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Lord Stonevilles Geheimnis

Lord Stonevilles Geheimnis

Titel: Lord Stonevilles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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Zimmer ankamen, das er sich mit Freddy teilte. »Einen Freund haben Sie, Miss Butterfield, und zwar mich. Das dürfen Sie nie vergessen.«
      Maria bekam einen Kloß im Hals und schluckte. »Ich verstehe nicht, warum Sie sich so um mich bemühen. In London warten gewiss dringendere Angelegenheiten auf Sie.«
      Seine Miene wurde ernst. »Ich kannte einmal eine Frau, die in einer ähnlichen Lage war wie Sie. Sie hatte tatsächlich keine Freunde, und das war ihr Untergang. Indem ich Ihnen helfe, tue ich das, was jemand für diese Frau hätte tun müssen.« Er lächelte gezwungen und schloss die Tür auf. »Aber das ist jetzt nicht von Belang.«
      Das Zimmer war leer.
      »Das ist ja sonderbar«, sagte Maria. »Freddy müsste inzwischen längst zurück sein.«
      »Ich schaue rasch in diesem Pastetenladen nach, und Sie fangen schon einmal an zu packen.« Mr Pinter tippte sich an den Hut und lief die Treppe hinunter.
      Maria ging schweren Schrittes den Korridor zu ihrem Zimmer entlang. Wie hatte es nur so weit kommen können? Sie konnte nicht fassen, dass Nathan ihr mit einer Klage drohte.
      Auf der Matte vor ihrer Tür fand sie ein kleines Päckchen. Als sie es öffnete, entdeckte sie zwei Nierenpastetchen, die noch warm waren. Freddy war also kürzlich erst da gewesen. Aber wo steckte er nur? Maria schüttelte verwunderte den Kopf, schloss die Tür auf und ging in ihr Zimmer.
      »Wurde aber auch Zeit, dass du zurückkommst!«, sagte Oliver.
      Maria ließ vor Überraschung die Pastetchen fallen.
      Er hatte zwar dunkle Schatten unter den Augen, aber noch nie in ihrem Leben hatte sich ihr ein erfreulicherer Anblick geboten. Obwohl seine Schleife schief saß und seine schwarzen Haare wirr vom Kopf abstanden, sah er atemberaubend gut aus.
      »Was machst du hier?«, fragte sie.
      »Du hast etwas vergessen, als du Halstead Hall verlassen hast«, entgegnete er heiser.
      »Was?«
      Ihr schlug das Herz bis zum Hals, als er mit großen Schritten auf sie zukam. »Mich!«
     

 
     
  25
     
        Bevor Maria etwas sagen konnte, küsste Oliver sie voller Leidenschaft und drückte sie an sich, als wollte er sie nie wieder loslassen.
      Einen berauschenden Augenblick lang gab sie sich ihm hin und ließ sich von ihrer Wiedersehensfreude davontragen, doch dann kehrte sie auf den Boden der Tatsachen zurück. Nur weil er ihr nachgereist war, hatte sich nicht unbedingt etwas zwischen ihnen geändert.
      Sie schob ihn von sich weg. Sein Blick verfinsterte sich zwar, aber er ließ sie los.
      »Wie hast du mich gefunden?«, fragte sie und wich ein paar Schritte zurück.
      Oliver verschlang sie förmlich mit seinem Blick. »Pinters Kutscher hat einem meiner Stallburschen verraten, wohin die Reise geht. Als ich in Southampton ankam, sah ich einen Pastetenladen und habe einfach gewartet, bis Freddy aufgetaucht ist. Dann bin ich ihm hierher gefolgt.« Er zog eine Augenbraue hoch. »Dein Vetter kann den guten englischen Pasteten einfach nicht widerstehen.«
      Maria entfuhr ein tiefer Seufzer. »Dieser Freddy bringt mich eines Tages noch ins Grab!« Dann wurde ihr plötzlich bewusst, wie unelegant Oliver ihren Aufzug finden musste, und sie setzte rasch ihre Haube ab und warf sie auf den Sessel. »Wohin ist er nun bloß wieder verschwunden? Hier im Gasthaus ist er nicht.«
      »Das kann ich dir leider nicht sagen.«
      »Wie bist du überhaupt in mein Zimmer gekommen?«
      Oliver zuckte mit den Schultern. »Ich bin durchs Fenster geklettert. Es war nicht verschlossen.« Er sah sie mit strahlenden Augen an. »Was das angeht, habe ich im Lauf der Jahre einige Erfahrungen gesammelt. Obwohl ich für gewöhnlich hinausklettere und nicht hinein.«
      Diese Bemerkung rief Maria in Erinnerung, warum sie überhaupt vor ihm die Flucht ergriffen hatte. »Du hättest nicht kommen sollen«, sagte sie schroff.
      Sie bedauerte ihre Worte sofort, als ein schmerzerfüllter Ausdruck über Olivers Gesicht huschte. »Hör mir zu, Maria. Ich habe einen Fehler gemacht, indem ich versucht habe, dich in die Ehe zu drängen. Ich hätte dir Bedenkzeit geben sollen, statt überstürzt loszufahren und eine Sondergenehmigung zu besorgen.« Er ballte die Hände zu Fäusten. »Aber du darfst Hyatt nicht heiraten! Du glaubst es mir zwar nicht, aber er ist eindeutig ein Mitgiftjäger …«
      »Ich weiß.«
      Er stutzte. »Wie bitte?«
      Sie konnte ihm unmöglich die ganze Geschichte erzählen. Es war ihr viel zu peinlich, dass sie so

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