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Lord Tedric 01 - Lord Tedric

Lord Tedric 01 - Lord Tedric

Titel: Lord Tedric 01 - Lord Tedric Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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besetzen. Wie ihr wißt, habe ich versagt. Doch meine Nachfolger werden, sobald sie hier ankommen, meinen Fehler wieder wettmachen.«
    Maillard beobachtete den Wykzl mit zusammengekniffenen Augen. Auch Tedric hatte begriffen, daß der Wykzl seine Worte als eindeutige Drohung verstanden wissen wollte.
    »Willst du auf diesem Weg das Empire warnen?«, fragte Maillard.
    »Genau. Von mir selbst habt ihr nichts mehr zu befürchten. Da ich mich gemäß dem ordentlichen Ritual ergeben habe, komme ich für weitere Aktionen nicht mehr in Frage. Trotzdem solltet ihr versuchen, den Ernst der Lage zu begreifen. Wir werden immer wieder versuchen, die Minen in unseren Besitz zu bringen, denn das Dalkanium ist für uns jetzt ebenso lebensnotwendig wie Luft oder Blut.«
    »Das würde einen erneuten Krieg zwischen unseren beiden Nationen bedeuten.«
    »Den ihr auf einfache Weise vermeiden könntet, indem ihr uns das Dalkanium liefert.«
    Maillard schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, dazu bin ich nicht befugt.«
    »Wer außer Melor Carey kann das noch entscheiden?«
    »Nur der Imperator, Kane, selbst.«
    »Dann wende ich mich an euch«, sagte Mo-leete. »Gemäß den Ritualen unserer Rasse sind wir jetzt alle Brüder der Ehre. Als euer Bruder bitte ich euch, verwendet euch als unsere Unterhändler. Geht zum Imperator und berichtet ihm, was ihr von mir erfahren habt. Er wird Verständnis haben, denn er ist ein sehr ehrenhafter Mensch. Das jedenfalls haben wir immer geglaubt.«
    »Das stimmt«, antwortete Maillard, ließ jedoch die Tatsache unausgesprochen, daß auch der Entscheidungsspielraum des Imperators stark, wenn nicht völlig, eingeschränkt war.
    »Dann wirst du also meine Bitte weiterleiten?«
    »Um einen Krieg zu verhindern, tue ich alles. Ich habe in einem Krieg mitgekämpft, es war häßlich und erniedrigend. Ich möchte nicht noch einmal eine solche Zeit erleben.«
    »Und du?«, fragte Mo-leete Nolan.
    »Für mich gilt das gleiche wie für den Kapitän. Ich bin zwar kein Vertrauter des Imperators, doch ich werde es versuchen.«
    »Tedric?«
    »So gut ich kann, Mo-leete.«
    »Keller?«
    »Ich richte mich nach den anderen. Es ist zwar noch nicht vorgekommen, daß jemand wie ich einen Blick auf seine Hoheit werfen konnte, doch ich werde die anderen begleiten.«
    »Ihr seid wirkliche Brüder der Ehre.« Mo-leete beugte sich vor und streckte eine Hand aus, die Nolan, Tedric, Maillard und Keller wieder gemeinsam ergriffen. Jeder von ihnen war seltsam bewegt, jeder verspürte die Bedeutung dieses Augenblicks.
    Mo-leete erhob sich und bedeutete den anderen, das gleiche zu tun. Dann verbeugte er sich noch einmal tief.
    »Sobald meine Roboter alle eingeschlossenen Minenarbeiter befreit haben, werde ich das Imperium der Menschheit verlassen.«
    »Das ist unser Wunsch«, antwortete Maillard. Sogar Carey hätte dagegen nichts einzuwenden gehabt, dessen war er sich sicher. Mo-leete würde mit dem kleinen Wykzl-Schlachtschiff in seine Heimat zurückkehren. Ihn festzuhalten und als Gefangenen zu behandeln, hätte von der Gegenseite als kriegerischer Akt ausgelegt werden können. Und niemand konnte sich eine Verschlechterung der angespannten Situation wünschen.
    »Wir werden uns wiedersehen«, sagte Mo-leete zum Abschied. Dabei schaute er Tedric an, und seine Worte waren eine Feststellung, keine Frage.
    Auch Tedric nickte. »Wir werden uns wiedersehen.« Er wußte nicht, woher er diese Gewißheit nahm, doch er fühlte, daß es stimmte.
    Rasch wandte sich Mo-leete um und ging davon. Eine Zeitlang beobachtete Tedric noch seine kleiner werdende Gestalt, wandte sich dann zu den anderen um, als ihm plötzlich etwas einfiel. Der andere Wykzl, den er in der Fähre gefangengenommen zu haben glaubte, hatte sich bis jetzt nicht von der Stelle gerührt. Während des ganzen Gespräches hatte er geschwiegen, so daß die anderen ihn einfach vergessen hatten. Auch jetzt machte er keine Anstalten, Mo-leete zu folgen.
    Inzwischen hätte auch Nolan das seltsame Verhalten des Gefangenen bemerkt. Er legte seine Hände trichterförmig um den Mund und rief: »He, was ist mit ihm? Was soll mit ihm geschehen?«
    Mo-leete, der sich inzwischen schon weit entfernt hatte, drehte sich um. Seine Stimme drang nur noch schwach zu ihnen herüber: »Er heißt Ky-shan.«
    »Was will er noch bei uns?«
    Tedric hätte schwören mögen, daß er Mo-leete lachen hörte. Deutlicher als vorher vernahm er Mo-leetes Antwort: »Fragt ihn doch!«
    Verständnislos blickte Nolan Tedric

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