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Lord Stonevilles Geheimnis

Lord Stonevilles Geheimnis

Titel: Lord Stonevilles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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beiden wütend an, während er sein wirres Hirn durchforstete. Als er darauf kam, was seine Brüder meinten, stöhnte er: Valentinstag! Er war schlagartig wieder nüchtern. »Das ist keine Erklärung dafür, warum ihr vor Marias Tür herumlungert.«
      Jarret bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick und erhob sich. »Was kümmert dich das? Du bist in die Stadt gefahren, um dich zu vergnügen – was in meinen Augen bedeutet, dass du das Feld räumst.«
      »Also beabsichtigt ihr, meinen Platz einzunehmen?«, empörte sich Oliver.
      »Warum nicht?« Gabe baute sich vor ihm auf. »Da dein Plan, Großmutter einen Strich durch die Rechnung zu machen, nicht aufgeht und es ganz danach aussieht, dass wir alle heiraten müssen, können wir unser Glück genauso gut bei Miss Butterfield versuchen. Sie ist vermögend und obendrein ein sehr nettes Mädchen, falls es dir entgangen sein sollte. Wenn du so dumm bist, sie wegen eines Dutzends Huren und Tänzerinnen aufzugeben, nehmen wir nur zu gern deinen Platz ein. Wir wissen ihre guten Eigenschaften wenigstens zu schätzen.«
      Der Gedanke, dass seine Brüder überhaupt irgendetwas an Maria schätzten, machte Oliver rasend. »Erstens habe ich sie nicht aufgegeben. Zweitens räume ich verdammt noch mal nicht das Feld. Und drittens überlasse ich sie ganz gewiss nicht solchen gierigen Mitgiftjägern wie euch!«
      Als sie plötzlich Schritte im Korridor hörten, drehten sie sich ruckartig um. Betty kam – ihre Augen mit der Hand beschirmend – bedächtigen Schrittes auf sie zu.
      In diesem Moment ging Oliver ein Licht auf. Seine Brüder drückten sich tatsächlich wegen des albernen Aberglaubens vor Marias Tür herum, dass ein Mädchen mit demjenigen den heiligen Bund der Ehe einging, den sie am Valentinstag als Ersten erblickte.
      »Guten Morgen, Gentlemen«, sagte Betty und vermied es sorgsam, die drei Brüder anzusehen.
      Ein teuflisches Grinsen breitete sich in Gabes Gesicht aus. »Fang, Betty!«, rief er und warf ihr ein Veilchen zu.
      Sie rührte jedoch keinen Finger, um es aufzufangen, und es fiel vor ihr auf den Boden. »Wenn Ihre Lordschaften mich entschuldigen würden«, sagte sie schnippisch und rümpfte voller Verachtung die Nase. »Meine Herrin hat nach mir geläutet.« Und schon verschwand sie in Marias Zimmer und machte die Tür fest hinter sich zu.
      »Dein Benehmen ist wirklich schändlich«, sagte Jarret zu Gabe. »Du weißt verdammt gut, dass sie mit John zusammen ist.«
      »Ich kann doch nichts dafür, dass John heute Morgen noch nicht aufgetaucht ist und es ihr nicht vergönnt war, ihn als Ersten zu sehen«, entgegnete Gabe achselzuckend.
      »Es ist nicht seine Schuld«, bemerkte Oliver. »Er war mit mir unterwegs.«
      »Klar. Er hat dich zum Bordell gebracht, wie wir alle wissen«, entgegnete Jarret und wies mit dem Kopf auf Marias Tür. »Und sie weiß es auch!«
      Oliver packte die kalte Wut, doch wie er sich eingestehen musste, war er auf sich selbst am meisten wütend. Natürlich hatte sie von seinem Ausflug in die Stadt erfahren. Wieder einmal war er so töricht gewesen, die Geschwätzigkeit seiner Dienstboten zu ignorieren. Aber er hatte diesem Ort um jeden Preis sofort entfliehen müssen …
      Und nun verachtete sie ihn sicherlich noch mehr.
      Er hielt inne. Na gut, dann musste er es eben wiedergutmachen, und das würde ihm auch gelingen. Er würde auf keinen Fall zulassen, dass seine Brüder ihr den Hof machten. Er war derjenige, der sie entdeckt hatte. Er war derjenige, der sie eingekleidet und auf das Gut gebracht hatte, und er würde zu verhindern wissen, dass Jarret und Gabe die Früchte ernteten. Wenn er nur daran dachte, zog sich ihm der Magen zusammen.
      Ihm entfuhr ein Stöhnen. Es war einfach schrecklich, schon wieder verging er vor Eifersucht. Sie quälte ihn Tag und Nacht, als wäre sie eine tückische Krankheit. Es gab nur eine Möglichkeit, wie er sich davon kurieren konnte: Er musste Maria beiwohnen.
      Ja, das war die Lösung. Wenn er ein einziges Mal in ihren Armen Erlösung gefunden hatte, war der Wahn sicherlich vorbei, und er fand wieder zu sich. Dann konnte er sein Leben wieder leben, wie es ihm gefiel, ohne sich um die Konsequenzen seines Verhaltens zu scheren. Das war der einzige Weg: Er musste seinem Verlangen nachgeben, auch wenn seine verfluchte Familie versuchte, ihm dazwischenzufunken.
      Er hatte genug von ihren Spielchen. Diese Woche hatte er seinen Geschwistern erlaubt, Zeit mit Maria

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