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Lord Peter 03 - Keines natürlichen Todes

Lord Peter 03 - Keines natürlichen Todes

Titel: Lord Peter 03 - Keines natürlichen Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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Ich würde wirklich gern in dieser Gemeinde bleiben – und nah bei der Kirche, wenn möglich. Vielleicht weiß der Vikar, ob irgendwo etwas Passendes in Aussicht steht.«
    »O ja, er wird Ihnen sicher etwas raten können. Es ist so eine hübsche, wohnliche Gegend. Es würde Ihnen dort bestimmt gefallen. Augenblick – Sie wohnen jetzt in der Nelson Avenue, hat Mrs. Tredgold, glaube ich, gesagt.«
    »Ja – bei Mrs. Budge im Fairview.«
    »Da haben Sie’s aber bestimmt gemütlich. So eine nette Frau, obwohl sie allerdings unaufhörlich redet. Hat sie Ihnen da noch nichts raten können? Denn wenn es irgendwo etwas Neues gibt, entgeht es Mrs. Budge ganz bestimmt nicht.«
    »Also«, ergriff Miss Climpson die Gelegenheit mit einer Schnelligkeit, die Napoleon alle Ehre gemacht hätte, »sie hat mal was von einem Haus in der Wellington Avenue gesagt, das bald frei würde, meint sie.«
    »Wellington Avenue? Sie überraschen mich. Ich meine, da kenne ich doch eigentlich jeden. Oder sollten die Parfitts – ob die endlich umziehen? Reden tun sie davon schon seit mindestens sieben Jahren, so daß ich eigentlich geglaubt habe, es sei nichts weiter als Gerede. Mrs. Peasgood, haben Sie gehört? Miss Climpson sagt, die Parfitts ziehen jetzt doch endlich aus diesem Haus!«
    »Mich rührt der Schlag!« rief Mrs. Peasgood, indem sie ihre etwas vorstehenden Augen von ihrem Strickstrumpf hob und wie ein Opernglas auf Miss Climpson richtete. »Na, wenn das keine Neuigkeit ist! Das muß der Bruder von ihr gewesen sein, der letzte Woche bei ihnen war. Womöglich will er ganz bei ihnen wohnen bleiben, und dann muß natürlich schleunigst etwas geschehen, denn dann brauchen sie unbedingt noch ein zusätzliches Zimmer, wenn die Mädchen von der Schule heimkommen. Eine sehr vernünftige Lösung, würde ich meinen. Wissen Sie, er steht nämlich ganz gut da, glaube ich, und für die Kinder wäre es sehr gut. Wohin sie nur ziehen werden? Ich nehme ja an, es ist eines von diesen neuen Häusern draußen an der Winchester Road; doch das würde natürlich heißen, daß sie einen Wagen brauchen. Aber ich glaube, er hätte das sowieso sehr gern. Höchstwahrscheinlich wird er den Wagen selbst halten, und sie dürfen ihn benutzen.«
    »Ich glaube nicht, daß der Name Parfitt war«, unterbrach Miss Climpson eilig. »Nein, ich bin sicher, es war ein anderer. Eine Miss Soundso – Miss Whittaker, glaube ich, hat Mrs. Budge gesagt.«
    »Miss Whittaker?« riefen beide Damen im Chor. »O nein!
    Ganz bestimmt nicht.«
    »Miss Whittaker hätte mir ganz sicher etwas gesagt, wenn sie vorhätte, ihr Haus aufzugeben«, fuhr Miss Murgatroyd fort.
    »Wir sind so eng befreundet. Ich glaube, da hat Mrs. Budge sich etwas Falsches in den Kopf gesetzt. Manche Leute saugen sich ja solch erstaunliche Geschichten regelrecht aus den Fingern.«
    »So weit würde ich nun wieder nicht gehen«, warf Mrs. Peasgood tadelnd ein. »Es könnte etwas daran sein. Ich weiß, daß unsere liebe Miss Whittaker mir gegenüber manchmal den Wunsch erwähnt hat, eine Hühnerfarm aufzumachen. Sie wird darüber wohl nicht vor der Allgemeinheit gesprochen haben, aber mir vertraut sie immer alles an. Verlassen Sie sich darauf, das ist ihre Absicht.«
    »Mrs. Budge hat nicht direkt gesagt, Miss Whittaker wolle ausziehen«, ging Miss Climpson dazwischen. »Ich glaube, sie hat nur gesagt, Miss Whittaker sei nach dem Tod irgendeiner Verwandten jetzt ganz allein, und es würde sie nicht überraschen, wenn sie das Haus zu einsam fände.«
    »Ah, das sieht Mrs. Budge wieder einmal ähnlich!« sagte Mrs. Peasgood mit bedeutungsschwerem Nicken. »Eine wundervolle Frau, aber manchmal bekommt sie einfach den Knüppel am falschen Ende zu fassen. Nicht daß ich dasselbe nicht auch schon oft gedacht hätte. Neulich habe ich erst wieder zu der armen Miss Whittaker gesagt: ›Finden Sie es nicht zu einsam in diesem Haus, meine Liebe, nun, nachdem Ihre liebe Tante nicht mehr ist?‹ Es wäre bestimmt sehr gut, wenn sie umzöge oder jemanden fände, der zu ihr zieht. Kein natürlicher Zustand für eine junge Frau, so ganz allein und so, und das habe ich ihr auch gesagt. Ich gehöre nämlich zu denen, Miss Climpson, die sagen, was sie denken.«
    »O ja, so bin ich auch, Mrs. Peasgood«, erwiderte Miss Climpson prompt. »Deshalb habe ich auch gleich zu Mrs. Budge gesagt: ›Habe ich richtig gehört‹, frag ich, ›daß am Tod dieser alten Dame etwas sonderbar war?‹ – sie hatte nämlich von den besonderen

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