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Lord Tedric 03 - Die Raumfestung

Lord Tedric 03 - Die Raumfestung

Titel: Lord Tedric 03 - Die Raumfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Doc Smith / Gordon Eklund
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eher als aufregend. Vielleicht weil ihn dies irgendwie an sein Heimatuniversum erinnerte. Auch das war ein grauer Ort, soweit er sich noch daran erinnern konnte. Natürlich nicht so leer wie der N-Raum, aber auf jeden Fall dünn besiedelt im Vergleich zu den dicht bevölkerten Planeten des Reichs der Menschheit. Er konnte sich daran erinnern, wie er tagelang umhergewandert war, ohne einer Menschenseele zu begegnen. Wenigstens glaubte er, sich daran erinnern zu können. Es war alles so matt – so vage – wie in einem fast vergessenen Traum.
    Das Schiff, das Fra Villion ihnen zur Verfügung gestellt hatte, war eine ausgezeichnete Maschine, mehr als raumtauglich, ein Zwergkreuzer, der für eine Mannschaft von fünf Personen gut ausgerüstet war. Das vordere Cockpit, in dem Tedric saß, ragte von der Hülle des Schiffs wie eine Beule auf einem Holzblock hinaus. Yod, Ky-shan, Juvi und Dass befanden sich hinten. Jeder von ihnen hatte seine eigenen Aufgaben zugewiesen bekommen.
    Milrod Elf befand sich nur vier Tage entfernt. Tedric wünschte sich mehr Zeit zum Nachdenken und zum Fällen von Entscheidungen. Auf Nykzas hatte er zugestimmt, Fra Villion zu dienen, doch nun, da er so nah an dem Planeten war, wußte er nur eins: Er würde niemals zustimmen, Lady Alyc Carey Schaden zuzufügen.
    Außerdem war er wütend. Bitter, zutiefst wütend. Doch Tedric war es so sehr gewöhnt, seine wahren Gefühle zu verbergen, daß kein noch so scharfer Beobachter auf die ungestüme Wut hätte schließen können, die in dem hochgewachsenen, muskulösen blonden Mann brodelte.
    Tedric war besonders auf Skandos von Prime und auf die Wissenschaftler wütend, für die er hier gerade stand. Sie waren es gewesen, die ihn in dieses Universum gebracht hatten, um ihren eigenen Zielen gegen bestimmte, ungenannte Feinde zu dienen. Bisher hatte Tedric ihren Wünschen entsprochen. Er hatte ihnen gut gedient, ohne zu zögern sein Leben und seine Freiheit riskiert, ohne an die Konsequenzen zu denken, aber nun fing er an, Zweifel zu hegen. Die Arroganz der Wissenschaftler machte ihn zornig. Wer waren sie denn, daß sie einen Menschen aus seiner eigenen Zeit und aus seinem Universum herausrissen, um ihn für ihre Ziele einzusetzen? Was war er ihnen denn schuldig, wenn sie sich weigerten, auch nur einige Informationen preiszugeben, damit er anders handeln konnte denn als bloße unbewußte Marionette? Die Wissenschaftler hatten ihn von Anfang an wie ein Kind behandelt, und nun verlangten sie etwas, was für ihn das höchste Opfer war: Sie wollten von ihm, daß er Lady Alyc tötete. Nicht, daß sie ihm das jemals so gesagt hätten – nicht wörtlich, nein. Aber ihr Leben bedeutete ihnen nichts – kein Individuum bedeutete ihnen etwas. Fra Villion war wichtig – Lady Alyc nicht. Fra Villion war unmittelbar an der gewaltigen, kosmischen Auseinandersetzung beteiligt, die in diesem Universum tobte – und über die Tedric immer noch so gut wie nichts wußte –, Lady Alyc aber war lediglich eine unwichtige Person von vielen. Nun, er würde es nicht tun. Er würde sie nicht töten. Weder Villion noch die Wissenschaftler konnten ihm diesen Preis abverlangen. Er hatte seine Entscheidung schon getroffen.
    Außerdem war Fra Villion ein Biomensch. Ohne Ky-shan hätte er das nie erfahren. Und mehr als nur ein Biomensch – Fra Villion war ein schwarzer Ritter, ein Vemplar, ein Mitglied einer seltenen und besonderen Art, um die sich seit Hunderten von Jahren, seit die Vemplars die Welt der Menschen verlassen hatten, Legenden rankten. Die Wissenschaftler mußten das doch wohl wissen, und doch hatten sie sich nie die Mühe gemacht, ihn darüber zu informieren. Er kannte ihre Ausreden.
    »Wir können uns nicht unmittelbar einschalten«, hatte Skandos ihm gesagt, »denn das würde unserem Gegner die gleiche Chance gestatten.«
    Tedric war das egal. Er brauchte Information, Hilfe, und statt dessen war er hier in der Leere des N-Raums gestrandet, und das ganze angebliche Schicksal der Menschheit ruhte auf seinen alles andere als tragefreudigen Schultern. Es war ein Witz. Oder hätte einer sein können. Das Problem war, daß die ganze Angelegenheit viel zu ernst war, als daß man darüber lachen konnte.
    Tedric beschloß, die damit zusammenhängenden ethischen Fragen zu ignorieren und sich vorläufig auf die wenigen harten Fakten zu konzentrieren, die ihm zur Verfügung standen. Fra Villion war ein Biomensch, und das zu wissen sollte einigen Wert für sein Handeln haben.

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