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Lords of Salem: Roman (German Edition)

Lords of Salem: Roman (German Edition)

Titel: Lords of Salem: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Zombie
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auf der Arbeit aufgehalten und fühle mich nicht besonders, also vielleicht ein anderes Mal.«
    Lacy nickte. » Auf ein Glas?«
    Tja, sie hatte Herman und Whitey erzählt, sie würde die Rotweinmethode anwenden, und hier gab es eindeutig Rotwein. Trotzdem blieb sie standhaft. » Ich sollte wirklich für heute Schluss machen und schlafen gehen.«
    » Ein klitzekleines Kindergläschen?«, versuchte Lacy, sie zu überreden.
    Was? , dachte Heidi.
    » Sie hat zur Abwechslung mal eine gute Flasche aufgemacht«, sagte Sonny mit einem gespielten Flüstern.
    Heidi lächelte müde. Sie war zu erschöpft, um sich zu wehren. » Alles klar«, sagte sie. » Ein Glas. Aber erst muss ich Steve füttern.«
    Sie trottete die Treppe hinauf. Sie hätte nicht in die Wohnung blicken sollen, dann hätte sie es wahrscheinlich geschafft vorbeizukommen, ohne angesprochen zu werden. Oder sie hätte Erschöpfung vortäuschen sollen. Aber nun war es zu spät. Sie würde mit ihnen reden müssen.
    Vor ihrer Wohnung konnte sie sich nicht verkneifen, einen Blick zu Apartment fünf zu werfen. Einen Augenblick lang dachte sie, die Tür stünde offen, und sah erneut hin. Aber nein, sie war doch nicht offen. Es lag an der Art, wie die Schatten fielen. Sie widerstand dem Impuls, hinzugehen und sich zu vergewissern, dass sie verschlossen war.
    Sie öffnete ihre Tür und hörte Steve im Dunkeln winseln.
    » Ich weiß, Kumpel«, sagte sie. » Ich bin spät dran. Tut mir leid. Warte, ich bin gleich so weit.«
    Sie schaltete das Küchenlicht an, doch es flackerte und wollte nicht konstant leuchten. Die Birne brennt bald durch , dachte sie. Sie stellte die Tasche ab, zog ihre Jacke aus und warf sie ins Wohnzimmer.
    Steve benahm sich merkwürdig und winselte leise. Er begrüßte sie zwar, aber nicht gerade überschwänglich, doch als sie Futter in seinen Napf schüttete, fiel er darüber her und schlang es hinunter und knurrte, als fürchtete er, jemand könnte es ihm wegnehmen.
    » Hör auf, dich so aufzuführen, Steve«, sagte sie ein wenig beleidigt. » Ich war nicht viel länger weg als sonst.«
    Sie beobachtete ihn einen Moment. Allmählich hörte er auf zu knurren. Vielleicht hatte sie vergessen, ihn zu füttern, bevor sie gegangen war. Sie schnappte sich eine Flasche Wein von der Küchenablage, öffnete die Wohnungstür und trat in den Flur hinaus.
    » Okay, Kumpel«, sagte sie. » Ich verspreche dir, dass ich bald zurück bin. Ich genehmige mir nur ein kleines Gläschen mit den alten Damen unten.« Wieso habe ich mich nur dazu breitschlagen lassen? , fragte sie sich.
    Sie stand im Türrahmen und sah Steve noch eine Weile beim Fressen zu, dann schloss sie die Tür und ging den Flur entlang. Wieder warf sie aus dem Augenwinkel einen Blick zur Tür von Apartment fünf, und wieder hatte sie den Eindruck, sie stünde offen, doch dieses Mal riss sie sich zusammen und sah nicht genauer hin. Sie war sicher, dass es das Gleiche wäre wie zuvor: nur eine Illusion. Niemand ist in Apartment fünf, sagte sie sich. Die Tür war mit Sicherheit geschlossen.
    Als sie, ohne sich umzuwenden, weiter zur Treppe ging, spürte sie, wie sich ihre Nackenhaare aufstellten.
    Doch dieses Mal war die Tür offen. Und im Türrahmen stand, halb verborgen von den Schatten, eine dünne Gestalt. Während Heidi die Treppe hinabstieg, verließ die Gestalt den Türrahmen und glitt leise durch den Flur.
    Als sie ans Licht kam, entpuppte sie sich als so dünn, dass sich die Knochen deutlich unter der Haut abzeichneten. Sie hatte kein Fleisch am Leib. Es war kaum zu glauben, dass es sich um etwas Lebendiges und nicht um eine Leiche handelte. Mit dem Gesicht stimmte etwas nicht – es sah aus, als wäre es abgerissen und nur behelfsmäßig wieder angebracht worden. Es hing falsch am Schädel, als könnte es sich jeden Augenblick abschälen, und der Mund und die Augen waren nicht ganz richtig ausgerichtet.
    Das Wesen schien sich im Einklang mit Heidi zu bewegen; während sie die Treppe hinunterging, wurde es Schritt für Schritt vorwärtsgezogen. Als sie stehen blieb, an Lacys Türrahmen klopfte und sagte: » Da bin ich wieder«, gab es vor, an Heidis Tür zu klopfen, und ahmte ihre Mundbewegungen nach.
    » Komm rein«, sagte Lacy unten, und die Gestalt verbeugte sich tief vor Heidis Tür. Sie griff nach der Türklinke und stellte fest, dass die Tür verschlossen war. Auch das Fleisch ihrer Hand ähnelte eher einem Handschuh als normaler Haut. Es war breiig und lose und hinterließ feuchte

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