Losing Noah - Finding Love (German Edition)
alle. Im Anschluss daran lese ich sämtliche
WhatsApp Nachrichten. Die meisten sind von Brant. 'Honey, wo bist
Du? Wir müssen dringend reden, bitte melde Dich.' Die
Nächste: ' Jenna, ich mache mir Sorgen. Wo steckst Du?' Danach kam: 'Findest Du es lustig, mich so leiden zu lassen?' Nein, ich finde es überhaupt nicht amüsant, aber du hast es
verdient. Meine innere Stimme stimmt mir dabei zu. Die weiteren
Nachrichten sind von Ian und Carrie, die fast dasselbe geschrieben
haben. Danach höre ich meine Mailbox ab.
Ich
gebe die Geheimzahl ein, mit der ich sie geschützt habe, und
höre mir an, was meine Freunde – und Brant –
sozusagen haben.
»Honey,
ich bin's. Wo bist du denn? Ich mache mir schreckliche Sorgen und es
war alles nicht so, wie es aussah«, erzählt mir Brants
besorgte Stimme.
>Natürlich
nicht, sie ist dir nur auf den Schwanz gefallen und wollte wieder
herunter, so hat sich das dann alles immer wiederholt< , denke
ich.
Die
folgende Nachricht ist von Ian: »Hun, wo steckst du denn? Brant
hat angerufen und erzählt, dass du weggelaufen bist. Bitte ruf
mich an und sag mir, was passiert ist. Ich habe Angst, dass dir etwas
zustößt, du weißt, wie gefährlich es abends da
draußen ist.« Er klingt wirklich so, als würde er
sich ernsthaft Sorgen machen. Schließlich höre ich mir
Carries Nachricht an: »Süße, was ist denn passiert?
Hast du dich mit Brant gestritten oder ist in San Diego irgendwas
vorgefallen, was dir auf dem Herzen liegt? Wir machen uns Sorgen und
es wäre toll, wenn du dich bei einem von uns meldest.«
Ich
höre mir die anderen 15 Voicemails auch noch an, obwohl es immer
ein und dasselbe ist, was sie mir erzählen. Dann schalte ich
mein Handy aus, bevor noch einer von ihnen sieht, dass ich online
war. Ich bin einfach nur froh, dass ich bei Noah schlafen und
abschalten kann, auch darüber, dass er meine Entscheidung
respektiert. Mein Blick wird schließlich von meinen Tränen
getrübt, weil alles an Gefühlen auf mich einstürzt,
was ich in den letzten Stunden mit Wein betäubt habe. Es tut
weh. Schniefend schalte ich die Nachttischlampe aus und lausche den
Geräuschen, die Noah macht. Ich höre ihn reden: »Ja,
Ian, sie ist bei mir. Ich habe sie total aufgelöst im Central
Park gefunden. Jenna wollte nicht nachhause und ich habe ihr
angeboten, dass sie im Gästezimmer schlafen kann. Sie hat sich
vor zehn Minuten hingelegt.« Es folgt eine kurze Pause. »Ich
weiß, dass ich ihr wehgetan habe, aber was ist denn mit diesem
Brant? Ich habe mich wenigstens nicht beim Fremdficken erwischen
lassen.« Wieder ein Moment Ruhe. »Ach, er hat euch nichts
davon gesagt? Dann sag deinem tollen Freund, dass er eine Frau wie
Jenna überhaupt nicht verdient hat.« Scheinbar funkt Ian
ihm dazwischen, denn erneut schweigt Noah. »Ich weiß,
dass ich sie auch nicht verdient habe, aber zwischen ihr und mir ist
Schluss. Ich hoffe nur, dass sie das verarbeitet. Sie kann erst mal
bei mir bleiben und dann sehen wir weiter. Fakt ist aber, das dieser
Kerl aus der Wohnung ausziehen sollte, sonst überwindet sie das
nicht.« Scheinbar sieht Noah gerade nach mir, denn ich vernehme
ein aufgebrachtes Geplapper, das nicht von ihm kommt. Mein werter Ex
hat sein Handy immer verdammt laut eingestellt, wenn er zuhause ist.
»Ian, du kennst sie genauso gut, wie ich sie kenne. Jenna ist
sensibel und … eine Drama Queen, sie packt es nicht, wenn dein
bester Kumpel, der sie betrogen hat, mit ihr unter einem Dach lebt.«
In diesem Moment wünsche ich mir, dass ich verstehen würde,
was Ian so sagt. Er kennt mich eigentlich am besten von allen und
weiß, wie ich ticke, gut, Noah weiß es auch, aber Ian
weiß, wie er darauf reagieren muss, wenn ich von meinen
Gefühlen überrannt werde. »Moment, ich sehe mal nach,
ob sie noch wach ist.«
Die
Tür geht auf und ich werde von dem hellen Licht aus dem Flur
geblendet, so sehr, dass ich die Augen zukneifen muss. »Jenna?«,
fragt Noah.
»Ja?«,
erwidere ich müde.
»Ian
ist am Telefon, er möchte von dir hören, dass es dir gut
geht, sonst kommt er vorbei, hat er gesagt«, erzählt Noah.
Ich
richte mich auf und schalte die Nachttischlampe wieder ein. »Dann
lass mich kurz mit ihm reden.« Noah kommt zu mir ans Bett,
setzt sich auf die Kante und drückt mir sein Handy in die Hand.
Ich hebe es an mein Ohr. »Hallo Ian«, sage ich heiser.
»Hey
Hun, geht’s dir gut?«, erkundigt er sich und klingt
erleichtert.
»Ich
glaube schon.« Ich weiß wirklich nicht, wie es mir
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