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Lord Tedric 01 - Lord Tedric

Lord Tedric 01 - Lord Tedric

Titel: Lord Tedric 01 - Lord Tedric Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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hinter sich stehen.
    »Carey ist immer noch nicht da«, sagte dieser.
    »Vielleicht kommt er später an Bord, denn wir haben noch etwas Zeit.«
    Nolan schüttelte nur den Kopf. »Das würde mich wundern«, murmelte er und runzelte nachdenklich die Stirn.
    *
    Die riesige Hülle des Flottenkreuzers Adlerauge schien zu schrumpfen, als die Mitglieder des Korps an Bord gingen. Die inneren Korridore schienen ihnen noch enger als die der Fähre, und Tedric mußte den Kopf einziehen, während sie dem Matrosen folgten, der sie zu ihrer Kabine brachte. Die Kabinen waren kaum groß genug, daß sich ein Mann frei darin bewegen konnte, aber für zwei Personen vorgesehen.
    Mißvergnügt wandte sich Nolan an den Matrosen.
    »Bist du sicher, daß du uns zur richtigen Kabine gebracht hast?« fragte er.
    Der Matrose nickte. »Jawohl, Sir, wenn Sie schon diese Kabine für klein halten, sollten Sie erst einmal sehen, wie wir von der Mannschaft untergebracht sind. Die Räume sind kaum größer als dieser, doch dafür werden fünfzig oder sechzig Personen hineingepfercht.«
    Der Matrose, wie alle gewöhnlichen Arbeiter im Reich, gehörte einer Untermensch-Spezies an, die sich im Laufe der Jahrhunderte aus den intelligenteren Tierarten der Erde entwickelt hatte. Dieser Matrose stammte augenscheinlich von einer Katzenart ab, er besaß dichtes Fell, seine Augen waren zwei gelbe Schlitze und seine Stimme zischte und schnurrte gleichzeitig.
    »Es ist kaum zu glauben, daß es noch schlechtere Quartiere geben soll als dieses«, wandte sich Tedric an Nolan. Die Kabine enthielt zwei Betten, die übereinander an einer Wand befestigt waren, davor einen schmalen freien Raum und einen kleinen Bildschirm in einer Ecke. Tedric schob seine wenigen Habseligkeiten unter das untere Bett und überzeugte sich, daß er darauf sitzen konnte.
    »Die Adlerauge sieht auf den ersten Blick so riesig aus. Ist die Mannschaft so zahlreich, daß kaum genug Platz für die Offiziere bleibt?«
    »Die Mannschaft ist nicht die Ursache dafür, Sir«, erklärte der Matrose. »Der N-Raum-Antrieb ist schuld an der Enge. Ich will versuchen, es ihnen zu erklären, wie ich es verstanden habe. Wegen seiner Größe braucht das Schiff einen Antrieb mit der zehnfachen Leistung eines normalen, um die N-Geschwindigkeit zu erreichen. Der Antrieb umfaßt etwa Dreiviertel des Schiffsraumes, so daß für die Besatzung nicht mehr viel Platz bleibt.«
    »Verstehen Sie nun, was ich meinte?«, wandte sich Nolan an Tedric. »Dies ist also der kleine Zeitvertreib der Careys.«
    »Scheint keine allzu komfortable Reise zu werden«, stimmte Tedric zu.
    Bevor Nolan weitersprechen konnte, erwachte der Bildschirm an der Wand plötzlich zum Leben. Auf der Sichtscheibe erschien ein Muster von Lichtzeichen, dann sagte eine Stimme: »Alle eingetroffenen Korpsmitglieder werden aufgefordert, sich in der Kapitänsmesse zu einer ersten Einsatzbesprechung einzufinden. Ich wiederhole, alle eingetroffenen Korpsmitglieder werden aufgefordert ...«
    Nolan streckte den Arm aus und schaltete das Gerät ab. Dann wandte er sich zu Tedric um. »Jetzt schon? Wieso läßt man uns nicht genügend Zeit, um uns an unsere neue Umgebung zu gewöhnen?«
    Der Matrose unterbrach ihn: »Wenn Sie wollen, meine Herren, werde ich Ihnen den Weg zur Messe zeigen.«
    »In Ordnung«, entschied Nolan, »geh voran, wer immer du bist.«
    »Keller ist mein Name, Sir, Hilfssteward Keller III.«
    »Also geh voraus, Mister Keller III.«
    *
    Durch einen verwirrenden Irrgarten von Korridoren erreichten sie schließlich die Kapitänsmesse. Tedric fragte sich zweifelnd, ob sie jemals ohne Kellers Hilfe den Weg zu ihrer Kabine zurückfinden würden, als dieser plötzlich eine Tür öffnete, den Kopf hindurchsteckte und sie anmeldete: »Die Leutnants Nolan und Tedric.«
    Die Kapitänsmesse entpuppte sich ebenfalls als kleiner, schwach erleuchteter Raum. Überall standen Sessel und Stühle herum, auf denen die Korpsmitglieder Platz genommen hatten, und ließen nur wenig freien Raum. Nolan bahnte sich seinen Weg zu einem Sessel und winkte Tedric zu sich herüber. Die anderen Korpsmitglieder schauten bei ihrem Eintritt auf, sagten jedoch nichts. Es herrschte eine gedrückte Stimmung. Tedric betrachtete nachdenklich die zerfetzten, verschlissenen Polster der Stühle und Sessel und glaubte, die Ursache für die Mißstimmung gefunden zu haben. Die Erwartungen der Korpsmitglieder waren einfach enttäuscht worden. Für diese Männer, besonders nach ihrer

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