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Lords of Salem: Roman (German Edition)

Lords of Salem: Roman (German Edition)

Titel: Lords of Salem: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Zombie
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Kratzer sind meine Macken und Kratzer. Sie gehören mir.«
    » So habe ich das noch gar nicht betrachtet«, sagte er. Er starrte auf die Platten vor sich. Ja, sie hatte recht. Es war wie bei einem Auto, das, wenn es alterte, immer mehr zu dem eigenen Auto wurde: der Schlüssel, den man auf genau die richtige Art drehen musste, das Fenster, das man nicht mehr ganz runterkurbeln konnte, der Stoff, der vom Dach herabhing und einem beim Fahren über den Kopf strich – all die kleinen Probleme, die dem Wagen erst Persönlichkeit verliehen. » Scheiße«, sagte er. » Jetzt bin ich wirklich deprimiert. Ich habe meine gesamte musikalische Geschichte zerstört. Was habe ich mir nur dabei gedacht?«
    Sie war zurück in die Küche gegangen. Er warf einen Blick über die Schulter und sah, wie sie einen Pancake wendete.
    » Du hast gar nichts gedacht«, verkündete sie. » Du bist einfach wie die anderen Lemminge von der Klippe gesprungen.« Dann lachte sie. » Mach dir keinen Kopf, bei diesen Pancakes werden sich deine Sorgen in Luft auflösen.«
    Whitey schüttelte den Kopf. » Das bezweifle ich«, sagte er, obwohl ihm schon bei dem Geruch das Wasser im Mund zusammenlief. » Was dagegen, wenn ich was auflege?«
    » Nur zu«, sagte Heidi, » aber such das Richtige aus.«
    Such das Richtige aus? Stellte sie ihn auf die Probe? » O nein.« Er drohte ihr mit dem Finger. » Du beurteilst mich nach dem, was ich auflege, vermute ich.«
    Heidi warf den Pancake aus der Pfanne auf einen Teller. » Spar dir die Vermutungen«, sagte sie.
    Er wusste nicht, ob das ein Witz sein sollte. Das war immer das Problem. Er war kein Idiot, doch wenn es um Leute wie Heidi ging, Frauen, die er mochte, schien in seinem Gehirn ein Schalter umgelegt zu werden, und er war unfähig, ihr Verhalten zu deuten. Bei Chip war es etwas anderes – seine Gedanken waren einfach zu langweilig und vorhersehbar, um ihnen zu folgen. Es widerstrebte seinem Geist. Doch bei Heidi lag das Problem wahrscheinlich darin, dass er zu genau hinhörte und Dinge wahrnahm, die gar nicht vorhanden waren.
    Er fand das Album von Velvet Underground & Nico, das nur den Bandnamen trug. Wahnsinn, sie hatte tatsächlich die frühe Ausgabe, bei der die Bananenschale ein Aufkleber war, und der Aufkleber klebte noch auf dem Cover. Nicht schlecht. Das und die Frage, welche Macken und Kratzer auf Heidis Scheibe wären, genügten, damit er die Platte aus der Hülle zog und die Seite eins auflegte. Er schaltete den Plattenteller ein, hob vorsichtig den Arm an und setzte die Nadel beim vierten Stück ab.
    Die Klänge von » Venus in Furs« erfüllten den Raum. Als er sich umdrehte, hatte Heidi ein Handgelenk auf die Hüfte gestützt und balancierte den Pfannenwender locker in der anderen Hand. Sie warf ihm einen ironischen Blick zu.
    » Was ist?«, fragte er.
    Sie verdrehte die Augen. » Nichts«, sagte sie.
    » Zu naheliegend?«, fragte er. Er mochte sie, na und? Er hatte » Venus in Furs« nicht aufgelegt, weil er glaubte, dass es sie dazu bringen würde, ihn in ihr Bett einzuladen.
    Sie zuckte die Achseln und begann mitzusingen. Nach einem Augenblick fiel auch er ein.

18
    S teve tauchte auf, sobald die Pancakes serviert wurden. Whitey hatte keine Ahnung, woher er wusste, dass das Essen auf dem Tisch stand, und warum er nicht schon vorher gekommen war, als er es gerochen hatte. So war Steve nun einmal. Viel schlauer, als er es sich anmerken ließ. Irgendwie verrückt, wenn man darüber nachdachte.
    Steve erbettelte sich Stückchen um Stückchen von den Pancakes, bis sie die erste Runde beendet und die zweite auf den Tellern hatten und Heidi ihm sagte, er solle Platz machen. Mit einem verärgerten Schnaufen kletterte er auf die Chaiselongue, wo er sofort einschlief. » Er soll eigentlich nicht da oben liegen«, vertraute Heidi Whitey an, aber sie ließ den Hund trotzdem auf dem Sofa schlafen. Weil Steve ohne jedes Zögern hinaufgesprungen war, nahm Whitey an, dass er es öfter tat und Heidi um den Finger gewickelt hatte. Oder wie immer das bei Hunden auch heißen mochte.
    » Das ist eine hübsche Wohnung«, sagte Whitey, während er ein Stück von dem Pancake abschnitt. » Die Miete muss der Wahnsinn sein.«
    » Nur dreihundert im Monat«, sagte Heidi.
    Dreihundert? Er zahlte für sein Drecksloch fast das Doppelte. » Das kann doch nicht sein«, sagte Whitey. » Wo ist der Haken?«
    Heidi zuckte mit den Schultern. » Seltsame Geschichte. Ich war mit Steve spazieren und bin meiner zukünftigen

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