Lord Tedric 01 - Lord Tedric
Bericht erwartet.«
»Dann bringen Sie uns zu ihm.« Mit diesen Worten wandte Tedric sich um und winkte Keller zu, der etwas abseits stand, eine Hand am Arm des gefangenen Wykzl.
»Bring ihn herüber, Keller!«
Der Leutnant fuhr zurück. »Halten Sie das für richtig?«
»Ich glaube, wir sind in der Überzahl«, beruhigte Nolan ihn.
»Diese Wesen können manchmal sehr hinterhältig sein.«
Nolan winkte ab. »Wir auch.«
Diese Zusicherung schien den Leutnant zu überzeugen, denn er setzte seine Leute in Bewegung. Er winkte Tedric und Nolan zu, ihm zu folgen, führte sie durch die inneren Korridore des großen Schiffes zum Kontrollraum in seiner Mitte.
Währenddessen versuchte sich Tedric darüber klar zu werden, was und wieviel er Kapitän Maillard erzählen wollte, ihm fiel es schwer, sich im Moment darauf zu konzentrieren. Er verspürte wieder dieses seltsame Gefühl, daß etwas sehr Wichtiges an die Oberfläche seines Bewußtseins drängte, und wieder konnte er nicht genau sagen, was es war. Es mußte etwas mit dem Treffen zu tun haben, das gerade zwischen Carey und dem Wykzl-Kommandanten stattfand. Doch was?
Die Kontrollzentrale der Adlerauge war nicht halb so beeindruckend wie Tedric sie sich vorgestellt hatte. Sie befand sich in einem sehr hohen, kreisrunden Raum, der gerade groß genug war, um die drei Männer zu fassen, die sich in ihm aufhielten. Als Tedric und Nolan sich hineindrängten, kam einer der Männer zu ihnen herüber, um sie zu begrüßen. Es war Kapitän Maillard. Tedric und Nolan machten eine Ehrenbezeugung.
»Ich freue mich, euch wieder an Bord zu haben«, sagte Kapitän Maillard. Trotzdem schien ihn ihre Anwesenheit an Bord zu wundern.
»Carey hat mir erklärt, Sie seien ...« Mitten im Satz hielt er inne und seine Augen weiteten sich entsetzt. »Wo habt ihr dieses Wesen aufgetrieben?«
Tedric wandte sich um. Keller hatte mit dem gefangenen Wykzl gerade den Raum betreten. Tedric lächelte dem Kommandanten beruhigend zu.
»Wir haben ihn auf unserer Flucht von Evron 11 überwältigt und gefangengenommen.«
»Das war bestimmt nicht einfach«, bemerkte Maillard trocken.
»Sie haben recht, es war ein harter Kampf. Sehen Sie hier.« Nolan deutete auf seine Lippe. »Sie können sich selbst überzeugen, daß ich dabei beinahe einen Satz Zähne verloren hätte.«
Beim Anblick von Keller und dem gefangenen Wykzl war Maillard bis zu seinem Sitz vor den drei großen Bildschirmen zurückgewichen. Verwirrt ließ er sich hineinfallen und betrachtete Nolan mit einem Ausdruck von Verwunderung und Sorge.
»Doch war eure Handlung nicht zu riskant? Ich bin mir nicht sicher, ob Carey das gutheißen würde. Er befindet sich in diesem Augenblick in der Hand der Wykzl. Sie könnten sich an ihm rächen.«
»Diese Gefahr besteht meiner Meinung nach kaum, Sir. Sobald wir uns mit den Wykzl geeinigt haben, werden wir unseren Gefangenen freilassen.«
Während Nolan noch von Einigung sprach, was Tedric im stillen für unmöglich hielt, – die Wykzl waren ganz eindeutig im Vorteil – fiel Tedrics Blick zufällig auf die drei Bildschirme.
Die ersten beiden zeigten die Oberfläche des Planeten unter ihnen, möglicherweise die Minen, obwohl keine Einzelheiten zu erkennen waren. Der mittlere Schirm dagegen übertrug das Bild eines Raumsektors, den zwei kleinere Schiffe aneinandergekoppelt durchschwebten, während ein drittes, größeres gerade von rechts ins Bild wanderte. Aufmerksam studierte Tedric den Schirm, bis er sicher war, was das zu bedeuten hatte. Er wollte gerade die anderen auf seine Entdeckung aufmerksam machen, als er mitten in der Bewegung erstarrte. Genau das war es, was er zu tun hatte, hier mußte er ansetzen. Seine Hände wurden feucht.
Das Bild auf dem Schirm kam ihm bekannt vor, er sah es nun zum zweiten Mal in seinem Leben. Oh nein, nicht genau so, natürlich. Sogar die Wissenden waren nicht allmächtig, sie hatten ihm von diesem Augenblick erzählt, hatten ihn davor gewarnt. Und darüber hinaus hatten sie ihm genau erklärt, wie er sich in dieser Situation zu verhalten hatte.
Er ließ Nolan weiterreden, der gerade zum Vergnügen von Kapitän Maillard die spannenden Einzelheiten ihrer Abenteuer auf Evron 11 berichtete. Hinter seinem Rücken drehte Tedric sich einmal um seine eigene Achse, ließ seine Blicke durch den Raum schweifen. Erst schaute er zur Tür, wo der Leutnant mit zwei seiner Wachen stand und sie immer noch mißtrauisch beobachtete. Die beiden anderen Männer in der
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