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Lord Stonevilles Geheimnis

Lord Stonevilles Geheimnis

Titel: Lord Stonevilles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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zu verbringen, wann immer sie wollten, aber damit war nun Schluss. Sie gehörte ihm. Er musste sie nur noch davon überzeugen. Und wenn er zu diesem Zweck einem dummen alten Aberglauben nachkommen musste, dann würde er es eben tun. Zur Hölle mit der ganzen Bande!
      »Also gut, ihr beiden«, sagte er, »ihr habt euch ein paar Tage prächtig auf meine Kosten amüsiert, aber das hat jetzt ein Ende.«
      Jarret grinste Gabe süffisant an. »Ich weiß nicht, wovon er redet. Du etwa?«
      »Keine Ahnung«, entgegnete Gabe.
      »Dann sollte ich es euch vielleicht verdeutlichen.« Oliver riss Gabe blitzschnell die Veilchen aus der Hand, klopfte an Marias Tür und pflanzte sich davor auf. Einen Augenblick später öffnete sich die Tür und Maria sah ihn verdutzt an. »Oliver! Was wollen Sie denn hier?«
      Er wusste nicht, was er sagen sollte. Sie trug einen weißen Baumwollmorgenrock über ihrem Leinennachthemd, beides bis zum Kinn zugeknöpft, züchtig wie eine Nonnentracht. Ihre Erscheinung erregte ihn auf eine Art und Weise, wie ihn noch nie eins von Pollys Mädchen erregt hatte. Er wäre am liebsten auf der Stelle über sie hergefallen.
      Stattdessen hielt er ihr die Veilchen unter die Nase. »Für Sie. Zum Valentinstag.«
      »Bringen Sie sie Ihren Freundinnen im Bordell«, entgegnete sie mit eisigem Blick. »Ich will sie nicht.«
      »Bitte, Maria«, sagte er heiser, »lassen Sie mich erklären.«
      »Sie müssen mir nichts erklären.« Mit einem Blick auf Betty, die ihnen den Rücken zukehrte, jedoch ganz offensichtlich lauschte, fügte sie leise hinzu: »Ich bin schließlich nur Ihre vorgebliche Verlobte. Wenn Sie mich also entschuldigen …«
      »Nein!« Hätte er nicht Tränen in ihren Augen glitzern sehen, wäre er vielleicht gegangen. Aber so brachten ihn keine zehn Pferde von ihrer Tür weg.
      Er hatte sie verletzt, obwohl er sich geschworen hatte, niemals eine Frau zu verletzen. Das war auch der Grund dafür, warum er sich nie auf eine festere Beziehung eingelassen hatte. Wurden ihm die Frauen zu anhänglich, trennte er sich stets von ihnen, bevor es hässlich werden konnte.
      Aber nun hatte er es geschafft, der Frau wehzutun, die er am allerwenigsten verletzen wollte. Das Gefühl, das diese Erkenntnis in ihm auslöste, gefiel ihm gar nicht. In diesem Moment hätte er alles dafür getan, dass dieser gekränkte Ausdruck aus Marias Gesicht verschwand.
      »Ich bin der erste Mann, den Sie heute sehen«, erklärte er, »also bin ich offiziell Ihr Valentinsschatz.«
      Sie lachte schrill. »Wegen eines albernen Aberglaubens? Wohl kaum.«
      »Weil ich es möchte«, sagte er leise. »Und weil Sie es auch möchten.«
      Sie erdolchte ihn förmlich mit ihrem Blick. »Einen betrunkenen Lüstling, der gerade aus dem Bett irgendeiner Hure gestiegen ist, würde ich nicht haben wollen, selbst wenn er der letzte Mann auf Gottes Erden wäre!«
      Damit knallte sie ihm die Tür vor der Nase zu.
      Seine Brüder fingen an zu lachen, doch er beachtete sie nicht. Er konnte es Maria nicht verdenken, dass sie zornig war. Schließlich hatte er ihr allen Grund dazu gegeben.
      Doch dadurch änderte sich gar nichts. Er würde nie im Leben aufgeben. Über kurz oder lang würde Maria Butterfield ihm gehören. Über kurz oder lang würde sie das Bett mit ihm teilen.
     

 
     
  17
     
        Maria war es gelungen, Oliver den Tag über zu meiden. Es war allerdings nicht besonders schwer gewesen, denn anscheinend hatte er ihn überwiegend damit verbracht, seinen Rausch auszuschlafen. Nicht dass es sie kümmerte. Sie hatte ihre Lektion gelernt und war mit ihm fertig. Daran konnte nicht einmal der hübsche Schwertlilienstrauß etwas ändern, den er ihr aufs Zimmer geschickt hatte.
      Als sie sich nun für den abendlichen Ball zurechtmachte, war sie recht stolz darauf, dass sie nur ein halbes Dutzend Mal an ihn gedacht hatte. Pro Stunde , merkte ihr Gewissen an.
      »So, das hätten wir«, sagte Betty und steckte die letzte Straußenfeder in Marias kunstvolle Frisur.
      Celia hatte ihr erklärt, es sei in diesem Jahr Mode, sich mit einer Vielzahl solcher wippender Federn zu schmücken, die sich vom Kopf aus bogenförmig dem Boden zuneigten. Maria hoffte nur, dass sie nicht auch auf demselben landeten. Betty schien sie mithilfe einer magischen Beschwörungsformel in ihrem Haar befestigt zu haben, und Maria war nicht sicher, ob sie auch an ihrem Platz blieben.
      »Sie sehen hinreißend aus, Miss!«, rief

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