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Loslassen - Als Lebenshilfe Und Heilung

Loslassen - Als Lebenshilfe Und Heilung

Titel: Loslassen - Als Lebenshilfe Und Heilung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfrida Müller-Kainz , Hedwig Hajdu
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Sie dieses falsche Motiv los und wappnen Sie sich, indem Sie sich auf das Gespräch sorgfältig vorbereiten. Denken Sie dabei an die Übung über Gesprächsführung, die wir Ihnen auf Seite 136 vorgeschlagen haben.
    Unsicherheit oder das Gefühl des Unvermögens können ebenfalls Motive sein, die Sie behindern. Woher kommen diese Gefühle? Ihr Selbstwertgefühl braucht offenbar dringend eine Aufwertung. Machen Sie sich klar, welche Fähigkeiten und Talente Sie haben. Da findet sich gewiss etwas, das Sie zum Einsatz bringen können. Mut und Zuversicht bringen immer Erfolg. Eine besondere Hilfe stellen bestandene Mutprüfungen dar. Dem Verschieben können Sie auch mit einer guten Zeitplanung entgegenwirken.
    Eine Mitarbeiterin, die neu in unserem Institut war, musste auf recht unangenehme Weise erfahren, welche Folgen Verschieben im Zusammenhang mit Mutproblemen hat. Auf einer Vortragsreise stieß sie beim Einparken des Autos gegen eine Metallstange, was eine kleine Schramme zur Folge hatte. Sie beichtete ihr Missgeschick nicht, sondern verschob es auf den nächsten Tag, darüber zu reden. Das tat sie dann aber nicht, denn es fehlte ihr noch mehr an Mut als am Tag zuvor. Für den nächsten Vortragsabend wohnten wir bei einer Freundin. Dort konnte das Auto in einer Garage geparkt werden. Beim Öffnen des Kofferraums entglitt der Mitarbeiterin der Deckel und knallte gegen das Garagentor, was eine Delle in der Griffleiste zur Folge hatte. Aber auch diesmal sagte sie nichts. Sie nahm sich vor, am nächsten Morgen besonders konzentriert zu sein, wenn sie den Kofferraum wieder öffnen musste, um einzupacken. Trotzdem passierte nochmals dasselbe und eine zweite Delle zierte die Griffleiste. Weiter ging die Fahrt zum nächsten Vortragsort. Dort musste sie das Auto in einer Garage mit Lift parken. Als sie den Lift am nächsten Morgen hochfuhr, schrammte das Auto mit der Griffleiste an den Liftrand. Wieder verschob sie ein Gespräch. Sie redete sich ein, dass sie vor dem Vortrag doch nicht mit einer solchen Mitteilung kommen könnte. Nach dem Vortrag ließ sich der Kofferraum nicht mehr öffnen. Sie erkannte, dass ihr symbolisch gezeigt wurde, dass sie alle Türen schloss und so ihre Mutprobleme nicht lösen konnte. Sie »beichtete« also ihre Kette von Missgeschicken. Am nächsten Tag ließ sich der Kofferraum wieder öffnen.
    Oft wird die Schwäche, die der Grund für das Verschieben ist, eben durch Aufschieben verstärkt, wie es auch in diesem Beispiel geschehen ist. Dadurch kann es zu einer negativen Kettenreaktion kommen, wie es hier der Fall war.

    erkennen
entscheiden
durchführen
Bequemlichkeit und Verschieben blockieren
Motive bearbeiten (z. B. Geltungssucht)
nichts hinausschieben, Entscheidungen treffen

So bin ich es gewohnt
    Eine Angewohnheit kann man nicht aus dem Fenster werfen, man muss sie die Treppe hinunterboxen, Stufe für Stufe.
    (Mark Twain)
     
     
     
     
    Mark Twain spricht offensichtlich von schlechten Gewohnheiten, sonst würde er sie nicht loswerden wollen. Er hat übrigens ganz recht. Schlechte Gewohnheiten loszulassen, ist harte Arbeit. Sie stemmen sich dagegen, hinausgeworfen zu werden. Sie wollen den Platz nicht räumen, den sie jahrelang innehatten.
    Jahrelang, immer wieder, bei jeder Gelegenheit – das sind die Schlüsselwörter. Gewohnheiten sind Wiederholungstäter.
     
    Gewohnheiten können die besten Diener oder die schlimmsten Herren sein.
    (Kalenderspruch)
     
    Vergleichen Sie folgende Lebensstrategien: Immer eine Ausrede bereit zu haben, immer zu wissen, wie man den Kopf aus der Schlinge zieht, ist praktisch und erfordert Intelligenz und Fantasie. Oder etwa nicht? Es gibt Menschen, die brauchen keine Sekunde nachzudenken, schon haben sie ihren Sündenbock, so sehr ist ihnen diese Schwäche zur Gewohnheit geworden. »Die Jagd auf Sündenböcke kennt keine Schonzeit«, sagt Lothar Schmidt.
    Da ist das Wetter schuld, die Erbanlage, der unmögliche Mitarbeiter, der unfähige Handwerker, das schlimme Kind, die dummen Erwachsenen, die Uhr, die nachgeht, der unverständige Vorgesetzte … Aber wie weit kommen diese Menschen damit? Doch immer nur bis zur nächsten Ausrede, bis zum nächsten Sündenbock.
    Im Vergleich dazu bringt die gute Gewohnheit, bei allen Ereignissen zu fragen: » Was hat das mit mir zu tun? « vielfältigen Gewinn. Es ist spannend herauszufinden, weshalb uns dies und das begegnet, passiert, gesagt oder gezeigt wird. Versuchen Sie es! Diese Gewohnheit führt zu

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