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Loreley - Basalt

Loreley - Basalt

Titel: Loreley - Basalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Lewentz
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seinen Schreibtisch gestellt und bin gegangen. Drei Tage später war er tot. In seiner Wohnung fand ich lediglich die Hälfte des Geldes.« Während der letzten Worte war Hagen Kaasten aufgestanden.
    »Was haben Sie vor?«, erkundigte sich Jil.
    »Ich werde jetzt gehen. Ich habe mit den beiden Morden nichts zu tun.«
    »Moment mal. So einfach kommen Sie nicht davon. Für die Briefe müssen Sie sich schon verantworten und wegen des giftigen Kunststoffes gibt es auch eine Anzeige«, erklärte Schuster.
    Mit drei großen, raschen Schritten durchquerte Kaasten den Raum, riss die Tür auf und rannte davon.
    Jil griff zum Telefon und informierte die Pforte. »Der ist gleich wieder hier.« Sie blickte demonstrativ auf ihre Armbanduhr. Und tatsächlich, vier Minuten später brachten zwei uniformierte Kollegen den Mann in ihr Büro zurück.
    »So schnell sieht man sich wieder. Ich nehme Sie in Untersuchungshaft und werde den Haftrichter informieren. Am besten wird sein, Sie besorgen sich einen neuen Anwalt«, schlug Jil Hagen Kaasten vor.

    »Es ist schon sechzehn Uhr«, murmelte Schuster, nachdem Kaasten draußen war.
    »Haben Sie noch etwas vor?«, erkundigte sich Jil.
    Schuster reagierte nicht. Er schien plötzlich sehr nachdenklich. Jil verließ das Büro, um zwei Tassen Kaffee zu besorgen.
    »Hansen und Hoffmann sind auch gleich soweit«, meinte Jil, als sie mit dem Kaffee zurückkehrte und vor Schuster stand.
    »Was ist mit dem alten Weinand?«, überlegte Schuster. »Mich stört, dass ausgerechnet er Fred Müller gefunden hat. Die Sache mit seiner verunglückten Frau ist ihm damals sehr nahe gegangen. Was man auch verstehen kann. Ich habe mich aber nochmals kundig gemacht. Fred Müller kann nichts mit dem Unfall zu tun haben. Er hatte eine Urkunde für einen Angestellten auf dem Boot vergessen, der ein Dienstjubiläum feierte und Fred Müller wollte ihm vor der ganzen Belegschaft gratulieren. Deshalb bat er Frau Weinand, die ja seine Sekretärin war, die Urkunde zu holen.«
    »Mir fällt noch etwas ein.« Jil stellte ihre Kaffeetasse ab und erzählte Schuster, dass Elisabeth Lorenz und Weinands Sohn gewusst haben, dass Müller durch den Basaltpark joggte.
    »Das hieße ja, die Lorenz käme auch als Täterin in Frage«, dachte Schuster laut nach und ging einige Schritte im Büro auf und ab. »Aber was für einen Grund sollte die Frau gehabt haben, Fred Müller zu töten?«, fragte er seine Kollegin kopfschüttelnd.
    Jil zog ihre Augenbrauen hoch und setzte sich wieder an ihren Schreibtisch. Dabei verschränkte sie die Arme hinter ihrem Kopf, sagte aber nichts.
    »Ich werde nach Sankt Goarshausen fahren«, entschied Schuster. »Die Lorenz kann wegen mir nach Rüdesheim fahren. Sie muss aber für uns erreichbar bleiben«, fügte er gähnend hinzu und machte sich sofort auf den Weg.
    »Soll ich mir den Sohn vom Weinand noch mal vornehmen?«, rief Jil ihm hinterher.
    »Ja, tun Sie das. Rufen Sie mich bitte später in meinem Büro an.«

    »Schuster ist nach Sankt Goarshausen gefahren«, teilte Jil Hoffmann mit, der noch im Büro von Hansen wartete, bis Frau Lorenz mit ihrer Aussage fertig war. Anschließend fuhr auch er nach St. Goarshausen zurück.
    Jil griff zum Hörer und wählte die Nummer von Weinand junior.
    »Hier Kommissarin Jil Augustin«, meldete sie sich, als am anderen Ende abgehoben wurde.
    »Was kann ich für Sie tun?«, fragte Weinand betont freundlich.
    »Wann haben Sie vor den beiden Morden Ihren Vater das letzte Mal gesehen?«
    »Ich habe doch erwähnt, dass ich in der letzten Zeit weniger Kontakt zu meinem Vater hatte«, antwortete er hörbar genervt.
    »Ihr Vater hat etwas anderes erzählt. Er meint, dass Sie und Frau Lorenz ihn regelmäßig besucht haben.« Jil wartete auf eine Antwort. »Herr Weinand? Wollen Sie meine Frage nicht beantworten?«
    »Jetzt erinnere ich mich wieder. Ich war tatsächlich einige Tage zuvor mit Elisabeth Lorenz bei meinem Vater. Der Besuch hatte aber keine große Bedeutung für mich. Ich hatte in der Nähe zu tun und klingelte kurz. Wir haben vielleicht zehn Minuten miteinander gesprochen. Hat mein Vater deshalb heute bei mir angerufen und sich nach Elisabeth erkundigt?«
    »Das kann schon sein. Worüber haben Sie damals gesprochen, als Sie bei Ihrem Vater waren?«, wollte Jil nun wissen.
    »Wahrscheinlich über alles und nichts.«
    »Geht es auch etwas deutlicher?«
    »Soweit ich mich erinnere, hat mein Vater hauptsächlich mit Elisabeth gesprochen. Ich bekam einen Anruf auf

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