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Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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eine Blutmagierin.“ Nie würde sie ihn im Angesicht einer so bösen Macht alleinlassen. „Ich kann …“
    Micah streckte die Hand aus und schloss sie um Lilianas Handgelenk, als er sah, dass sie einen scharfen Stein aufhob. „Nein.“
    „Ich muss.“ Entschlossenheit stählte ihren Blick, der noch vor Augenblicken sinnlich vor Lust gewesen war. „Das ist meine Natur.“
    „Du bist nicht
so
.“ Und er würde nicht zulassen, dass sie davon verschlungen wurde.
    Ihr Blick richtete sich nach oben. „Sieh doch.“
    Er hatte es bereits gesehen – der Himmel färbte sich in einem fauligen Braun, das von roten Streifen durchzogen war. Es war kein formloser Fleck, sondern sah aus wie eine knöcherne Hand mit spitzen Krallen. „Wer ist das, Liliana?“
    „Mein Vater.“ Ihr Puls fing an zu rasen, er spürte ihn fast panisch unter seiner Hand, aber ihre Stimme war entschlossen. „Er hat mich gefunden.“
    „Noch nicht.“ Er drückte ihr Handgelenk, bis sie den Stein losließ, mit dem sie sich schneiden wollte. „Aber er wird es, wenn du dein Lebensblut vergießt.“
    „Zauber dieser Art sind stärker als andere Magie. Sie sind aus Tod geschaffen.“
    „Ich bin der Wächter des Abgrunds, und das hier ist mein Reich.“ Er ließ ihre Hand los, packte ihr Kinn und sah ihr direkt in die Augen. „Du wirst mir gehorchen. Vergieß dein Blut nicht.“
    „Pass auf dich auf, Micah.“ In ihren Augen, die nichts vor ihm verbargen, schimmerten tiefe Gefühle. „Ich bin dein Leben nicht wert. Du bist zu so viel mehr bestimmt.“
    Er verstand nicht, was sie meinte, aber er erkannte das stumme Versprechen, dass sie tun würde, was er sagte. Also ließ er ihre Hand los, stemmte seine Füße fest auf den Boden und weckte die uralte Magie, die zu diesem Ort gehörte und die in ihm lebte, wenn er es wünschte. Die Magie des Abgrunds.
    Die schwarze Rüstung schloss sich zur gleichen Zeit über die freiliegenden Teile seines Körpers, legte sich um seine Finger und seinen Hals, überzog sein Haar und sein Gesicht mit feinen Fäden aus undurchdringlichem Schwarz.
    „Bitte sei vorsichtig. Mein Vater spielt nicht fair.“
    In den Tiefen des Abgrundes konnte ihn nichts berühren, und doch spürte er, wie die Sorge in ihren Worten sich um sein Herz schloss wie eine weitere Rüstung, die man nicht sehen konnte. „Warte auf mich, Liliana.“ Dann stieg er in einen Himmel auf, der durch die Bosheit eines schwarzen Blutmagiers befleckt war.
    Die Magie des Flecks wich vor seiner schwarzen Rüstung zurück, vor dem Todeskuss, den der Abgrund versprach. Aber der Zauber löste sich nicht auf. Stattdessen legte er sich nach einem kurzen Zögern um Micah, und er wusste, dass die Magie den Tod geschmeckt und entschieden hatte, dass keine Gefahr davon ausging. Das war ein Fehler. Der Lord der Schwarzen Burg stand als Wächter vor allem Bösen, egal, welche Gestalt es annahm.
    Die Arme nach beiden Seiten ausgestreckt, breitete er die Finger aus und sagte ein einziges Wort. „
Erwachet.“
    Die Geister der Schwarzen Burg erhoben sich als kalte Welle in den Himmel. Ihr Wind war schneidend und tödlich. Er wusste, dass sie Liliana nichts tun würden, die weit unten stand und ihn ansah, ihre kleine Gestalt ganz in Grün gekleidet.
    Um ihn herum bildeten die Geister ein gewundenes eisiges Band, und er wusste, die Zeit war gekommen. „
Erstarrt.“
    Das Band wurde auf allen Seiten zu festem, schimmerndem Eis. Einen Augenblick später hatte es seine Rüstung mit glitzernden Scherben überzogen, so strahlend wie Diamanten.
    Die Klaue des schwarzen Magiers streckte sich noch einmal aus – nur um mit einem lauten Kreischen an seinem Eispanzer abzuprallen, das Liliana veranlasste, sich die Hände über die Ohren zu legen. Vielleicht hätte ich sie warnen sollen, dachte Micah mit dem Teil seines Bewusstseins, der dem Mann gehörte, nicht dem Wächter. Aber schließlich hatte er ihr befohlen, in die Burg zu gehen. Das Kreischen hallte über den Himmel, durchdrang die Macht des schwarzen Magiers und ließ den Fleck in tausend tödlich scharfe Scherben zerspringen. Die Scherben prallten zurück. Heftig.
    Micah lächelte.

15. KAPITEL
    T ief in der Burg, die einst das Herz von Elden gewesen war, fiel der Blutmagier auf die Knie und stieß einen Schrei aus, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. Sein ganzer Körper war mit Hunderten Schnitten übersät, aus denen es tiefrot tropfte. So viel von seinem eigenen Blut hatte er seit Jahrzehnten nicht

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