Lord Tedric 01 - Lord Tedric
fragte Tedric.
»Sie sind so programmiert. Früher einmal, ich glaube es war während des Krieges, haben die Wykzl versucht, sie als Soldaten einzusetzen. Ursprünglich hatten sie auch Erfolg damit, die Roboter töteten eine Menge kaiserlicher Soldaten, doch dann ging der Schuß nach hinten los. Die Roboter überfielen ein paar eigene Welten der Wykzl, begingen überall unvorstellbare Greueltaten. Die Wykzl haben ihre Lektion gelernt und die Roboter sofort wieder umprogrammiert. Sie werden niemals mehr Roboter als Soldaten benutzen.«
»Woher weißt du das alles?«
»Ich kenne diese Roboter von früher. Es geschieht nicht zum ersten Mal, daß die Wykzl in das Empire eindringen. Doch man verschweigt diese Vorfälle, denn keiner legt Wert auf einen weiteren Krieg. Auch die Wykzl nicht, glaube ich.«
Tedric nickte bedächtig. Was Keller da erzählte, war hochinteressant, und er würde dieses Thema später wieder aufgreifen. »Du bist also der Meinung, wir sollten jetzt gehen.«
»Die Roboter nehmen keine Notiz von uns. Sie sind darauf programmiert, einen Stollen zu graben, nichts sonst.«
Tedric beschloß, Kellers Worten zu vertrauen. Er richtete sich auf und trat aus dem Schatten des Felsens hervor. Die wenigen Roboter in seiner Nachbarschaft verhielten sich genau so, wie Keller es vorausgesagt hatte. Tedric blieb stehen und winkte die anderen zu sich. Rasch liefen sie zur Fähre hinüber und krochen durch die offene Schleuse hinein.
Im Innern starrte ihnen ein Wykzl mit großen Augen entgegen. Die drei Männer benötigen ihre ganze Kraft, um das fremde Wesen zu überwältigen. Tedric war erstaunt über seine Kraft. Er wollte es nicht töten, doch es schien keinen anderen Weg zu geben, seiner Herr zu werden. Endlich gelang es ihm, während Nolan und Keller die Arme festhielten, von hinten seinen Hals zu umfassen und zuzudrücken. Nach langen Sekunden heftigen Kampfes wurde die Abwehr des Wykzl schwächer, das Wesen trat noch einmal wild um sich, dann sackte es in sich zusammen.
»Ist er tot, Sir?«, fragte Keller. Schwer atmend hockte er auf dem Boden, wischte sich mit einer Hand das Blut von der Nase.
»Ich hoffe nicht.« Tedric stolperte durch die zertrümmerte Einrichtung des Cockpits, suchte nach etwas, mit dem er den Wykzl fesseln konnte, bevor dieser sein Bewußtsein wiedererlangte. Schließlich nahm er seinen Uniformgürtel dazu.
Nolan war bei Bewußtsein, doch nicht in der Lage, zu sprechen. Er lag auf dem Rücken und keuchte heftig. Tedric löste seinen Gürtel und schaffte es mit Kellers Hilfe, den gefangenen Wykzl an einem Wandvorsprung festzubinden. Dann ging er zur Kontrollkonsole des Cockpits hinüber. Sie war unbeschädigt geblieben, doch auch diese Tatsache würde ihnen nichts nützen, denn mit einem Blick hatte er erkannt, daß ihm die Instrumente fremd waren. Tedric hatte nicht die leiseste Ahnung, wie er die Fähre fliegen sollte.
Keller langte über seine Schulter und deutete auf einen roten Plastikhebel. »Das ist der Starthebel, Sir.«
Mit offenem Mund wandte Tedric sich um. »Du weißt, wie man dieses Ding hier fliegt?«
»Nein, nicht genau.«
»Wie gut kennst du seine Bedienung?«
»Gut genug, um es in den Orbit zu bringen.«
»Doch woher? Dies ist ein Wykzl-Schiff. Du hast doch sicher nicht gelernt, es zu fliegen.«
»Nun, ich ... tatsächlich ...« Keller kletterte in den hohen Sitz, der vor der Konsole angebracht war. Seine Beine baumelten einen vollen Meter über dem Boden. »An sich sollte es geheim bleiben, Sir, doch es gab eine Expedition – etwa vor zwei Jahren – in das Wykzl-Territorium.«
»Zu welchem Zweck?«
»Das habe ich nie erfahren. Vielleicht wußten das die Offiziere, obwohl ich auch das für unwahrscheinlich halte. Wir besuchten ein halbes Dutzend Wykzl-Planeten und machten Aufnahmen davon. Wir waren darauf vorbereitet, zu kämpfen, doch man hat uns in Ruhe gelassen. Die Wykzl wußten genau, daß wir da waren – wußten vielleicht sogar, warum, doch sie tauchten nicht auf.«
»Das ist seltsam«, sagte Tedric.
»Aber nichts Neues.« Nolan hatte sich vom Boden erhoben. Er hatte blaue Flecken im Gesicht und seine Oberlippe war geplatzt. Doch sonst schien er unverletzt. »Gerüchteweise hörte ich von dieser Expedition – von meiner Familie. Möglicherweise wußte sogar der Kaiser nichts davon, denn das ganze geschah auf Veranlassung der Careys.«
»Von Matthew Carey?«
»Eher von seinem Vater. Vielleicht hat Matthew davon gewußt, doch das bezweifle
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