Burg stand mit einem zufriedenen Lächeln daneben.
    Sie spürte, wie ihre eigenen Lippen sich aufwärts bogen. „Ich kann es kaum abwarten, richtig zu baden.“ Ihr ganzer Körper kribbelte vor Vorfreude.
    Als der große tödliche Mann vor ihr sich nicht regte, verschränkte sie die Arme. „Ich erzähle Euch eine Geschichte, aber ich ziehe mich nicht vor

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