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Loreley - Basalt

Loreley - Basalt

Titel: Loreley - Basalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Lewentz
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der Leitung zu hören.
    Nach fast einer Minute meldete sich Weinand wieder und erklärte etwas von einem Pudding, den er gerade am Kochen sei und der gleich am Topf klebe, wenn er nicht zum Herd käme, um den Pudding zu rühren. »Wir müssen später noch einmal telefonieren«, meinte er, dann hatte Weinand aufgelegt.
    »So etwas ist mir auch noch nicht passiert«, lachte Jil und berichtete Hansen von dem Telefonat.
    Die Kommissarin blickte aus dem Fenster und entdeckte die Burg Lahneck. Ein Lächeln flog über ihr Gesicht. Sie hatte eine Vorliebe für alle alten und historischen Gebäude.
    »Kennen Sie eigentlich die Sage von der Burg Lahneck?«, erkundigte Hansen sich und grinste herausfordernd.
    »Sie wollen mir aber nicht erzählen, dass Sie die Sage kennen?«, fragte Jil ungläubig zurück.
    »Oh, doch! Ich habe zufällig einen Bericht im Fernsehen gesehen. Es gibt zum Beispiel die Sage von der weißen Frau. Da heißt es, dass auf der Burg Lahneck einst ein Ritterfräulein gelebt habe, das sich in einen jungen Ritter aus der Umgebung verliebt hatte. Auch er liebte das Mädchen sehr. Nur leider war das Burgfräulein schon einem anderen Mann versprochen. Der Vater ließ nicht mit sich reden. Er untersagte den beiden Liebenden, sich fortan zu treffen. Wann immer der Vater die Burg verließ, wehte das Burgfräulein mit ihrem weißen Schleier an der höchsten Zinne des Bergfrieds. Schnell sattelte der junge Ritter sein Pferd und eilte zu ihr. Doch eines Tages, die Lahn führte Hochwasser und das Burgfräulein hatte dem Liebsten wieder mit ihrem Schleier ein Zeichen gegeben, geschah etwas Fürchterliches. Beim Überqueren der Lahnriss die starke Strömung den jungen Ritter und sein Pferd in die Tiefe. Beide ertranken. Das junge Burgfräulein war so geschockt, dass es sich auf den höchsten Turm begab und wortlos in die Tiefe stürzte.«
    »Ganz schön traurig«, kommentierte Jil die Sage. »Gibt es noch eine andere Version?«, hakte sie nach.
    »Ja, aber als die Moderatorin anfing davon zu berichten, habe ich den Fernseher ausgeschaltet und zu Abend gegessen«, lächelte Hansen verlegen.
    Jil musste auch lachen. Das passte zu Hansen. Zu viel Kultur hatte sie ihm sowieso nicht zugetraut.
    »Gleich sind wir am Krankenhaus. Soll ich mit reinkommen?«, erkundigte Hansen sich bei der Kommissarin.
    »Sie können nachkommen, wenn Sie einen Parkplatz gefunden haben«, meinte Jil und stieg vor dem Eingang aus.
    »Herr Luck liegt in Zimmer dreihunderteinundzwanzig«, erfuhr sie an der Pforte des Krankenhauses. Mit klopfendem Herzen stand Jil kurz darauf vor Manfreds Bett …
    »Schön dich zu sehen«, lächelte Luck überglücklich.
    »Dein Auge sieht aber schlimm aus.«
    »Der hat auch ganz gut zugeschlagen. Ich müsste meine Kondition mal verbessern«, versuchte Manfred zu scherzen. Dann erkundigte er sich nach dem Vorankommen der Ermittlungen in den Mordfällen.
    »Es sieht bescheiden aus. Das heißt, eigentlich sind wir ja doch schon auf dem besten Weg die Fälle aufzulösen.«
    »Aber euch fehlt noch der Täter?«, grinste Manfred frech.
    »Na, dir geht es aber schon wieder gut.«
    »Das sind die netten Krankenschwestern schuld, die mich so verwöhnen.«
    »Ach so, dann hätte ich ja überhaupt nicht kommen müssen«, brummte Jil und verzog ihr Gesicht.
    Es klopfte an der Tür und Hansen trat ein.
    Auch er erkundigte sich besorgt nach Lucks Wohlbefinden und deutete auf Lucks Auge.
    »Danke, schon besser.«
    »Wer ist eigentlich der Mann, der mich verprügelt hat?«
    »Hagen Kaasten aus Den Haag. Geschäftsführer einer Kunststoff AG«, teilte ihm Jil mit.
    »Sagt mir nichts, der Name.«
    »Ja. Er ist in Montabaur bei Kommissar Schuster. Kaasten hat auch die Briefe geschrieben. Lediglich die Morde gibt er nicht zu. Immer wieder beteuert er, nichts mit den Morden zu tun zu haben.«
    »Gewalttätig ist er aber schon. Der Überfall auf dich geht doch auch auf sein Konto oder?«, vermutete Luck.
    Jil nickte.
    »Heute Morgen hat er erneut versucht die Kommissarin zu überfallen«, berichtete Hansen.
    »Was? Der Mann war bei dir?«, regte Luck sich auf.
    »Es ist doch nichts geschehen. Ich stehe hier vor dir und bin noch ganz gesund. Es ist auch das Beste, wenn wir jetzt wieder gehen. Nicht böse sein, aber ich kann Kommissar Schuster nicht so lange alleine lassen«, entschuldigte sich Jil.
    »Wenn du mir versprichst, mich anschließend zu heiraten.«
    »Was?«, entfuhr es Jil mit schriller Stimme.
    »Scherz, meine Süße. Ich

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