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Lords und Ladies

Lords und Ladies

Titel: Lords und Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Und die dummen Leute! Der Sieg gebührte ihr. Ja, nach den vorher vereinbarten Regeln hatte sie gewonnen! Und doch… Viel zu deutlich erinnerte sie sich an das Gelächter.
    Das tat weh. Noch immer sah sie die dummen, grinsenden Gesichter. Alle schlugen sich auf die Seite der schrecklichen Alten, die keine Ahnung hatten, was die Hexenkunst wirklich bedeutete, wozu sie werden konnte.
    Sie würde es ihnen zeigen.
    Weiter vorn zeichneten sich die Tänzer dunkel im Mondschein ab.
     
    Nanny Ogg bückte sich, um festzustellen, ob ein Mann unterm Bett lag. Sie hatte Pech.
    An diesem Abend ging sie früh zu Bett. Ein ereignisreicher Tag lag hinter ihr.
    Neben dem Bett stand ein Glas mit Bonbons, direkt neben einer dicken Flasche mit jener klaren Flüssigkeit, die aus dem komplizierten Destillierapparat hinterm Holzschuppen stammte. Es handelte sich dabei nicht direkt um Whisky und ebensowenig um Gin. Aber eins stand fest: Der Alkoholgehalt betrug neunzig Prozent, und welchen Namen auch immer das Zeug verdiente: Es spendete großen Trost, wenn man gegen drei Uhr nachts erwachte und nicht mehr wußte, wer man war. Nach einem Glas wußte man es noch immer nicht, aber daran gab es kaum etwas auszusetzen, da man ohnehin eine völlig neue Identität gewonnen hatte.
    Nanny schüttelte vier Kissen auf, trat die flauschigen Pantoffeln in eine Ecke und zog sich die Decken über den Kopf – auf diese Weise schuf sie ein kleines, warmes und nicht gerade sehr angenehm duftendes Nest. Sie lutschte ein Bonbon. In Nanny Oggs Mund steckte nur noch ein Zahn, der im Lauf der Jahre mit vielem fertig geworden und daher abgehärtet war. Süßigkeiten vor dem Schlafen machten ihm keine besonderen Sorgen.
    Nach mehreren Sekunden deutete ein Gewicht auf Nannys Füßen darauf hin, daß Greebo seinen gewohnten Platz beanspruchte. Er schlief immer am Fußende des Betts. Morgens versuchte er auf eine zärtliche Art, Frauchen die Augen auszukratzen, und stellte somit einen sehr zuverlässigen Wecker dar. Trotzdem ließ Nanny immer ein Fenster geöffnet – falls der Kater das Bedürfnis verspürte, draußen irgend etwas zu zerfleischen, der liebe Kerl.
    Tja, Elfen… (Sie konnten das Wort nicht hören, solange es sich auf das Innere eines Kopfes beschränkte und eine gewisse Distanz gewahrt blieb.) Bisher war sie davon ausgegangen, nie wieder welche zu sehen. Wie lange war’s her? Vermutlich Hunderte von Jahren, vielleicht sogar Tausende. Hexen sprachen nicht gern über diese Angelegenheit, denn in bezug auf die Elfen waren ihnen gewisse Fehler unterlaufen. Schließlich hatten sie die Elfen jedoch durchschaut – im letzten Augenblick. Damals hatte es viel mehr Hexen gegeben. Sie hatten die Elfen überall gestellt, bis diese nirgends mehr Ruhe und Zuflucht fanden. Man bekämpfte sie mit Eisen. Elfen konnten Eisen nicht ausstehen. Es blendete sie oder so.
    Jetzt gab es nur noch wenige Hexen. Zumindest nur noch wenige richtige. Und ein anderes Problem kam hinzu: Die Leute schienen sich nicht mehr daran zu erinnern, was es mit den Elfen auf sich hatte. Damals war das Leben sicher interessanter gewesen, vor allem deswegen, weil es nicht so lange dauerte. Und es hatte mehr Farbe gehabt, vor allem die von Blut.
    Nach einer Weile wagten es die Leute nicht mehr, ihre Peiniger beim richtigen Namen zu nennen.
    Statt dessen sprachen sie von Schimmernden und Sternenleuten und so weiter. Außerdem spuckten sie und berührten Eisen. Doch Generationen später vergaß man das mit dem Spucken und dem Eisen; man erinnerte sich nicht mehr daran, warum man jene anderen Namen verwendet hatte. Man wußte nur noch von der Schönheit der Elfen.
    Ja, damals hatte es viele Hexen gegeben. Es war häufig geschehen, daß Frauen leere Wiegen fanden und ein Ehemann nicht von der Jagd heimkehrte – weil er selbst gejagt worden war.
    Elfen! Gefährlich und gemein. Und doch… Ja, sie stellten irgend etwas mit der Erinnerung an.
    Nanny Ogg drehte sich auf die andere Seite, und Greebo protestierte mit leisem Knurren.
    Man nehme nur Zwerge und Trolle. Die Leute sagten: Oh, man kann ihnen nicht trauen. Mit Trollen ist soweit alles in Ordnung, solange man sie im Auge behält, und manche von ihnen scheinen ganz anständig zu sein, aber im Grunde ihres Herzens sind sie verschlagen und dumm. Und Zwerge… sind habgierig und hinterhältig, die Burschen. Na schön, gelegentlich begegnet man welchen, die nicht ganz so schlimm sind, aber im großen und ganzen unterscheiden sich Zwerge kaum von

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