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Lords of Salem: Roman (German Edition)

Lords of Salem: Roman (German Edition)

Titel: Lords of Salem: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Zombie
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zu ihrer Tür, um aufzuschließen.

17
    W hitey ließ die Wohnung auf sich wirken. Einerseits erfüllte sie seine Erwartungen, andererseits wich sie auch davon ab. Überall spürte man Heidis Persönlichkeit. Es war eine bunte Ansammlung von Gegenständen, die zu ihrem Kleidungsstil passten, teilweise aus Secondhandläden zusammengesucht. Sie hatte die Sachen sorgfältig ausgewählt, aber die Wohnung war vollgestopft, und es herrschte ein heilloses Durcheinander. Es gab eine antike Chaiselongue, deren Polsterung abgenutzt und durchgescheuert war, sodass die Füllung herausquoll. Heidi hatte eine gestreifte Fransendecke darübergeworfen, die aussah, als stammte sie von einem Straßenhändler in Tijuana. Daneben stand auf einem kleinen Tisch eine Lampe, deren Fuß ein Hula-Mädchen im Bastrock darstellte – etwas, das man in einem schlechten hawaiianischen Restaurant namens Tiki Joe oder dergleichen antreffen könnte. Die ganze Wohnung war so: sorgfältig ausgewählte Objekte, die derart schlecht zusammenpassten, dass man nicht anders konnte, als die Einrichtung zu mögen. Zumindest traf das auf ihn zu. Er konnte auch nicht anders, als Heidi zu mögen. Sie scherte sich nicht besonders darum, was die Leute von ihrer Kleidung hielten – sie zog einfach an, was sie wollte, und damit musste man sich abfinden. Aber für Whitey war das in Ordnung.
    Es gab nur zusammengewürfelte Einzelstücke, bis auf die Milchkisten. Sie hatte Dutzende davon zu beiden Seiten der Stereoanlage aufgetürmt und ihre alten Platten hineingestellt. Die Anlage selbst war ebenfalls bewundernswert. Heidi machte in dieser Hinsicht keine halben Sachen. Es waren alles hochwertige Geräte, hervorragende Boxen, mehrere Plattenspieler, zwei CD -Player und ein Achtspurrekorder der Extraklasse. Und der Achtspurrekorder sah nicht aus wie vom Sperrmüll, sondern brandneu. Klar, Whitey hatte auch einen Achtspurrekorder, aber er hatte ihn aus einem Schrottauto ausgebaut, und das Gerät stand inmitten eines Kabelgewirrs neben der Stereoanlage auf dem Boden. Ihrer war ein Standgerät und sah nicht älter als ein oder zwei Jahre aus. Ich wusste gar nicht, dass man die Dinger noch kaufen kann , dachte Whitey. Vielleicht besaß sie das Gerät schon jahrelang und hatte es nur gut gepflegt. Wahnsinn, eine scharfe Frau, die sich auch noch mit dem Equipment auskennt – das war nicht nur selten, das war geradezu unmöglich.
    » Wo hast du den Achtspurrekorder her?«, fragte er.
    » Was?«, sagte sie. » Ach so, von meinem Vater.«
    » War der auch DJ ?«
    Sie schüttelte den Kopf. » Nein. Er stand bloß auf Musik.«
    » Siehst du ihn oft?«
    » Nein«, sagte sie mit leicht abwesendem Blick. » Er ist gestorben.«
    » Oh. Sorry.«
    » Schon gut.« Sie lächelte ihn traurig an. » Es ist schon eine Weile her. Ich habe mich damit abgefunden.«
    Sie ging in die Küche. Nachdem er sich ein paar Minuten lang die Stereoanlage genau angesehen hatte, widmete er sich den Platten. Tolle Sammlung. Eine Menge Zeug, das er selbst gehabt hatte, ehe er sein Vinyl ausgemustert hatte, und eine Menge Zeug, das er immer noch gern hätte. Guter Geschmack.
    » Gefällt’s dir?«, fragte sie, als sie aus der Küche zurückkam. Er schluckte und nickte.
    » Ich habe noch nie eine Frau getroffen, die so geile Geräte hat.« Er zeigte auf die Stereoanlage und zuckte zusammen, als er begriff, was er gesagt hatte.
    » Was für geile Geräte?«, fragte sie mit dümmlicher Blondinenstimme hinter ihm. Wenn er sich umdrehte, würde sie wahrscheinlich dort stehen, die Hüfte vorschieben und ein Knie beugen, als wäre sie auf einem Miss-Amerika-Wettbewerb. Er beschloss, sie zu ignorieren.
    » Mann«, sagte er und blätterte weiter durch die Alben. » Wenn ich deine Sammlung sehe, vermisse ich echt mein Vinyl. Ich kann kaum glauben, dass ich den ganzen Scheiß verkauft habe.«
    » Ich habe dich gewarnt.«
    Tja, vielleicht stimmte das, aber das war kein Grund, ihn von oben herab zu behandeln. » Ja, gut«, sagte er ein wenig gekränkt. » Ich meine, CD s haben technisch gesehen den besseren Sound, aber andererseits klingen sie seelenlos.«
    Sie ging um ihn herum, sodass er sie sehen konnte, und warf ihm einen erschöpften Blick zu.
    » Scheiß drauf.« Ihre Stimme klang ebenfalls erschöpft und hatte nicht viel Biss, aber sie würde keinen Rückzieher machen. » Du und alle anderen Musikfreaks vergessen das Wichtigste. Alles klingt gleich, aber meine Platten klingen wie meine Platten. Die Macken und

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