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Lord Tedric 03 - Die Raumfestung

Lord Tedric 03 - Die Raumfestung

Titel: Lord Tedric 03 - Die Raumfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Doc Smith / Gordon Eklund
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Sorgfältig ging Tedric in Gedanken das wenige durch, was er über die Geschichte dieser Rasse wußte. Die Biomenschen waren zu der Zeit auf der Erde entstanden, als jahrhundertelang praktisch ununterbrochen Kriege dort tosten – das war zwischen den ersten zögernden Schritten, die der Mensch ins All gewagt hatte, und der Erfindung des N-Raumantriebs. Die biologische Taktik hatte zunächst zur Entwicklung der verschiedenen Submenschenzuchten geführt, als alle Seiten nacheinander – Tedric hatte immer Schwierigkeiten damit gehabt, zu unterscheiden, wer in diesen komplizierten, sinnlosen Kriegen welche Rolle gespielt hatte – versuchten, die in den ersten Phasen des Konflikts abgeschlachteten Tausende von Menschen durch niedere Tiere zu ersetzen. Die Biomenschenrasse war ebenfalls im Labor entstanden, als man nämlich Gene manipuliert hatte, um ein Übermenschenpotential zu bekommen. Was die militärischen Führer der Erde nicht begriffen hatten, war die Tatsache, daß eine solche Übermenschenrasse sich nicht damit zufriedengeben würde, in den Angelegenheiten der Menschen lediglich eine untergeordnete Rolle zu spielen.
    Es hatte folglich nicht allzu lange gedauert, bis die Biomenschen die Kontrolle der Labors an sich gerissen und es geschafft hatten, ihre eigene Rasse zu vervollkommnen. Nicht willens, zu regieren oder sich in die menschlichen Kriege verwickeln zu lassen, hatten die Biomenschen im Abseits gelebt und im Sonnensystem einige Inselsatelliten bewohnt, bis der N-Raumantrieb – interessanterweise von einem gewöhnlichen Menschen – erfunden wurde und es ihnen gestattete, sich in einem Teil der Galaxis anzusiedeln, der weitab von ihren Vorfahren lag.
    Seit der Auswanderung hatte es praktisch keinerlei Kontakte mehr zwischen den beiden Arten gegeben. Die Biomenschen weigerten sich einfach, Schiffe des Imperiums in ihren Herrschaftsbereich einzulassen, und wenn es auch vereinzelten Individuen, wie etwa Wilson, dem Roboter, gelungen war, die Sphäre der Biomenschen zu betreten, so hatten diese dennoch scheinbar wenig herausfinden können und noch weniger enthüllt. Es wurde behauptet, daß die Biomenschen nun auf einer anderen, höheren Mentalebene lebten als die normalen Menschen und daß sie bestimmte Undefinierte Fähigkeiten hätten, die sie zu einer echten, anderen Art machten. Was Ky-shan über die Fähigkeit der Biomenschen gesagt hatte, sich selbst durch den Weltraum zu projizieren, erstaunte Tedric nicht weiter. Er hatte schon viel seltsamere, unmöglichere Behauptungen gehört. War das nun wahr oder nicht? Er wußte es nicht. Vielleicht wußten nur die Biomenschen das wirklich.
    Und Fra Villion war außerdem noch ein Vemplar – jedenfalls nahm Ky-shan das an. Die Vemplars waren die einzigen Mitglieder ihrer Rasse, die sich für die Kriege der alten Erde interessierten und ihre Dienste der jeweils am meisten bietenden Partei zur Verfügung stellten. Die Vemplars waren schwarze Ritter, echte Krieger mit der Berufung zum Kriegshandwerk, deren angebliche Heldentaten die Grundlage für ein gutes Dutzend berühmter epischer Gedichte geworden waren. Tedric hatte sich darüber immer gewundert. Wie konnte es ohne Loyalität und Ehre echtes Heldentum geben? Ein Vemplar führte Krieg, weil es ihm einfach Lust bereitete. Sein Kodex gründete auf dem Gedanken vom ständigen Kampf. Und doch waren es die Vemplars gewesen, die zweimal in die menschliche Geschichte eingegriffen hatten, als die Kriege außer Kontrolle zu geraten drohten und die Menschheit deswegen beinahe vernichtet worden wäre; sie hatten dazu aufgerufen, das Töten zu beenden, bis man es später in kleinerem, weniger katastrophalem Maßstab wieder aufnehmen könne.
    Die Vemplars waren wirklich seltsame Vertreter einer ohnehin seltsamen Rasse, und wenn sich einer von ihnen tatsächlich im Reich der Menschheit in der Gestalt eines Piratenhäuptlings materialisiert haben sollte, dann konnte das für die ganze Menschheit schwerwiegende Folgen haben.
    War es nicht also seine Pflicht – Tedrics Pflicht –, dieses Phänomen zu untersuchen und festzustellen, was es eigentlich bedeutete?
    Nein! Er schlug mit der Faust auf das Kontrollpaneel, das sich vor ihm befand, und zerbrach dabei eine Glasscheibe, so daß zahlreiche Knöpfe und Schalter durch die Kabine geschleudert wurden. Nicht er, er konnte es einfach nicht sein, er war ja nicht einmal hier geboren.
    Tedric blickte seine Hand an. An einem Knöchel lief ein Blutstreifen herab. Plötzlich

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