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Lords of Salem: Roman (German Edition)

Lords of Salem: Roman (German Edition)

Titel: Lords of Salem: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Zombie
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einen Müll von sich geben? Er spürte, wie sein Gesicht vor Scham rot anlief.
    » Ich sollte jetzt wirklich gehen«, sagte er steif.
    » Dafür ist es leider zu spät«, sagte Lacy.
    Francis stand auf, und in dem Moment, als er sich zur Tür wandte, wurde ihm das Blatt einer Schaufel ins Gesicht geschlagen. Er taumelte gegen das Tischchen, stieß es um und verbrannte sich an dem verschütteten Tee, ehe er zu Boden ging. Er starrte Sonny an, die mit der Schaufel in den Händen und undurchdringlichem Gesichtsausdruck über ihm stand. Dann sah er hilfesuchend zu den anderen Frauen im Zimmer, doch sie wirkten weder verstört noch beunruhigt.
    » Ah, mein Süßstoff«, sagte Lacy gelassen. » Danke, Sonny.«
    » War mir ein Vergnügen«, sagte Sonny.
    Francis war benommen und begriff nicht ganz, was geschehen war. Sein Kopf pochte, der Kiefer fühlte sich taub an und war vielleicht gebrochen. Er hatte eine Platzwunde im Gesicht, aus der Blut in seine Augen floss. Als er versuchte aufzustehen, schlug Sonny ihm erneut mit der Schaufel ins Gesicht, dieses Mal nicht ganz so fest, aber hart genug, um seine Nase zu brechen und ihn am Boden zu halten.
    Er beobachtete, wie Megan ruhig aufstand. Sie stieg geschmeidig über ihn hinweg, ging zu einem alten Plattenspieler, der neben Lacy stand, und setzte die Nadel in die Rille. Es erklang sehr laute klassische Musik. Mozarts Requiem , wie ihm schwach bewusst wurde.
    Als sie sich umdrehte und zu ihm zurückkam, hielt sie ein Fleischermesser in der Hand.
    Heidi schloss die Tür und verriegelte sie. Dort würde sie auf keinen Fall hinauskommen. Mit dem Gefühl, in der Falle zu sitzen, wanderte sie durch die Wohnung, von der Küche ins Wohnzimmer, vom Wohnzimmer ins Schlafzimmer und wieder zurück, hin und her, die Arme um den Leib geschlungen. Was sollte sie tun? Sie musste raus, aber wie?
    Vielleicht könnte sie aus dem Fenster klettern, überlegte sie. Doch als sie dort hinausblickte, sah sie nicht die Straße, die sie vorhin gesehen hatte, sondern das Ende einer Gasse. Obwohl sie wusste, dass es Tag war, war es dunkel vor dem Fenster, und die Gasse wurde in das rote Licht flackernder Neonröhren getaucht, die die Worte Jesus rettet bildeten.
    Scheiße , dachte sie. Und einen Augenblick lang war sie sich nicht sicher, ob sie sich in ihrer eigenen Wohnung befand oder in Apartment fünf.
    Sie zog die Vorhänge zu und wich vom Fenster zurück, bis sie rückwärts gegen das Bett stieß und mit dem Hintern auf der Matratze landete. Das ist nicht real , sagte sie. Ich habe verunreinigten Stoff genommen und halluziniere. Es ist nicht real. Aber das Problem war, dass es sich real anfühlte. Vielleicht würde sie, wenn sie einfach sitzenblieb und abwartete, irgendwann von ihrem wie auch immer gearteten Trip herunterkommen, und alles wäre wieder normal.
    Doch es dauerte nicht lange, bis sie seltsame Geräusche von unten hörte. Lacys kreischende Stimme und dann ein dumpfes Geräusch und die heisere Stimme eines Manns, der irgendwas rief. Was zum Teufel ging da vor? Sie sank auf die Knie, drückte ihr Ohr auf den Boden und lauschte.
    Lacy näherte sich Francis, der mit geschwollenem Gesicht in einer sich langsam ausbreitenden Blutlache lag, die sich aus seinem angeschlagenen Kopf und der Wunde an seinem Hals speiste, wo Megan ihm fast zärtlich das Messer hineingestoßen hatte. Er war noch nicht ganz tot, aber das Leben sickerte aus ihm heraus.
    Sie bückte sich, schob die Hand in sein Jackett, leerte die Innentaschen aus und warf alles auf den Boden.
    In einer Außentasche steckte eine gefaltete Zeitung. Sie zog sie heraus, faltete sie auseinander und sah die Schlagzeile: ZWEITER RITUALMORD IN SALEM . Sie überflog den Artikel und schien es interessant zu finden, dass Francis den Namen Virginia Williams umringelt und den Namen Magnus an den Rand geschrieben hatte.
    » Ts, ts, ts«, sagte sie zu dem sterbenden Mann. » Es sieht ganz so aus, als wärst du auf ein echtes Rätsel gestoßen, wie in einem Krimi.« Sie grinste. » Lass mich raten – du, der galante Detektiv, wolltest Heidi warnen, oder? Das Lustige daran ist, dass du, egal wie viele Zettelchen du bekritzelst und Punkte du verbunden hast, nichts von dem verhindern konntest, was hier stattfand.«
    Sie nickte Megan abrupt zu, und Letztere ließ sich auf die Knie fallen, um brutal auf den Verletzten einzustechen. Sie begann mit seiner Brust, in der Absicht, ihm möglichst große Schmerzen zuzufügen, dann schlitzte sie seinen Bauch

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