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Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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brachte den Riesen ins Wanken. Ehe er sich wieder fangen konnte, war sie schon verschwunden. Jissas Aufschrei hallte noch in ihren Ohren, als sie die Tür hinter sich zuschlug und den schweren Riegel vorschob. Keinen Augenblick zu früh. Bards Körper prallte dagegen und brachte die ganze Konstruktion zum Wackeln.
    Aber vorerst würde die Tür halten – und damit hoffentlich Jissa genug Zeit geben, um Bard davon abzuhalten, ihr zu folgen. Liliana atmete tief durch. „Wohin jetzt?“ Ihr Herz hämmerte wie eine Trommel in ihrer Brust, bis sie sich nicht mehr sicher war, ob sie die Geister noch flüstern hörte.
    Wieder schallte ein Brüllen durch das Gemäuer. Die wilde
Kraft
darin ließ sie einen Schritt zurückstolpern, ehe sie, so schnell ihre Füße sie tragen konnten, auf das Geräusch zurannte. Ihre Lippe blutete jetzt kaum noch, doch sie nahm sich auf dem Weg in die Große Halle ein kleines Zeremonienmesser von einer Wand und steckte es in die Tasche ihres grünen Kleides.
    In der Halle herrschte das reinste Chaos.
    Liliana konnte die Zerstörung nicht fassen – der massive Esstisch lag, in der Mitte beinahe in zwei Teile gespalten, auf der Seite, und die meisten Stühle waren nur noch ein Haufen Kleinholz. Sie ging vorsichtig darum herum, weil sie nur weiche grüne Slipper trug, und suchte nach dem Verursacher dieser Zerstörung.
    „Micah?“ Sie schob einen umgefallenen Stuhl beiseite und trat über die Scherben von etwas hinweg, was vielleicht einmal ein Wasserkrug gewesen war. Und dann bemerkte sie die Waffen, die in den Wänden steckten.
    Es waren mindestens zehn, und sie alle – groß und klein – waren mehr als eine Handbreit in den festen Stein geschlagen worden. Und sie bildeten zwei ordentliche Reihen … als wären sie von einem riesigen Katapult abgeschossen worden. Das Herz schlug ihr jetzt bis zum Hals, aber sie würde nicht fortgehen, würde ihn nicht allein lassen. „Micah?“
    Ein Fauchen.
    Sie wirbelte herum, stolperte und fiel gegen einen Stuhl, der aus irgendeinem Grund noch aufrecht stand. Nur weil sie sich gerade noch daran festhalten konnte, landete sie nicht auf dem Boden und den Trümmern, die darauf lagen. Sie richtete sich auf und sah sich noch einmal um. Vorhänge waren von den riesigen Fenstern gerissen, Wandbehänge hingen in Fetzen, nahezu alle Möbel waren zerstört. Es gab keine Verstecke mehr.
    Ein leises Knurren, wie von einem Monster, das sich zum Angriff bereit macht.
    Gnade.
    Liliana schluckte und schaute hinauf an den einen Ort, den sie noch nicht abgesucht hatte: die Decke.
    Er hockte auf einem der schweren Balken, ein riesiges pelziges Biest auf vier Beinen. Seine Klauen waren größer als die Sicheln, die in der Wand steckten. Sie krümmten sich bei jedem Atemzug, und sein Blick war allein auf sie gerichtet. Seine Augen waren rot vor Mordlust. In ihnen war kein Gedanke, kein Bewusstsein zu finden.
    Das
, begriff sie jetzt, war es, was der Zauber ihres Vaters ihm angetan hatte in der Nacht, in der Elden gefallen war. Er hatte Micah eingefangen und ihn in schwärzeste Magie gefesselt.
    Denn wie konnte ein Prinz zurückkehren, wenn er überhaupt kein Mensch mehr war?
    Sie sollte wegrennen. Aber ihre Füße blieben wie angewurzelt auf den schwarzen Steinen der Burg stehen. Sie wusste, wie es war, sich ausgestoßen zu fühlen und einsam zu sein. Sie würde Micah jetzt nicht alleinlassen, nicht solange er dieses Monster war, zu dem ihr Vater ihn gemacht hatte. „Hallo“, sagte sie und verbarg die zitternden Hände hinter dem Rücken. „Warum bist du da oben?“
    Die riesige Kreatur legte den Kopf schräg, und die Augen loderten weiterhin bedrohlich. Ihre Krallen gruben sich rhythmisch in den schweren Dachbalken. Kleine Holzspäne rieselten zu Boden und verrieten, dass die Klauen so scharf wie jede Waffe waren. Angst pochte in ihrer Kehle, als er leise und tief knurrte.
    Ein Raubtier würde die Angst riechen und sich danach verzehren.
    Sie streckte den Rücken durch, atmete tief und leise ein und aus und beschwor die Magie in sich. Ihr Mund war noch immer erfüllt von dem metallischen Geschmack ihres Blutes. Die Macht durchströmte ihren Körper, bis sie jeden Teil von ihr erfasst hatte, bis sie nicht mehr einfach Liliana mit dem hässlichen Gesicht und den zottigen Haaren war. Sie war eine Blutmagierin, die ihre eigene Kraft kannte. „Komm herunter“, sagte sie und legte in diese Bitte einen kaum spürbaren Zwang. „Ich würde dich gern bewundern.“
    Ein

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