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Lord Garrows widerspenstige Braut

Lord Garrows widerspenstige Braut

Titel: Lord Garrows widerspenstige Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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diesem Tag wirkte Susanna in ihrem schlichten Kleid und dem Plaid auch nicht wie die Tochter eines reichen Earls. Sie hätte ebenso gut ein hübsches Mädchen aus der Gegend sein können.
    James seufzte, faltete die Urkunde säuberlich zusammen und stopfte sie wieder in seine Westentasche. Dann blickte er Mr. Colin an. "Sie bestehen also darauf, dass ich Sie persönlich hinauswerfe?"
    Hinter ihm raschelten Unterröcke, obwohl Susanna ihre Position nicht änderte und ruhig hinter ihm stehen blieb. Zu James' Überraschung mischte sie sich auch jetzt nicht ein. Er war froh darüber. Wenn es zu einem Kräftemessen kam, dann wollte er die Sache lieber mit Mr. Colin allein austragen.
    "Du kannst dir derweil schon einmal dein Haus ansehen, meine Liebe", meinte er zu Susanna. "Warum wartest du nicht in dem kleinen Zimmer da drüben auf mich?" Er deutete mit dem Kinn nach links, ohne seinen Blick von seinem Gegner zu nehmen.
    "Dummes Zeug, Garrow! Drevers gehört weder ihr noch Ihnen. Und Sie werden es auch nicht bekommen." Plötzlich sprang der Spazierstock auf, den Mr. Colin in der Hand hielt, und eine Klinge blitzte am Stockende auf. Mit einem grimmigen Lächeln auf den Lippen versuchte der Verwalter, James einen Hieb zu versetzen.
    Betroffen machte James einen Satz zurück und griff mit der Hand in seine Jacketttasche. Die Pistole war zu groß. Er zerrte noch an ihr, da ließ ihn ein lauter Knall vorübergehend ertauben.
    Das Spazierstock-Bajonett drehte sich und fiel klirrend auf den Steinfußboden. Mr. Colin schrie auf, umklammerte mit der Linken seine rechte Hand und sank stöhnend auf die Knie.
    Susanna stürzte nach vorne, griff nach dem Spazierstock und brachte sich wieder in Sicherheit. In der rechten Hand hielt sie den rauchenden Revolver. James schüttelte den Kopf. Auf einem Ohr war er halb taub. Ungläubig sah er von Susanna zu Mr. Colin. "Susanna, du hast ihn angeschossen!"
    Zu spät erinnerte er sich daran, dass er selbst eine Waffe hatte, hangelte sie aus der Tasche und zielte auf Mr. Colin. "Nun, stehen Sie schon auf, Mann, und lassen Sie mich die Wunde sehen", befahl James wütend. "Sie sollen uns hier nicht verbluten." Er machte einen Schritt auf den Verwalter zu.
    Mr. Colin gewann die Beherrschung wieder und erhob sich. Über James' Schultern hinweg warf er Susanna einen abgrundtief hasserfüllten Blick zu. Ohne ein weiteres Wort marschierte er an ihnen vorbei nach draußen, die rechte Hand an sich gepresst. James drehte sich zu Susanna um. Sie wirkte ganz gelassen und stand mit dem Revolver in der einen und dem Spazierstock in der anderen da.
    "Wie konntest du nur! Ich war nicht in Gefahr", fuhr James sie an, erschüttert über ihre demonstrative Ungerührtheit.
    "Bitte schön, gern geschehen", fauchte sie zurück.
    Verärgert ließ er sie in der Eingangshalle stehen und folgte Mr. Colin zu den Stallungen.
    "Sattle ihm ein Tier", befahl er Fergus barsch. "Ein Maultier wird genügen." Dann erklärte er Mr. Colin: "Sie sind entlassen! Wir werden Ihnen Ihre Habseligkeiten nachsenden lassen. Wenn Sie nicht noch dümmer sind, als Sie sich soeben gezeigt haben, dann verziehen Sie sich an einen unbekannten Ort. Der Earl of Eastonby ist mit Ihren Diensten nicht zufrieden – und ich bin es auch nicht. Und sagen Sie Ihrem Mr. Holmes, er braucht gar nicht hierher zurückzukommen. Für ihn ist hier kein Platz mehr."
    Mr. Colin sagte noch immer kein Wort. Er riss sich sein gestreiftes Seidentuch vom Hals und band es sich um die Hand. Die Wunde scheint nicht schlimm zu sein, dachte James. Nun – mir kann es nur recht sein, wenn ich Mr. Colin nicht noch verarzten muss.
    Regungslos wartete der entlassene Verwalter, bis der Bursche das gesattelte alte Maultier aus seiner Box führte und ihm die Zügel reichte. Ohne James auch nur eines Blickes zu würdigen, stieg Mr. Colin auf und ritt fort. Widerwillig musste sich James eingestehen, dass der Mann immerhin eine gewisse Haltung zeigte. Er seufzte.
    Dann wandte sich James an Fergus. "Wie du bereits gehört hast, ist Mr. Colin entlassen."
    "Und Sie haben seine Stelle eingenommen, Mylord?"
    James lächelte ihn an. "Ja. Geh und sag dem alten Hamish, er solle Mr. Colin folgen. Ich erwarte einen ausführlichen Bericht darüber, wohin er sich wendet."
    "Jawohl, Sir." Fergus rannte ein paar Schritte, dann hielt er an, drehte sich um und meinte schüchtern. "Und Ihre Dame, Sir? Dürfen wir davon wissen?" Er räusperte sich und blickte zu den Cottages, die ein paar Hundert Meter

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