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Lord Stonevilles Geheimnis

Lord Stonevilles Geheimnis

Titel: Lord Stonevilles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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den ganzen Krieg.
      Und das Schlimmste war, dass Maria mit in diesem ganzen Schlamassel steckte. Er hatte ihr versprochen, dass es nicht so weit kommen würde und sie sich keine Sorgen machen müsse, dass Hyatt etwas davon erfuhr. Sie hatte versucht, ihm klarzumachen, dass seine Großmutter mit der Bekanntgabe der Verlobung Ernst machen könnte, aber er war sich seiner Sache so verdammt sicher gewesen, dass er nicht auf sie gehört hatte. Und nun hatte er jede Menge Ärger am Hals.
      Innerhalb kürzester Zeit war er von Gratulanten umringt, ebenso wie Maria, die noch an ihrem Platz saß, sodass sie für den Moment nicht zueinander gelangen konnten. Abseits des Trubels wurde bereits darüber spekuliert, warum er eine völlig unbedeutende Person heiraten wollte. Es machte ihn unglaublich wütend, dass Maria wegen seiner schlimmen Fehler nun ebenfalls Ziel des gleichen Geschwätzes sein würde, wie es seine Familie seit ewigen Zeiten schon ertragen musste.
      Es dauerte eine halbe Stunde, bis er sich zu Maria durchgekämpft hatte, doch bevor er auch nur ein Wort mit ihr wechseln konnte, zupfte ihn Minerva am Arm. »Großmutter möchte gehen.«
      »Das überrascht mich«, knurrte er. »Ich dachte, nachdem sie ihr Ziel erreicht hat, bleibt sie noch ein bisschen, um sich an meinem Unglück zu weiden.«
      Minerva kniff missbilligend die Lippen zusammen. »Sie sagt, sie sei müde, und das ist sicher nicht gelogen. Man sieht es ihr an. Celia und ich fahren mit ihr nach Hause.«
      »Gut.« Oliver schaute zu Maria, die sich mit einem starren Lächeln im Gesicht mit drei Frauen unterhielt, und plötzlich war sein Beschützerinstinkt wieder geweckt. »Nehmt Maria auch mit. Sie sieht völlig erschlagen aus. Ich muss retten, was noch zu retten ist, bevor ich hier wegkann, und das geht leichter, wenn ich mich nicht um sie kümmern muss. Wenn ich jetzt nichts unternehme, steht es morgen in allen Zeitungen, und Maria hat Angst, dass ihr echter Verlobter Wind davon bekommt.«
      Nicht dass es ihn auch nur im Entferntesten interessierte, ob er davon erfuhr. Hyatt hatte Maria nicht verdient. Aber er hatte es ihr versprochen und wollte sie nicht enttäuschen.
      »Wie hat Lady Tarley überhaupt davon erfahren, dass du und Maria …«
      »Frag nicht«, sagte er und stöhnte. »Du würdest es nicht glauben.«
      »In Anbetracht von Großmutters Reaktion würde ich sagen, dass dein Plan sich nicht so entwickelt hat, wie wir gehofft hatten.«
      »Großmutter hat mich zum Narren gehalten.«
      »Wie es aussieht, hat sie uns alle zum Narren gehalten.« Minerva sah ihn prüfend an. »Was willst du jetzt tun?«
      »Wenn ich das nur wüsste! Zumindest muss ich dafür sorgen, dass die Zeitungen nicht darüber schreiben. Das bin ich Maria schuldig.«
      Glücklicherweise erklärte sich Maria sofort bereit, mit seinen Schwestern und seiner Großmutter nach Hause zu fahren, was ihm seine Aufgabe wesentlich erleichterte. Die nächste Stunde verbrachte er damit, sich jeden im Saal vorzuknöpfen, der Verbindungen zur Presse hatte, und allen zu erklären, dass er die Verlobung erst dann publik machen wolle, wenn er und Maria ihre Familie in Amerika davon in Kenntnis gesetzt hätten.
      Als er schließlich mit seinen Brüdern und Freddy nach Hause fuhr, war er so müde, dass er ihre Fragen nur noch sehr einsilbig beantwortete. Zum Glück übernahm Freddy alsbald das Gespräch und erging sich in einem endlosen Strom von Belanglosigkeiten über den Ball und die edlen Fräcke der Gentlemen und das großartige Essen.
      Kaum waren sie auf Halstead Hall eingetroffen, wünschte Oliver den anderen eine gute Nacht und ging in sein Arbeitszimmer, um Briefe an die Pressevertreter zu schreiben, die er auf dem Ball verpasst hatte. Es war beinahe zwei Uhr in der Frühe, als er beschloss, sich zu Bett zu begeben.
      Doch er war voller Unruhe. Seit dem Fiasko hatte er noch nicht allein mit Maria sprechen können. Wie hatte sie die Sache aufgenommen? Er könnte es ihr nicht verübeln, wenn sie ihn nun hasste.
      Er musste unbedingt mit ihr sprechen. Es war zwar schon spät, aber vielleicht war sie noch wach. Wenn er bis zum Morgen wartete, musste er wieder gegen seine ganze Familie ankämpfen, um überhaupt in ihre Nähe zu gelangen. Außerdem konnte er erst ruhig schlafen, wenn er ihr versichert hatte, dass sich der Klatsch nicht über den Ort hinaus verbreiten würde – auch wenn er sich dessen nicht hundertprozentig sicher war.
      Wenige

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