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Lords of Salem: Roman (German Edition)

Lords of Salem: Roman (German Edition)

Titel: Lords of Salem: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Zombie
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wirklich wissen? , fragte sie sich.
    » Die Ziege hat einen freien Willen«, sagte Count Gorgann mit seinem blutigen Grinsen. » Aus diesem Grund wird sie immer von dem Unterdrücker Gott gestraft … Gott muss sterben. Gott ist ein unheiliges Schwein. Wir dienen dem Schlachter.«
    Wow, Schafe, Ziegen und jetzt auch noch Schweine. Bald haben wir einen ganzen Bauernhof beisammen. Und, Moment mal, warum sollte die Ziege sich mit dem Schlachter verbünden? Wie werden Leute so?, fragte sie sich. Was hat sie aus der Bahn geworfen? Wenn man eine Dekade oder so zurückspulen könnte und die Körperbemalung nicht wäre, würde man dann unschuldige normale Kinder sehen, wie sie und Griff in der Highschool? Als sie bemerkte, dass Whitey grinste und einen Witz reißen wollte, gab sie ihm ein Zeichen, sich zurückzuhalten. Es war nicht nötig, die beiden Black-Metal-Typen zu weiteren Hasstiraden zu provozieren.
    Sie blickte zu Herman und wartete darauf, dass dieser das Interview fortführte, doch er sah über die Köpfe der Bandmitglieder hinweg zum Fenster der Kabine. Sie folgte seinem Blick und entdeckte Chip, der dort stand und noch erschöpfter wirkte als zuvor. Sein verbliebenes Haar stand senkrecht vom Kopf ab, und er fuhr sich immer wieder mit dem Finger über die Kehle, um das Interview zu stoppen. Ja, das hätte ich mir denken können , sagte sich Heidi. Darüber zu reden, Kirchen niederzubrennen und Gott zu töten, kommt bei unseren Sponsoren wahrscheinlich nicht so gut an.
    Herman nickte Chip kurz zu. » Okay, gut«, sagte er. » Da habt ihrs. Noch einmal zum Mitschreiben: Die Band heißt Leviathan and the Fleeing Serpent und das Album ›Possessed by the Master’s War with the Knights of Korgaron‹. Wollt ihr, dass ich ein bestimmtes Stück spiele?«
    » Track vier …«, sagte Dr. Butcher. » ›Cleansing the Skin of the False God‹.«
    » Okay, Track vier also«, sagte Herman. » Ich weiß, dass ihr zum Soundcheck müsst, also danke fürs Kommen und viel Erfolg bei eurem Auftritt.«
    Whitey sprang zum vierten Titel der DVD und ließ sie laufen. Zuerst herrschte wieder Stille. Heidi warf einen Blick auf den Monitor; das Bild war schwarz. Vielleicht fangen sie immer mit Dunkelheit und Stille an, dachte sie. Dann dröhnte Death Metal aus ihrem Kopfhörer, noch wilder als zuvor. Sie sah, wie Herman zusammenzuckte. Er behielt den Kopfhörer nicht lange auf.
    Chip hatte bereits die Tür geöffnet und geleitete die beiden Ghule aus dem Studio, ehe sie noch größeren Schaden anrichten konnten. Er nickte und lächelte, sagte ihnen, wie sehr er sich gefreut habe, dass sie gekommen waren, und wie schade es sei, dass sie schon gehen mussten.
    » Aber wir müssen noch gar nicht gehen«, sagte Count Gorgann. » Wir bleiben gerne länger und reden von der Ziege.«
    Chip ignorierte ihn höflich und führte sie den Flur entlang und aus dem Haus. Das war eine Sache, bei der Chip überraschend gut war, wenn man bedachte, wie oft er sonst ins Fettnäpfchen trat. Heidi nahm den Kopfhörer ab und blickte zu Herman. Hinter ihnen hörte Whitey weiter die Musik, sah das Video an und wippte dabei leicht mit dem Kopf.
    » Was sollte das Ganze?«, fragte Herman. » Geht so was heutzutage als Musik durch?«
    Heidi zuckte die Achseln. Ihr gefielen die Ghule auch nicht besser als Herman. Sie hatten etwas Unheimliches an sich, besonders Dr. Butcher. Nicht wegen der weißen Schminke, es war etwas Ernsteres, etwas Tiefes und Dunkles und Verstörendes. Warum hatten sie sie die ganze Zeit angestarrt? Oder hatte sie sich das nur eingebildet?
    » Was ist aus der guten alten Zeit geworden?«, fragte Herman. » Ich erinnere mich noch daran, als einmal Marc Bolan hier war, das muss ein oder zwei Jahre vor seinem Tod gewesen sein, kurz nachdem ich gerade erst beim Sender angefangen hatte. Und alle von T-Rex waren hier. Sie müssen …«
    » Das Stück ist fast vorbei, Kumpel«, sagte Whitey von hinten.
    Heidi setzte ihren Kopfhörer wieder auf und wurde erneut von dem Geschrei von Leviathan and the Fleeing Serpent umgeben. Sie versuchte, es zu ignorieren und sich auf den Rest der Sendung zu konzentrieren.

15
    E s war schon spät, und die Schicht des Big-H-Teams ging dem Ende entgegen. Cerina seufzte. Es erschien ihr ziemlich sinnlos, bis zum Ende der Schicht zu warten; kein Mensch kam so spät noch vorbei, aber Chip wollte es so. Und was kümmerte es sie? Sie wurde mehr oder weniger fürs Nichtstun bezahlt.
    Sie blätterte durch die neueste Ausgabe

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