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Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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wütend.“
    „Das tut mir leid.“
    Jissa schüttelte ihren Kopf und wischte noch mehr ihrer schönen Tränen fort. „Nur leise Worte hat er zu Jissa gesagt. Aber du – Knurren, Knurren wird es geben und Fauchen.“ Das letzte Wort war nur noch ein Flüstern, kurz bevor die Tür aufsprang.
    Mit einem erschreckten Quieken sah Jissa von Liliana zu dem Mann mit den grünen Augen, der im Türrahmen stand. Liliana merkte, wie ihre Freundin zögerte, und wusste, die Brownie rang innerlich mit sich, ob sie bleiben sollte und mit ihr gemeinsam dem Wächter des Abgrundes entgegentreten. Darum schüttelte sie den Kopf. „Geh, Jissa.“
    Große feuchte Augen sahen sie an. „Liliana …“
    „Schsch. Nachher hätte ich wirklich gern etwas Prallbeeren-Saft.“
    „Ja, ja. Ich mache dir welchen. Süß und cremig und gut.“
    Der Lord der Schwarzen Burg schloss die Tür sehr behutsam hinter Jissa, ehe er sich neben dem Bett aufbaute und die gepanzerten Arme vor der Brust verschränkte. „Du bist davongerannt.“
    Das hatte sie nicht erwartet. „Um dem Mädchen das Leben zu retten.“
    „Du hättest die Burg nicht verlassen dürfen.“
    Sie konnte nicht weiter zu ihm hochstarren, ihr Hals wurde steif. Sie senkte den Kopf und legte die Hände auf das Laken, das auf ihrer Hüfte lag. „Ihr werdet mich in den Kerker werfen müssen.“
    „Du hast dein Kleid zerrissen.“
    „Nein!“ Ihr wunderschönes rotes Kleid, das schönste Kleid, das sie je besessen hatte. Ein dicker Tropfen fiel auf ihren Handrücken.
    „Nicht weinen.“ Ein geblaffter Befehl.
    Sie schniefte und kämpfte gegen die Tränen an. So schwer war es ihr noch nie gefallen. Sie hatte schon früh gelernt, dass ihr Vater sich an ihrer Angst weidete, also hatte sie ihm keine gezeigt. Doch heute flossen die Tränen einfach weiter.
    „Ich besorge dir ein neues rotes Kleid.“
    Sie wischte sich die Wangen mit den Handrücken ab. „Wirklich?“
    Er starrte zu ihr hinab. „Ja. Aber du darfst nicht weinen. Ich stehle dir keine Kleider, solange du weinst.“
    „Normalerweise weine ich nicht.“
    „Du wirst es nie tun.“
    „Na ja, ich fürchte, ab und zu schon“, sagte sie entschuldigend. „Frauen müssen manchmal weinen.“
    Zwischen seinen Augenbrauen bildeten sich Falten. „Wie oft im Jahr?“
    „Vielleicht fünf oder sechs Mal“, sagte sie nachdenklich, „aber wirklich nur ganz kurz und nie vor anderen.“ Sie hatte ihre Tränen immer versteckt, zusammengekrümmt in einer dunklen Ecke der Burg.
    Daraufhin wurde seine Miene noch düsterer. „Ich erlaube dir, viermal im Jahr zu weinen. Und nur wenn ich dabei bin.“
    „Warum?“
    Er antwortete nicht auf ihre geflüsterte Frage. Stattdessen setzte er sich auf ihr Bett und legte seine Finger an ihren Kiefer. Die Geste ließ sie erstarren. „Du schmeckst nach Blutmagie.“ Etwas sehr Scharfsinniges lag in seinem Blick, ein dunkles Wissen.
    Ihr war, als läge ihr ein großer Stein im Magen. „Ja.“
    „Du bist eine Blutmagierin.“
    Panik pochte flatternd in ihrer Brust, engte sie ein. „Ich bringe niemanden um“, sagte sie und betete, dass er ihr glaubte. „Ich vergieße mein eigenes Blut, wie es mein Recht ist.“ Es war nichts ursprünglich Schlechtes an der Blutmagie, nur daran, wie sie praktiziert wurde.
    Sie streckte die Hand aus und zeigte ihm den Schnitt in ihrer Handfläche. Als er immer noch schwieg, zeigte sie ihm ihre Arme. „Seht hier.“ Die dünnen Narben von kleinen waagerechten Schnitten zeichneten sich auf ihrer braunen Haut ab. „Mein Blut. Nie das von anderen.“
    Er nahm die Hand von ihrem Kiefer und legte sie auf ihren Arm, schloss seine Finger darum, rieb mit dem Daumen über die Narben. „Tut es weh?“
    „Ja, aber nur ganz wenig.“
    „Meine Magie tut nicht weh.“
    Der Atem stockte ihr in der Kehle. Es war das erste Mal, dass er von seiner eigenen Magie gesprochen hatte, die nicht von seiner Stellung als Wächter kam. „Das liegt daran, dass Eure Magie aus einer anderen Quelle stammt.“ Es war die Magie der königlichen Familie von Elden, mächtig und rein. Jede Zelle seines Körpers war durchdrungen davon.
    Doch wenn sie den Nachforschungen, die sie in den königlichen Archiven von Elden angestellt hatte, glauben konnte, dann war der jüngste Erbe von Elden auch ein Erdmagier. Sobald seine Füße den Boden von Elden berührten, konnte er sich an der Macht des Landes selbst bedienen … wenn davon noch etwas übrig war, nachdem ihr Vater es entweiht hatte.
    „Dieser

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