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Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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zwei Stunden wird die Wäsche trocken sein, überlegte sie, nachdem sie noch einmal nach den Slips gesehen hatte, die sie an der Tür ihrer Badkammer aufgehängt hatte. Niemand würde wissen, dass sie unter dem hübschen Kleid so nackt war wie am Tag ihrer Geburt – niemand hätte einen Grund, sie danach zu fragen.
    Sie presste die Hände auf die heißen Wangen und sagte sich diesen Satz zur Beruhigung noch einmal vor, ehe sie in die Küche hinabging, um einen Becher heiße Schokolade zu kochen. Nachdem sie den Zimt untergerührt hatte, brachte sie das Getränk in die Große Halle. Micah war nirgends zu sehen. Gerade als sie den Becher für ihn stehen lassen wollte, hörte sie ein geisterhaftes Flüstern und wurde sacht in Richtung der hinteren rechten Ecke der Halle gestupst – wo sie eine kleine Tür entdeckte.
Steingarten.
    „Danke.“
    Sie trat hinaus in den „Garten“ und entdeckte dort auf samtgrünem Gras eleganteste Tänzer, aus Stein gehauen. Da war eine Frau, die auf einem gewölbten Fuß balancierte und das andere Bein in die Luft streckte. Sie sah aus, als würde sie gleich abheben. Die Skulptur daneben schien bereits zu fliegen, der Körper des kleinen Mädchens hing nur noch mit einer Zehenspitze am Boden fest.
    Aber die Tänzer waren nicht nur weiblich. Es gab auch einen Mann, der einer Frau zu Füßen hockte. Er stützte sich auf einem Bein ab und hatte die Hände zusammengelegt, als wäre er bereit, sie gleich in die Luft zu werfen. Sein Gesicht war voller Bewunderung und gleichzeitig schelmisch, und das der Frau war voller Lachen. Vor ihnen stand ein weiterer Tänzer, die Hände in die Hüften gestemmt, seine Miene die eines liebevollen Freundes.
    Wie verzaubert reckte Liliana ihren Hals, um die anderen Statuen sehen zu können. Es waren zu viele, um sie alle auf einmal wahrzunehmen, aber eines fiel ihr auf: Keine stand allein da.
    Nicht wie der Mann, der am Rand des Gartens neben einem langen rechteckigen Becken stand, das mit frischem, sauberem Wasser gefüllt war. Mehrere kleine Vögel tollten darin herum, tauchten unter und bespritzten sich mit Wasser, und ihr Zwitschern war wie fröhliche Musik.
    „Micah.“
    „Liliana.“ Sein langsames Lächeln ließ sie auf der Stelle erstarren. Noch nie hatte sie jemand so angesehen, als wäre sie das Beste, was er je gesehen hatte.
    „Ist das für mich?“, fragte er, als sie bei ihm ankam.
    Sie hielt ihm den Becher hin. „Ja.“
Und mein Herz auch.
    „Nein, das nicht.“
    Während sie verwirrt vor ihm stand, trat er noch näher. „Halt ganz, ganz still, damit du die Schokolade nicht verschüttest.“
    Es war schwer, diesem Befehl zu folgen, wenn er ihr so nah war. Er roch wunderbar – nach Seife und Wasser und Wärme. Die schwarze Rüstung bedeckte seine Brust und seine Beine, aber seine Arme waren nackt, und die Haut glänzte im Sonnenlicht. Sie wollte ihn anfassen, ihn streicheln. „Was …“
    „Still, Liliana. Ganz still.“ Er legte die Hände an ihr Gesicht und strich mit den Daumen über ihre Mundwinkel. „Dein Lächeln ist für mich, nicht wahr?“
    „Ja.“
    Dann verließen sie alle Worte, denn Micah leckte an ihrer Unterlippe. Sein Mund war sanft, seine Hände waren kräftig. Seine Zärtlichkeit ließ sie zittern.
    „Vorsichtig.“ Er sprach dicht an ihrem Mund. „Ich küsse dich so, wie du mich küsst.“ Noch ein sanftes Lecken, und kurz spürte sie seine Zähne. „Es gefällt mir, aber ich mag es noch lieber, wenn du mich so küsst.“ Er presste seinen Mund auf ihren und nahm ihn mit einer solchen Wildheit in Besitz, dass sie ihn am liebsten auf den Boden gedrückt und ihm Dinge angetan hätte, an die ein braves Mädchen nicht einmal denken sollte.
    „Du hast die Schokolade verschüttet“, sagte er und biss sie in die Unterlippe.
    Sie schaute auf ihre Hände, ohne etwas zu sehen. „Wirklich?“
    „Lass mich.“ Er nahm ihr den Becher ab und stellte ihn vorsichtig auf den Rand des Beckens. Dann führte er ihre Hand an seine Lippen und leckte jeden einzelnen Finger ab. Jedes heiße feuchte Saugen rief tief in ihr etwas wach, und zwischen ihren Beinen zog es sich vor dunklem Verlangen zusammen.
    „Von deiner Haut schmeckt Schokolade noch besser.“
    „Nicht aufhören“, flüsterte sie, als er ihre andere Hand ergriff.
    Aber er hielt abrupt inne. „Ich rieche Blutmagie.“
    Ja.
Ein stechender Gestank füllte die Luft, wie ein geschändeter Leichnam, ein geöffnetes Grab.
    „Geh rein“, befahl Micah.
    „Ich bin

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